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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.4207#0021
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MITTEILUNGEN

DER

GESELLSCHAFT FÜR VERVIELFÄLTIGENDE KUNST.

BEILAGE DER „GRAPHISCHEN KÜNSTE".

1914. WIEN. Nr. 2.

Studien und Forschungen.

Hercules Seghers oder Jan Ruisscher?

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Jan Ruisscher, Zeichnung.

In den »Mitteilungen« des Jahres 1906 (Seite 69) publizierte Dr. E. Waldmann eine Landschaftszeichnung der
Rembrandt-Schule, die sich in der Sammlung der Universität Göttingen befindet, und schrieb sie Hercules Seghers zu.
Mir scheint sie jedoch zweifellos von der Hand Jan Ruisschers herzurühren, mindestens dann, wenn man die Zeichnung
in Dresden, die in Woermanns »Handzeichnungen alter Meister in Dresden«, Mappe 9, Tafel 23, Nr. 384, reproduziert
ist, für echt hält. Die Dresdner Zeichnung ist auf der Rückseite signiert, und zwar, wie Woermann annimmt, offenbar
vom Künstler selbst: »Jan Ruisschaer alias jonge Hercules«.

Abgesehen von dieser Zeichnung und zwei oder drei signierten Radierungen,1 von denen eine vom Jahre 1649
datiert ist, gibt es keinerlei dokumentarischen Nachweis von Ruisschers Tätigkeit; nur Houbraken erwähnt ihn als
einen Maler von »nordischen Landschaften mit steilen Hügeln und weiten Tälern«. Zani in seiner Enciclopedia Metodica
beschreibt ihn als Deutschen (er schreibt seinen Namen Ruischer oder Ruicher), und Nagler stellt fest, daß er um das
Jahr 1600 in Hamburg geboren wurde. Nagler widmet auch einem Johann Rauscher, wahrscheinlich derselben Person,

i Siehe J. P. van der Kellen, Le peintre-Graveur Hollandais und Flamand, Utrecht 1866, (Seite 20) und Wurzbach, Niederländisches
Künstlerlexikon.
 
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