Abb. 8. Parmigianino, Moses, drei weibliche Gestalten, Adam.
Fresko. Parma. Steccata.
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ick
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ist
und weder einen Vordergrund noch eine eigentliche Vertiefung haben, gibt die Federzeichnung einen wirklichen
Kaum, in dem vorne, in nächster Nähe einige Figuren stehen, im Mittelgrund sich die Frauen um den Leichnam
Christi bemühen und sich im Hintergrund eine unklare Anzahl von Figuren verlieren, während zwei Gestalten
etwas oberhalb vor dem Felsen weiter rückwärts erscheinen. Die Figuren sind flüchtig angedeutet, ohne dadurch
an Plastik und Anschaulichkeit zu verlieren. Die Formen sind langgestreckt und für Parmigianino sehr
charakteristisch. Es ist interessant, d
Abt
nino, Aktstudie. Zeichr
Palazzo Corsini.
die Umwandlung in der Komposition
Radierung zu beobachten. Das Wich-
tigste in ParmigianinosKunst war ihm
die klare Darstellung des Menschen.
Man sollte alles Figurale gut sehen,
jedes Gesicht, mit Sorgfalt behandelt
und individualisiert, sollte in voller
Klarheit vom Beschauer erfaßt wer-
den. Daß dies das Ziel seines Kunst-
wollens war, ergibt die Betrachtung
seiner Bilder und besonders seiner
Porträte. Die Figuren sind in Räume
gestellt, die sie sprengen müßten. Er
behandelt alles Architektonische ganz
ohne Zusammenhang mit der dar-
gestellten Persönlichkeit1. Er steht in
dieser Auffassung in starker geistiger
Verwandtschaft mit dem Kunst-
empfinden der Florentiner, mit denen
er auch die Schärfe der Umrisse und
die plastische Klarheit gemeinsam hat.
In der Zeichnung, die gewiß nur
seiner Idee Ausdruck geben sollte,
von der Zeichnung zu Bild und
i Ein sehr charakteristisches Beispiel
hiefür ist das hervorragende Porträt des Mala-
testa Baglione (?) im kunsthistorischen Hof-
museum in Wien, Nr. 67.
Abb. 10. Parmigianino, Aktstudie. Zeichnung.
Parma, Pinakothek.
Fresko. Parma. Steccata.
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und weder einen Vordergrund noch eine eigentliche Vertiefung haben, gibt die Federzeichnung einen wirklichen
Kaum, in dem vorne, in nächster Nähe einige Figuren stehen, im Mittelgrund sich die Frauen um den Leichnam
Christi bemühen und sich im Hintergrund eine unklare Anzahl von Figuren verlieren, während zwei Gestalten
etwas oberhalb vor dem Felsen weiter rückwärts erscheinen. Die Figuren sind flüchtig angedeutet, ohne dadurch
an Plastik und Anschaulichkeit zu verlieren. Die Formen sind langgestreckt und für Parmigianino sehr
charakteristisch. Es ist interessant, d
Abt
nino, Aktstudie. Zeichr
Palazzo Corsini.
die Umwandlung in der Komposition
Radierung zu beobachten. Das Wich-
tigste in ParmigianinosKunst war ihm
die klare Darstellung des Menschen.
Man sollte alles Figurale gut sehen,
jedes Gesicht, mit Sorgfalt behandelt
und individualisiert, sollte in voller
Klarheit vom Beschauer erfaßt wer-
den. Daß dies das Ziel seines Kunst-
wollens war, ergibt die Betrachtung
seiner Bilder und besonders seiner
Porträte. Die Figuren sind in Räume
gestellt, die sie sprengen müßten. Er
behandelt alles Architektonische ganz
ohne Zusammenhang mit der dar-
gestellten Persönlichkeit1. Er steht in
dieser Auffassung in starker geistiger
Verwandtschaft mit dem Kunst-
empfinden der Florentiner, mit denen
er auch die Schärfe der Umrisse und
die plastische Klarheit gemeinsam hat.
In der Zeichnung, die gewiß nur
seiner Idee Ausdruck geben sollte,
von der Zeichnung zu Bild und
i Ein sehr charakteristisches Beispiel
hiefür ist das hervorragende Porträt des Mala-
testa Baglione (?) im kunsthistorischen Hof-
museum in Wien, Nr. 67.
Abb. 10. Parmigianino, Aktstudie. Zeichnung.
Parma, Pinakothek.