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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.4208#0068
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2. Die Mitteilungen der Gesellschaft brachten auch j
in diesem Jahre eine Reihe von interessanten Einzelunter-
suchungen über das weite Gebiet der alten graphischen
Kunst, Berichte über Ausstellungen und aus Sammlungen,
Besprechungen neuer Erscheinungen und anderes mehr.
Mitarbeiter waren die Herren Ludwig von Baldass, I
E. W. Braun, E. W. Bredt, Ludwig Burchard, Camp-
bell Dodgson, Arthur M. Hind, Clement-Janin,
J. Philip van der Kellen, Kurt Rathe, Alfred Stix,
Hans Tietze, Alois Trost, Hans Vollmer, Arpad
Weixlgärtner und Frau E. Tietze-Conrat.

3. Die Jahre$mappe enthielt die Radierung »St. Bene-
zet-Brücke in Avignon« von Alfred Bentley, einen
farbigen Originalholzschnitt von Karl Alexander
Brendel »Sommerabend« und eine Radierung »Fichte«
von Ferdinand Steiniger.

4. Die Prämie bestand in einer großen Radierung
von W. O. J. Nieuwenkamp: »An der See (Holland)".

2. Veröffentlichungen im Jahre 1915.

1. Das erste Heft der Graphischen Künste brachte
eine reich illustrierte Studie von J. B. de la Faille über
den holländischen Radierer und Holzschneider VV. 0. J.
Nieuwenkamp; außerdem waren ihm auf zwei Tafeln die
ersten Reproduktionen der von Ferdinand Schmutzer
radierten Bildnisse Kaiser Wilhelms II. und des verewigten
Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-
Este beigegeben. Das im Druck befindliche zweite Heft
enthält den ersten Teil eines großen, ebenfalls sehr reich
illustrierten Aufsatzes von Hermann Voss über die künst-
lerische Graphik auf der Internationalen Ausstellung für
Buchgewerbe und Graphik in Leipzig 191-i. Für die fol-
genden Hefte sind außerdem Schlüsse dieses Aufsatzes in
Aussicht genommen Artikel über die Lithographien Toni
Stadlers,über die neueren Arbeiten Ferdinand Schmu-
tzers, über Adolf Menzel, den Radierer Adolf Schin-
n e re r, über den Illustrator und Radierer Josef von Di v e ky,
über Zeichnungen Genel 1 i s und J osefTu n ners und andere.

2. Die Mitteilungen der Gesellschaft enthielten in
ihrem ersten Hefte Untersuchungen über »Handzeich-
nungen« des Parmigianino zu einigen seiner bekannte-
sten Gemälde von L. Fröhlich-Bum und über ein Selbst-

bildnis Hans Burgkmairs d. X. von Ludwig von Baldass
und anderes mehr; vom letztgenannten Autor wird das im
Druck befindliche zweite Heft den Anfang einer Folge von
»Notizen über holländische Zeichner des sechzehnten
Jahrhunderts« bringen. Außerdem enthalten beide Hefte
unter anderem Buchbesprechungen von Gustav Glück,
Josef Meder, Ludwig Steinmetz, Alois Trust und Arpad
Weixlgärtner.

3. An Stelle der Jahresmappe wird diesmal ein Buch
ausgegeben: Gottfried Kellers Meisternovelle »Die drei
gerechten Kammacher«, wozu Alfred Cossmann im
Auftrage der Gesellschaft eine Folge von eigenartigen und
geistvollen Radierungen geschaffen hat, zugleich eine
Huldigung zur fünfundzwanzigsten Wiederkehr des Todes
des großen Dichters.

4. Für die diesjährige Prämie wurde eine Original-
lithographie von Professor Albin Egger-Lienz »Auszug
zur Schlacht, 1914/15« gewählt.

II. AUSSERORDENTLICHE PUBLIKATIONEN
1914 UND 1915.

1. Geschichte und kritischer Katalog des deutschen,
niederländischen und französischen Kupferstiches im XV.
Jahrhundert von Geheimrat Dr. Max Lehrs. Der Druck
des dritten Bandes schreitet, wenn auch infolge der widrigen
Zeitverhältnisse nur langsam, so dennoch vorwärts.

2. Die Einblattdrucke des XV. .Jahrhunderts in der
Kupferstichsammlung der k. k. Hofbibliothek zu Wien von
Dr. Franz Martin Haberditzl. Der Text ist im Manuskript
zum großen Teil fertiggestellt, nach den Originalen sind
sämtliche photographischen Aufnahmen gemacht. Von den
farbigen Lichtdrucken sind alle, von den einfarbigen sehr
viele in Angriff genommen. Wie dem Erscheinen des
vorerwähnten Werkes so steht natürlich auch der Arbeit
an diesem die Ungunst der Zeit hemmend im Wege.

3. Kaiser Frau: Joseph I. als Kind, Farbenlichtdruck
nach dem Ölgemälde von F. G. Waldmüller im Besitze
Seiner k. u. k. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erz-
herzogs Leopold Salvator, des Protektors der Gesellschaft.
Ein Teil des Erlöses dieses wohlgelungenen Kunstblattes
fließt dem »Witwen- und Waisenhilfsfonds der gesamten
bewaffneten Macht« zu, der gleichfalls unter dem Protektorat
des Erzherzogs Leopold Salvator steht.
 
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