Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1917

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.3629#0012
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
m

:<av nicht „
tsteller ' "u

hn|tMelle

er llehtne„

ir> Unter
: Tätigk,

'Schied
e't Je,

sich
sehn
vohl

haft

ein

si<* die

et'dasja]„.

VOn dieser
sei- Davon

äsely, Kristelie,
lsch- Denn wir
z Straub (siehe
ist das Todes-
sr neuer unver-
ogen Ferdinand
n Lautensagks,
sibten kais. maj.
aber das Leben

he Geburtsstadt
iser Ferdinands
:rheit als seine

hat, darüber ist

er in Nürnberg

iltartafeln einen

in Ruf als Maler

ich nicht sagen.

ling Nachsteuer

ls von Nürnberg

,2. am 21. März.

und conterfett.

unaib-

irnberg, die sich
remacht,undda

Lindelt. so ist er
ht daß er schon
lassen, und daß
,ch nur genant

daß er l552"
Igust) nennt*"
ls den .Komisch

viellei-1
' , „ (regeben.

ieinePo^on'

;khdarbnnSen'

-it.

1880)

— 9

also gleichsam einen illustrierten Katalog der kaiserlichen Münzsammlung anzulegen. Wir wissen ja, daß Ferdinand I.
tatsächlich einen großangelegten Münzkatalog in Arbeit setzte, woran einige Persönlichkeiten beschäftigt waren. Mit
Lautensack schloß er einen Vertrag ab, wonach dieser gegen eine Vergütung von 300 Talern die oben genannte Arbeit
zu leisten hatte. Die Hofzahlamtsrechnungen melden uns, daß er erhielt:

am lii. August 1554......100 Gulden rheinisch,

» 20. August 1556......100

»» 10. Juni 1557...... 30

» 18. September 1557...... 20 »

» 3. Mai 1558...... 15

» 17. Juni 1558...... 10 » »

». 23. Juli 1558...... 40

Das gibt summa summarum 315 Gulden. Davon wird er kaum gelebt haben. Daß er in Wien Bilder malte, ist uns
nicht bekannt. Doch hat er in diesen Jahren eine große Anzahl hochgestellter Persönlichkeiten radiert. Kanzler, Geistliche,
Beamte, Gelehrte und ihre Frauen finden sich unter den Dargestellten. Wahrscheinlich wurde ihm solche Arbeit nicht
schlecht bezahlt. Auch hatte man sonst allerlei Auftrag für ihn. So hatte er unter anderm eine Reihe römischer Grab-
steine, die in der Stallburg seit 1553 aufgestellt waren, abzukonterfeien, eine Arbeit, die weder künstlerisch sein konnte
(denn die Zeichnungen sind von einer außerordentlichen Flüchtigkeit und dilettantisch im erschreckendsten Maß), noch
wissenschaftlich (denn sie sind absolut ungenau und mit einer Außerachtlassung jeder getreuen Wiedergabe; sie
strotzen von Mißverständnissen). Welchen Zweck diese Blätter zu erfüllen hatten, ist unerfindlich. Den größten Raum
im Oeuvre nehmen die Landschaften ein; ob sie finanziell einträglich waren, wird durch kein Dokument mitgeteilt.

1560 fällt dann seine vorletzte Arbeit: zwei Blätter, eines ein Fußturnier, das andere ein Reiterturnier darstellend.
Anlaßlich der Feste zu Ehren Albrechts von Bayern, welche im Juni in der Burg, im Prater und anderen Orten vom
Kaiser und seinen Kindern veranstaltet wurden, gab der kaiserliche Herold Johann von Francolin bei dem Drucker
Raphael Hofhalter in Wien das Werk: »Rerum praeclare gestarum intra et extra moenia munitissimae civitatis
Viennensis heraus, das schlechtweg das »Turnierbuch« genannt wird und Stiche von Lautensack und anderen
enthält. 1561 fällt noch die schon oben erwähnte Porträtradierung. Von da an fehlt jede Nachricht über ihn, wir
begegnen seinem Namen erst \\ ieder in jener Urkunde, die seiner Witwe den Restbetrag der kaiserlichen Schuld zuteilt.
Diese seine letzte Arbeit trägt die einer bestellten, erkauften Sache, einer offiziellen Erledigung. Es ist nicht unmöglich
daß Lautensack immer stärker, durch die finanzielle Lage gezwungen, zu Arbeiten dieser Art greifen mußte, die seinem
Temperament und seiner Neigung so gänzlich zuwiderliefen.

Sein Selbstporträt zeigt ein längliches Antlitz, dunkle Haare, stechende, beinahe unheimliche dunkle Augen, einen
spitzen, spanisch frisierten Bart, einen verbissenen, vielleicht vergrämten Mund. Der Ausdruck ist von einer nicht
angenehmen Fremdheit, Kälte und Nüchternheit.

Die Zusammenstellung der wenigen Daten, die halbwegs gefunden wurden, möge am Ende des Kapitels Platz
finden: 1524 Geburt in Bamberg; 1528 mit dem Vater nach Nürnberg; 1550 das erste Verlassen Nürnbergs; 1552 bis
1555 wieder in Nürnberg; 1555/56 Übersiedlung nach Wien; 1561/03 Tod.

(Fortsetzung folgt.) Otto Züff.

Anzeigen neuer Erscheinungen.

DIE GRAPHISCHEN KÜNSTE IN DEN ZEITSl IlRir l'I'.N iJANNEK l;ls Jl 'Nl l'.Ut.i.

Der Cicerone. Heft 1/2: Walter Bombe, Florentiner Minia-
turen. Mit 10 Abb. - - Heft 3/4: Alfred Gold, Über Handzeich-
nungen von .Max Liebermann, Mit 8 Abb. — — Heft 7/8: Ernst
Lemberger, Beiträge zur Geschichte der Miniaturmalerei. V. Die fünf
Pinhas. Mit 5 Abb

Dekorative Kunst. März: R. Braungart, Bruno Heroux'
Zyklus Vae solis. Mit 2 Abb. — - April: S. 243 f. Abb. von 8 Vivat-
bändern.

Deutsche Arbeit. (Prag.) Februar: Als Beilagen 4 Taf. nach
Zeichngn. Richard Müllers (vom westlichen Kriegsschauplatz). Dazu
S. 288 f. Text von E. Haenel.

Deutsche Kunst und Dekoration. Jänner: E. W. Bredt, Fer-
dinand Staeger - München. Mit 15 Abb. — — März: Hans
Schliepmann, Lotte Nicklass, eine neue Schwarzkünstlerin. Mit
8 Abb. — Alfred Mayer, Hans Holdt-Munchen. Ein Künstler der
Kamera. Mit 9 Abb. — — Mai: F. Lübecke Zum 70. Geburtstage

Wilh, Steinhausens. Mit 8 Abb u. 1 Taf. — E. W. Bredt, Beruh.
Pankok als Graphiker. Mit 3 Abb. u. 2 Tal.

Historisch-politische Blätter für das katholische Deutsch-
land. 157. Bd., 6. Heft: Hyacinth Holland, Das römische Portraitbuch
von Julius Schnorr von Carolsfeld.

Jahrbuch der königlich preußischen Kunstsammlungen.
Hell I/II: Heinrich Schäfer, Ägyptische Zeichnungen aut Scheiben.
Mit 33 Abb. — Max J. Friedländer, Eine übersehene Dürer-Zeichnung
im Berliner Kupferstichkabinett Mit 1 Tal. — Peter Jessen, Ein
Pokalentwurf von Hans Holbein. — Otto von Falke, Pctei Flötner
und die süddeutsche Tischlerei. Mit 17 Abb. im Text u. 2 auf 1 Taf.

Die Kunst für Alle. Jännei P. Schumann, Max Klingers
Studien. Mit 4 Abb. — — Februar: Richard Braungart, Oskar und

Cäcilie Graf. Mit IS Abb u. 1 Taf.--------März: Karl Voll, Max

Slevogt als Schwarzweiß-Künstler. Mit 17 Abb. — J. A. Beringer,
Ein siebzigjähriger Malerpoet (Willi. Steinhausen). Zum 2. Februar
 
Annotationen