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tanischen Aquarelle in Pettenkofens Schaffen einen gewaltigen Ruck vor-
wärts bedeuten. So leuchtend, so kraftvoll wie auf ihnen war seine Farbe
bis dahin noch nie gewesen, und auch die Kühnheit und Sicherheit des
Pinselzuges, vor allem aber die von jeder Manier befreite Naturwahrheit
der Blatter reichen über alles Vorangegangene weit hinaus. Soviel über
Neapel. Was Oberägypten anbelangt, so kann ich nicht umhin, Petten-
kofens vertrautem Freunde Müller, der es dessen Domäne nennt, die
eigens für ihn erfunden worden sei, mehr Glauben zu schenken als dem
Kollagen Tietze, der annimmt, daß Pettenkofen nicht durch seine Hypo-
chondrie, von der wir doch wissen, wie sehr sie ihm bereits den Auf-
enthalt in Neapel verleidete, sondern durch einen richtigen Instinkt
abgehalten worden sei, an den Nil zu fahren — hätte doch dort eine ahn-
liche Enttäuschung, wie sie Villers in der Sagrestia nuova erlebte, auf
ihn gewartet.
Nehmen wir nun aber Tietzes Vergleich von Pettenkofen mit
Villers genauer und im einzelnen vor. Verglichen werden: hier ein
Künstler, der trotz vieler Hemmungen gleichwohl Außerordentliches
geleistet und ein stattliches Oeuvre hinterlassen, sein Leben aber so ziem-
lich verpfuscht hat, dort ein Lebenskünstler, der in seinem diplomatischen
Beruf kein Genügen findet, seine eigentliche Begabung aber in Gesprächen,
in Briefen an seine Freunde verzettelt. Das tertium comparationis ist:
beide lernen eine ersehnte unbekannte Herrlichkeit kennen, .. . . aber nein,
nur Villers lernt dieMediceergräber kennen, und als er endlich davorsteht,
ist er enttäuscht. Pettenkofen aber lernt die oberägyptische Landschaft,
von der ihn sein Freund versichert, daß sie voll der für ihn geeignetsten
Motive stecke, ja gar nicht kennen und ist infolgedessen auch nicht
enttäuscht von ihr. Ja, zum Kuckuck, wo brennt denn dann eigentlich
das Licht, das einem der famose Vergleich über Pettenkofen hätte auf-
stecken sollen? Bleiben von ihm nicht am Ende, prüft man ihn auf
Heiz und Nieren, bloß Worte übrig? Ich fürchte, ich fürchte, der ganze
Vergleich unseres Malers mit dem »Unbekannten« ist überhaupt nur
wegen der fulminanten Schlußpointe der Rezension angestellt worden:
Pettenkofen bleibt trotz des ,gediegenen' Buches »in gewissem Sinne jetzt
und immerdar ,ein Unbekannter'«.
Wickhoff, der mein und Tietzes Lehrer war, schrieb einmal: >ln
der Rangordnung der menschlichen Geister stehen die Begründer der
romantischen Poesie turmhoch über . . . dem einfältigen Schreiber der
Urkunden. Aber seit Mabillon . . . steht der simpelste Urkundenscbreiber
als historische Quelle hoch über dem phantasiereichsten Dichter<. Ich
bekenne gerne und bin stolz darauf, daß mir, als ich am Pettenkofen
arbeitete, als Ideal eher der simple Urkundenschreiber als der phantasie-
reiche Poet vorgeschwebt hat.
Tietze scheint, als er mein Buch rezensierte, einen schlechten
Tag gehabt zu haben, denn sonst hätte er, der verdiente Autor der
»Methode der Kunstgeschichte«, in seiner Besprechung, anstatt den
»unverdrossenen Fleiß« und die »gründliche Gewissenhaftigkeit« meines
Buches ironisch zu loben, nachdrücklichst hervorheben müssen, daß es
vom Anfang bis zum Ende sachlich, daß es frei von allem
schöngeistigen Geflunker ist, einem Übel, das in unserer Wissen-
schaft unausrottbar zu sein scheint, das, wie das obige Beispiel dargetan
haben dürfte, zuweilen sogar das grüne Holz nicht verschont.
Tietze wirft mir ferner vor, daß ich manchmal das Geleise der
Kunstgeschichte verlassen und auf das der Kulturgeschichte und das
der Naturgeschichte abgebogen sei. Findet er zu einer Zeit, da die
Sexualtheorien Sigmund Freuds und seiner Schule ungeahnte Zusammen-
hänge zwischen dem Triebleben und den erhabensten geistigen, darunter
auch künstlerischen Offenbarungen aufgedeckt haben, gewisse psycho-
und physiographische Anmerkungen in einer auf möglichst breiter Basis
angelegten kunstgeschicbtlichen Arbeit, wie es mein Buch ist, wirklich
so unangebracht und überflüssig? Ich für meinen Teil hielte es ganz
wohl für möglich, daß eine nicht zu ferne Zukunft imstande sein wird,
in manchen von mir getreulich aufbewahrten Zügen des Menschen
Pettenkofen, an deren Mitteilung Tietze Anstoß nimmt, Wurzeln von
dessen künstlerischer Eigenart zu erkennen. Für die drastische Neben-
einanderstellung von Verdauung und Liebesleben, die Tietze so entrüstet,
hat übrigens ein recht bekannter Vers des idealistischesten deutschen
Dichters, der aber trotzdem keine alte Jungfer war, das Vorbild abgegeben.
Wie schon oben näher ausgeführt, habe ich meine Darstellung
von Pettenkofens Leben und künstlerischem Werdegang in Perioden
eingeteilt. Nachdem ich das, was Pettenkofen während einer solchen
Periode als Künstler geleistet hat, besprochen habe, gebe ich, lediglich
um dafür einen Hintergrund, eine Folie zu schaffen und um für die
Erinnerung des Lesers den betreffenden Zeitabschnitt auch innerhalb
eines weiteren Rahmens lebendig zu machen, eine knappe Übersicht über
die wichtigeren Dinge, die sich mittlerweile im öffentlichen Leben und
im Bereich der Kunst von Pettenkofens österreichischer Heimat zugetragen
haben. Mit meinem Rezensenten zu sagen, daß ich durch diese Auf-
zählungen Pettenkofens persönliche und künstlerische Entwicklung auf-
hellen wollte, ist entweder ein grobes Mißverständnis, das ich, wie ich's
eben versucht habe, aufklären, oder aber eine Insinuation, gegen die ich
mich wehren muß.
Als ich am Pettenkofen arbeitete, bereitete mir das Kompromiß,
das ich zwischen der Rücksichtnahme auf noch Lebende und dem
natürlichen Streben des Historikers, unter allen Umständen die Wahrheit
zu sagen, schließen mußte, nicht geringe Verlegenheiten. Tietze wirft
mir nun ziemlich unverhüllt Taktlosigkeit vor und macht sich über mein
Bemuhen, die Mitte zwischen Andeuten und Verschweigen einzuhalten,
lustig. Er ist zufällig in die betreffenden Verhältnisse eingeweiht und
nützt sein Wissen aus, um gerade die heikelste Partie hervorzuzerren
und breitzutreten. Durch dieses Vorgehen wird meine ohnehin schwierige
Situation wahrlich nicht erleichtert, und taktvoll kann ich es gerade auch
nicht finden.
Mit einem gewissen Recht rügt Tietze die Verschiedenartigkeit
der Abbildungen des Werkes. Daß darin farbige Autotypien mit farbigen
Lichtdrucken, einfarbige Heliogravüren mit einfarbigen Lichtdrucken
abwechseln, ist vor allem darauf zurückzufuhren, daß das Ministerium
bei der Verteilung der Aufträge mehr als eine Anstalt hat berücksichtigen
müssen. Ich selbst dachte mir das Buch ursprünglich bloß mit einfarbigen
Zinkographien im Text und ebensolchen Heliogravüren als Tafeln aus-
gestattet. Ich war gegen die farbigen Abbildungen, weil ich meinte und
heute noch meine, daß viele von Pettenkofens besten und wichtigsten
Bildern farbig nicht getreu wiedergegeben werden können, und weil ich
das Buch als Buch einheitlicher und vornehmer gestalten wollte. Diese
meine Meinung stieß aber auf den Widerstand eines ausgezeichneten
Malers, Professor Rumpiers, der sich entschieden und erfolgreich für
die farbigen Abbildungen einsetzte. Ich half mir nun so, daß ich zur
Reproduktion in Farben nur solche Arbeiten auswählte, von denen ich
und die Fachleute glaubten, daß sie farbig einwandfrei wiederzugeben
wären. Daß sich Tietze gegen unser Bestreben, mit einer Reproduktion
dem Original so nahe wie möglich zu kommen, wendet, ist durchaus
ungerechtfertigt. Er mengt da künstlerische und photomechanische Re-
produktionen durcheinander. Wenn ein so feinsinniger Graphiker wie
Albert Krüger Gianbellins Dogen Loredan und Holbeins Erasmus in
farbigen Holzschnitten wiedergibt, so wird er sich selbstverständlich
sorgsam davor hüten, etwas zuwege zu bringen, das mit dem Original
verwechselt werden könnte. Seine farbige Wiedergabe wird nie den
Holzschnittcharakter verleugnen, wird eher als eine geistvolle Inter-
pretation, eine stilgerechte Übersetzung der Vorlage denn als eine auf
Täuschung berechnete Kopie derselben anzusprechen sein. Anders
ist es bei den photomechanischen Reproduktionsmethoden. Durch die
Strichätzung laßt sich zum Beispiel der deutsche Linienholzschnitt des
XVI. Jahrhunderts faksimiletreu reproduzieren. Würde man nun Tietze
folgen, so müßten in einer wissenschaftlichen Publikation über diesen
Holzschnitt Strichätzungen als den Originalen zu nahe kommend strenge
vermieden werden. Das wäre natürlich absurd, aber ebenso absurd war's
auch gewesen, wenn ich und meine technischen Mitarbeiter uns nicht
das Ziel gesteckt hätten, einen Farbenlichtdruck dem Pettenkofenschen
Original zum Verwechseln ähnlich zu machen.
Zum Schlüsse möchte ich hier, was ich im Grunde von Tietzes
Rezension meines Pettenkofen denke, in die Worte zusammenfassen: Eine
Rezension soll kein Hohlspiegel sein, aus dem einem das Antlitz einer
ehrlichen Arbeit zur Fratze verzerrt entgegengrinst. Ich sage das, ob-
wohl mich die eigene Sache dazu veranlaßt, und auf alle Gefahr hin, miß-
verstanden und mißdeutet zu werden. Arpad Weixlgarhier.