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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.4140#0025
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MITTEILUNGEN

GESELLSCHAFT FÜR VERVIELFÄLTIGENDE KUNST.

BEILAGE DER „GRAPHISCHEN KÜNSTE'

1921.

WIEN.

Nr. 2/3.

Studien und Forschungen.

Der Meister mit dem Würfel.

Die Freunde der Kunst haben es stets als ein günstiges Zusammentreffen der Umstände bezeichnet, daß die
Schöpfungen Raffaels und, man kann sagen, sein Stil durch den glänzenden Grabstichel Marc Antonio Raimondis und
seiner Schüler dem allgemeinen Verständnisse der Zeit erschlossen und volkstümlich gemacht wurden. Es kann in der
Tat keinem Zweifel unterliegen, daß der Ruhm des großen Urbinaten der hingebungsvollen Arbeit jener Meister der
vervielfältigenden Kunst sehr viel verdankt. Haben sie doch auch, abgesehen von den großen unsterblichen Werken,
welche zu den kostbarsten Schätzen der abendländischen Kultur gehören, viele auserlesene Entwürfe und Zeichnungen
des großen Malers, welche im Abgrund der Zeiten verschwanden, durch die Kupferplatte der Nachwelt erhalten. Daß
dadurch das tiefere Eindringen in die Werkstatt seines Geistes ermöglicht wurde, ist auf jene Männer zurückzuführen.
die sich in neidloser Bewunderung in den Dienst seines Genius stellten, um seine künstlerischen Äußerungen zum Gegen-
stande ihrer nachschaffenden Bildnerkraft zu machen. Neben der Größe des Urhebers ihrer Vorbilder verschwand nahezu
ihre Persönlichkeit. Über die Schicksale Marc Antonio Raimondis, des Hauptes dieser Stecherschule, sind wir einigermaßen
unterrichtet; denn Giorgio Vasari widmete ihm einige lehrreiche Seiten seines umfassenden Werkes über die Lebens-
schicksale der ausgezeichneten Maler, Bildhauer und Baumeister (1550). Von den unmittelbaren Schülern desselben wissen
wir wenig mehr als den Namen.

Ein Künstler, von dem wir nicht einmal diesen, sondern bloß das Zeichen auf seinen Blättern kennen, der so-
genannte Meister mit dem Würfel, wird zur gleichen Schule gezählt, obgleich nur der Charakter seiner Grabstichelarbelt
einer solchen Annahme zur Stütze dient, während seine äußern Lebensumstände völlig in Dunkel gehüllt sind. Seine
erhaltenen Blätter haben seit jeher die Aufmerksamkeit der Kunstliebhaber und Sammler auf sich gezogen. Sie geben
vielfach Zeichnungen Raffaels und seiner Schule wieder und es liegt auf ihnen ein Abglanz seines hohen Genius. Dieser
Kupferstecher reicht zwar weder in der Zeichnung noch in der Ausführung der Platte an den großen Marc Anton heran,
übertrifft jedoch vermöge der Anmut seines Werks und der Feinheit seiner oft den Kartonstich überwindenden male-
rischen Manier alle andern italienischen Stecher der ersten Hälfte des XVI. Jahrhunderts. Man kennt weder sein Geburts-
noch sein Todesjahr, noch weiß man, ob er die Unterweisung Raimondis genossen habe. Nichts unterscheidet äußerlich
sein Werk, als das bekannte Zeichen — der Würfel mit dem darauf befindlichen Buchstaben B.

Die Aufgabe, sein Geheimnis zu lüften, ist daher keine leichte. Er begnügte sich so wie alle seine damaligen Zunft-
genossen mit der bloßen Andeutung seines Namens. Denn die Stecher jener Zeit und vor allem die bedeutendsten unter
ihnen pflegten allgemein auf der Platte nicht etwa ihren vollen Namen, sondern nur ein Zeichen anzubringen, das bloß
im engen Kreise der Kunstverständigen eine deutliche Vorstellung von dem Schöpfer der betreffenden Blätter weckte.
Es war zudem wenigstens in Italien zu jener Zeit die Vorstellung vorherrschend, daß der Stecher nur dazu berufen sei,
die Schöpfungen der hohen Kunst zu Nutz und Frommen der Allgemeinheit zu vervielfältigen und allenfalls noch die
Kenntnis der Antike zu verbreiten, so daß er hinter dem Urheber seiner Vorlage völlig in den Hintergrund trat. Daß
sich der Maler selbst der Radierung auf der Kupferplatte als eines künstlerischen Ausdrucksmittels bediente, gehört
schon einer späteren Phase der Entwicklung in Italien an. Die nach dem Tode Raffaels und Marc Antons durch einen
habgierigen Kunsthandel eingeleitete Massenproduktion setzte naturlich das Ansehen des vervielfältigenden Künstlers
noch mehr herab. Erst von der Kunstwissenschaft, die schon um die Mitte des XVI. Jahrhunderts vielversprechende
Anfänge aufweist, fiel ein stärkeres Licht auf die nachschaffenden Künstler. Name und nähere Umstände des Meisters mit
dem Würfel blieben aber auch damals so wie vorher der Allgemeinheit unbekannt. Vasari erwähnt beiläufig die berühmte
Folge von Amor und Psyche, nennt aber weder den Meister noch sein Zeichen. Der portugiesische Architekt und

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