Tabelle A'
Formate
Kat-Nrn.
Maße in cm
Proportionen
VIII
13c
ca. 7'5:12'5
Unterkleines 1 „ , v
(VI)
II
30
ca. 21-0:14-5
-J Querrechteck
Kleines J
(I)
Abb. 4. Antonio Canal, Radierung 13 <
Blatt 13c, das Ergänzungsstück zu 13a und 13b (respektive 14 und 29).
Was ich aus den bisher
bekannten Abdrucken der bei-
den Plattenfragmente für das
fehlende Eckfeld erwarten durfte
und beschrieb, findet in dem
wieder aufgetauchten Blättchen
13 c (Abb. 4) die Bestätigung
seiner Richtigkeit. Die Fontana
Paola vom Forum Romanum
diente dem Brunnenbecken zum
Vorbild. An ihm machen sich
zwei männliche Figurenund eine
weibliche mit großen Schöpf-
gefäßen zu schaffen. Neu hinzu
kommt noch die Ausstaffierung
des Vordergrundes, der umge-
stürzte Baumstamm und das
Kapitell, das jedoch nicht zu dem
Pfeilerschaft aus 13 a gehört.
Das Pfeilerpaar ist auch ein von
Canal beliebtes Bildrequisit, in
den graphischen Arbeiten kehrt es bei ihm wieder in seiner Vorzeichnung für die architektonischen Teile des Epitaphs
für Bischof Tillotson,1 bei Beiotto einer der Pfeiler in Radierung Nr. 1 (Katalog de Vesme). Die »Pilastri Acritaui« vor
der Piazzettafassade von San Marco in Venedig standen dazu Modell. Das Bischofsgrabmal ist ein stilistisches Kompositum
aus der Übergangszeit von der italienischen Spätgotik zum Rinascimento. Im Baldachin scheinen sich Reminiszensen an
das Grab des Mastino II. della Scala in Verona und
an die Giebel von San Marco in Venedig zu ver-
quicken. Der Sarkophag trägt das Wappen der
Canale, das er auch in viele andere Blätter ein-
paschte.2 Die Befestigungstürme und Stadttore im
Mittelgrund erinnern an Padua.
Aus der Existenz dieses einwandfreien Ab-
druckesgeht hervor, daß die Platte auch vorm Zersägen
unbeschädigt vorlag (Abb. 5). Warum also wurde sie
zerteilt?!
Blatt Nr. 30, die Kirche N. N. in Padua, versetzt
in eine bergige Landschaft (Abb. 6).
Der Radierung liegt weitgehend eine Feder-
zeichnung des Künstlers zugrunde, die sich auch in
Windsor (Nr. 7502) befindet, der Blick von der
das Ergänzungsstück zu 13 a und 13 b. (Unicum, Windsor Castle.)
Natürliche Größe.
. Antonio Canal, Die Vedute Nr. 13 zusammengesetzt. Radieruni;.
1 Erhalten in den von Mac Swiny 1741 in London herausgegebenen Radierungen >Tombeaux des Princes . . .«, Näheres bei Voss, »Studien zur
venezianischen Vedutenmalerei des 18. Jahrhunderts« im Repertorium für Kunstwissenschaft, Band 47, Heft I, 1920; ebenda repr.: Abb. 14.
2 In Nr. 2 (5), 11 (10), 20 (27), 23 (20), und in die Zeichnungen Windsor 7403, 7538, Victoria & Albert Museum London A. C. I. 423, Berlin
Staatl. Kupferstich-Kabinett 4015 : Der gebrochene Sparren, entweder blau auf silbernem Schild oder golden auf blauem Schild, nach O. üzanne.
LesDeux Canaletlo, Paris o.J., Seite 48. Worauf sich Uzanne beruft, ist mir unbekannt. Joh. Christof Wagenseils »Adriatischer Low«, Altdorf 1704,'
führt auf S. 32/33 eine Familie Canal an (nicht wie oft irrtümlich zitiert -Canale«), die durch Briefadel berechtigt war, ein Wappen zu führen, und
zwar den blauen Sparren im silbernen Feld.
— 50 —
Formate
Kat-Nrn.
Maße in cm
Proportionen
VIII
13c
ca. 7'5:12'5
Unterkleines 1 „ , v
(VI)
II
30
ca. 21-0:14-5
-J Querrechteck
Kleines J
(I)
Abb. 4. Antonio Canal, Radierung 13 <
Blatt 13c, das Ergänzungsstück zu 13a und 13b (respektive 14 und 29).
Was ich aus den bisher
bekannten Abdrucken der bei-
den Plattenfragmente für das
fehlende Eckfeld erwarten durfte
und beschrieb, findet in dem
wieder aufgetauchten Blättchen
13 c (Abb. 4) die Bestätigung
seiner Richtigkeit. Die Fontana
Paola vom Forum Romanum
diente dem Brunnenbecken zum
Vorbild. An ihm machen sich
zwei männliche Figurenund eine
weibliche mit großen Schöpf-
gefäßen zu schaffen. Neu hinzu
kommt noch die Ausstaffierung
des Vordergrundes, der umge-
stürzte Baumstamm und das
Kapitell, das jedoch nicht zu dem
Pfeilerschaft aus 13 a gehört.
Das Pfeilerpaar ist auch ein von
Canal beliebtes Bildrequisit, in
den graphischen Arbeiten kehrt es bei ihm wieder in seiner Vorzeichnung für die architektonischen Teile des Epitaphs
für Bischof Tillotson,1 bei Beiotto einer der Pfeiler in Radierung Nr. 1 (Katalog de Vesme). Die »Pilastri Acritaui« vor
der Piazzettafassade von San Marco in Venedig standen dazu Modell. Das Bischofsgrabmal ist ein stilistisches Kompositum
aus der Übergangszeit von der italienischen Spätgotik zum Rinascimento. Im Baldachin scheinen sich Reminiszensen an
das Grab des Mastino II. della Scala in Verona und
an die Giebel von San Marco in Venedig zu ver-
quicken. Der Sarkophag trägt das Wappen der
Canale, das er auch in viele andere Blätter ein-
paschte.2 Die Befestigungstürme und Stadttore im
Mittelgrund erinnern an Padua.
Aus der Existenz dieses einwandfreien Ab-
druckesgeht hervor, daß die Platte auch vorm Zersägen
unbeschädigt vorlag (Abb. 5). Warum also wurde sie
zerteilt?!
Blatt Nr. 30, die Kirche N. N. in Padua, versetzt
in eine bergige Landschaft (Abb. 6).
Der Radierung liegt weitgehend eine Feder-
zeichnung des Künstlers zugrunde, die sich auch in
Windsor (Nr. 7502) befindet, der Blick von der
das Ergänzungsstück zu 13 a und 13 b. (Unicum, Windsor Castle.)
Natürliche Größe.
. Antonio Canal, Die Vedute Nr. 13 zusammengesetzt. Radieruni;.
1 Erhalten in den von Mac Swiny 1741 in London herausgegebenen Radierungen >Tombeaux des Princes . . .«, Näheres bei Voss, »Studien zur
venezianischen Vedutenmalerei des 18. Jahrhunderts« im Repertorium für Kunstwissenschaft, Band 47, Heft I, 1920; ebenda repr.: Abb. 14.
2 In Nr. 2 (5), 11 (10), 20 (27), 23 (20), und in die Zeichnungen Windsor 7403, 7538, Victoria & Albert Museum London A. C. I. 423, Berlin
Staatl. Kupferstich-Kabinett 4015 : Der gebrochene Sparren, entweder blau auf silbernem Schild oder golden auf blauem Schild, nach O. üzanne.
LesDeux Canaletlo, Paris o.J., Seite 48. Worauf sich Uzanne beruft, ist mir unbekannt. Joh. Christof Wagenseils »Adriatischer Low«, Altdorf 1704,'
führt auf S. 32/33 eine Familie Canal an (nicht wie oft irrtümlich zitiert -Canale«), die durch Briefadel berechtigt war, ein Wappen zu führen, und
zwar den blauen Sparren im silbernen Feld.
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