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Michaelis, Adolf; Deutsches Archäologisches Institut <Berlin> [Hrsg.]
Geschichte des Deutschen Archäologischen Instituts 1829-1879 (Festschrift zum einundzwanzigsten April 1879) — Berlin, 1879

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https://doi.org/10.11588/diglit.880#0027
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DAS JOURNAL DE L'ARCHEOLOGIE. 21

warf er im Juli in Neapel zusammen mit Gerhard einen
neuen Plan, an dessen Berathung auch Panofka brieflich
theilnahm. Die hyperboreisch-römische Gesellschaft sollte
sich zu einem europäischen Vereine erweitern, welcher auf
eigene Kosten eine periodische Publication herausgeben
würde. Für die Kupfertafeln ward auf Luynes dringendes
Verlangen ein ansehnliches Grossfolioformat bestimmt; er
selbst erklärte sich bereit werthvolle Kupferplatten beizu-
steuern. Eine Zeitschrift, unter dem Titel Journal universel
de V archeologie, sollte französische italienische und lateinische
Aufsätze in leicht fasslicher Darstellung bringen und in
Paris erscheinen; daneben sollte ein Bulletin alle wichtigen
archäologischen Entdeckungen melden. Zum Herausgeber
des Ganzen ward, unter Gerhards Mitwirkung, Panofka
ausersehen als der einzige dazu geeignete Mann unter den
damals in Paris ansässigen Gelehrten. Mit dem Beginn des
folgenden Jahres sollte das Unternehmen ans Licht treten,
für welches ausser Luynes und den Hyperboreern hervor-
ragende Archäologen wie Letronne Millingen und Welcker
ihre Mitwirkung zugesagt hatten. So schien alles wohl ge-
ordnet. Es ist überflüssig sich die Frage vorzulegen, wo-
hin mit der Zeit ein Unternehmen geführt haben würde, bei
welchem Panofka, mit seiner sich rasch steigernden Neigung
zu unwissenschaftlicher und spielender Behandlung der Ar-
chäologie, die Hauptrolle zugefallen wäre. Denn Panofka
selbst, welcher mittlerweile die Bearbeitung des Musee
Blacas begonnen hatte, durchkreuzte den Plan durch seinen
Entschluss dem Herzoge von Blacas, der eben zum
Gesandten in Neapel ernannt worden war, als Hausgelehrter
dorthin zu folgen. Sein Weggang von Paris entzog dem auf
seine Redaction berechneten Unternehmen den Boden.

So war die Sachlage, als Gerhard Mitte Oktober nach
Rom zurückkehrte. Stackeiberg hatte inzwischen die Stadt
verlassen; von den alten Freunden fand er nur Kestner und
Bunsen vor. Letzterer, welchen die Arbeit an der «Be-
schreibung der Stadt Rom» bereits weit über seine Neigung
von seinen damaligen hymnologischen und liturgischen For-
 
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