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Universitätsbibliothek Heidelberg [Editor]; Miller, Matthias [Oth.]; Zimmermann, Karin [Oth.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 304 - 495) — Wiesbaden, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.28979#0141
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Cod. Pal. germ. 322

244, 342 ohne Wz. Schriftraum (rundum mit Tinte begrenzt): 19,9-20,6 x 13,2-13,6; zwei Spalten, 24-31 Zeilen.
Bastarda von einer Hand (Hans Seiler). Überschriften und Kolumnentitel in Rot. Lombarden, zum Teil mit
Binnenfeldornamentik oder Fleuronneegrund, über eine bis sieben Zeilen in Rot, Blau (zum Teil zweifarbig)
und Grtin (36', 44', 90', 292', 307', 324', 343 r). Übliche Rubrizierung, Eigennamen rot unterstrichen. Rote und
(selten, z. Bsp. 134 1) blaue Paragraphzeichen. 26 kolorierte (5 V Nimben in Blattgold) Federzeichnungen (5 V [Abb.
4] und 6 1 Vision des Johannes, tibrige Zeichnungen die 24 Alten mit der minnenden Seele; zu den Bildinhalten
vgl. genauer KDIHM 1 [1991], S. 167f.) auf nachträglich in die Lagen eingebundenen Einzelbll. (Wz. der Bll. mit
Federzeichnungen zwar gleiche Form aber nicht identisch mit dem der Bll. des Textes!) von drei Zeichnern (A
11 r, 16 r, 176 r, 255 r; B 6 r, 6 V, 24 r, 29 v, 37 r, 45 r, 54 v, 69 r, 80 r, 91 r, 120 r, 185 v, 197 v, 208 r, 222 r, 244 r, 293 r, 308 r, 325 v,
342'; C 5' (Abb. 4); Wegener, S. 54, ordnet irrtümlich 197' und 308 1 Zeichner A, 5' Zeichner B zu). Zeichner C
evtl. aus dem Umkreis der Basler Werkstatt bzw. in der Nachfolge des Konrad Witz (vgl. Hermann Brandt,
Die Anfänge der deutschen Landschaftsmalerei im XIV. und XV. Jahrhundert. Mit 24 Lichtdrucktafeln,
Straßburg 1912 [Studien zur deutschen Kunstgeschichte 154], S. 193-195 [mit Abb.]; ders., Eine Bilder-
handschrift aus dem Kreise des Konrad Witz, in: Monatshefte ftir Kunstwissenschaft 6 [1913], S. 18-26 [mit
Abb.]; Mela Escherich, Konrad Witz. Mit 13 Tafeln im Lichtdruck, Straßburg 1916 [Studien zur deutschen
Kunstgeschichte 183], S. 127f.; Hermann Schmitz, Die deutsche Malerei vom ausgehenden Mittelalter bis zum
Ende der Renaissance, Bd. 3: Oberdeutschland im XV./XVI. Jahrhundert, Berlin 1919 [Handbuch der Kunst-
wissenschaft 6,3], S. 498 [mit Abb.]; Jerchel, bes. S. 41f. und 71; Norbert H. Ott, Deutschsprachige Bilder-
handschriften des Spätmittelalters und ihr Publikum. Zu den illustrierten Handschriften der ‘Vierundzwanzig
Alten’ Ottos von Passau, in: Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst 3. Folge 38 [1987], S. 107-148, bes.
S. 130f. und 1361. [mit Abb.]). Illustrationen zeitgleich mit der Rubrizierung (s. Wz.; der in der Literatur [z. Bsp.
Wegener, S. 54] genannte Zusammenhang zwischen dem Grün der Illustrationen und dem der Lombarden ist
jedoch nicht nachzuvollziehen). 5 r Rötelzeichnung einer Sonnenuhr. Pergamenteinband des 17. Jhs. (römisch),
Rückentitel: 322/ Poema Sacrv\m]/ Svb Figvra Regia/ De 24 Senioribus Vtriusq[ue]/ Testamenti. Falzverstär-
kungen aus Pergament (s. Fragmente). Farbschnitt (gelb). Gelb-grünes Kapital. Rundes Signaturschild, modern:
Pal. Germ. 322.

Herkunft: Datierung und Schreibereintrag 359 vb (s.d.; Abb. 22). Benutzungsspuren des 15. Jhs.: 117 V zu dem
franlichnam, 306 v bit dich mit flis dae, 307 r amnolt, radus (?), 361 ;:" r ain hertz din schon (alle von einer Hand).
Die von Wegener, S. VII, aufgestellte und in der Folge in der Lit. häufig kolportierte These einer Herkunft der
Hs. aus dem Besitz Margaretes von Savoyen ist durch nichts zu belegen. Hs. der älteren Schloßbibliothek, bei
der Katalogisierung 1556/59 verzeichnet: Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1937, 4 V [Historiographi et Cosmographi A in
Foliis]: Altvätter büch ... Idem geschriben papir mitt figuren 1.3.2 (gleichlautend Cod. Pal. lat. 1941, 3 r). Danach
bei der Katalogisierung 1581 im Inventar der Heiliggeistbibliothek verzeichnet: Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1930,
S. 228: Gulden thron oder der 24 alten oder der Edlen minnenden seelbuch, geschrieben papier fol. bretter rott
leder bucklen (gleichlautend Cod. Pal. lat. 1931, 85 r). l r Capsanummer: C. 277; alte römische Signatur: 356.
Vorderspiegel Inhaltsangabe (20. Jh., Bibliothekar Hermann Finke).

Schreibsprache: niederalemannisch mit elsässischen Formen.

Literatur: Bartsch, Nr. 154; Adelung, Nachrichten, S. 37, 166f.; Wilken, S. 408f.; Wegener, S. 53-55 (mit
Abb.); Kat. HSA-BBAW, Wieland Schmidt, Dezember 1929, 11 Bll.; ders., Die vierundzwanzig Alten Ottos
von Passau, New York 1967 (Palsstra 212; Nachdr. der Ausg. Leipzig 1938), S. 58-60 Nr. 15; Mittler/Wer-
ner, S. 98-100 (mit Abb.); KDIHM 1 (1991), S. 167f. Nr. 4.0.24 (mit Abb.). Weitere Lit. zu den Illustrationen
s.o. Lagen; Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg322.

l ra—359 vb OTTO VON PASSAU, DIE 24 ALTEN. [Inhaltsübersicht:] Das ein Jeglich
mensch dester belder möge wissen ... 2 vb DEr xxiiii Altte lert von der wise vnd wandel...
3 ra vnd froeyde hahent on ende mit got vnd allen sinen erweltten. Amen. [Vorrede (Vision
des Johannes):] Santtus Johannes ewangelista sach in dem tugenthüche in dem himel sitzen
den herren ... 4 ra dz er den menschen lertty goetliche ding erkennen spricht Hugo von sant
Victor. Amen. 7 ra >Der Erst Altte<. [Eigentlich noch zweiter Teil der Vorrede:] Also du
gemintte sele vnd hegirige sele in dinre fursychtikeit mit ernste dicke von mir begert hest...
7 va do sy in dem ohristen gütte hegriffen hantt. [Rede des ersten Alten:] >Hie loerest [!] du
was der mensch ist<. Der Erste Altte leret vnd wiset dich uff dich selher das du vor an
hetrachten solt... 357 ra das dir der thron werde in der hoehsten wonunge Amen. [Dank-

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