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Universitätsbibliothek Heidelberg [Hrsg.]; Miller, Matthias [Bearb.]; Zimmermann, Karin [Bearb.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 304 - 495) — Wiesbaden, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.28979#0255
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Cod. Pal. germ. 351

FRAGMENTE

5 Pergamentfragmente (ehemalige Rückenverstärkung), 1 x 3,6 bis 1,9 x 3,8 groß. 3 davon lassen sich zu einem
5 x 3,8 großen Stück zusammensetzen (11 Zeilen). Zwei Spalten, Zeilengerüst mit Tinte vorgezeichnet. Gotische
Minuskel des 13. Jhs., lat. Rote Lombarde iiber zwei Zeilen.

THEOLOGISCHER TEXT. Nicht identifizierbar.

Cod. Pal. germ. 350 lagen im 19. Jh. noch vier Pergamentfragmente bei, die Auszüge aus dem ‘Summarium
Heinrici’ enthalten (heute Heidelberg UB Heid. Hs. 3957, ll r-12 v). Diese Fragmente stehen jedoch offenbar
nicht in Provenienzzusammenhang mit der Hs. und wurden ihr erst im 19. Jh. beigelegt. Sie stammen wohl aus
der Zisterzienserabtei Salem. Zu diesen Fragmenten vgl. Gereon Brecht, Die wiederentdeckten Fragmente des
‘Summarium Heinrici’, in: Heidelberger Jahrbücher 27 (1983), S. 144-148.

MM

Cod. Pal. germ. 351
Michel Beheim: Lieder

Papier • 243 Bll. • 19,8 x 14,7 • München (?)/Augsburg (?)/Nördlingen (?) • zwischen 1466 und 1468

Lagen: (VI+1) 11 (mit Spiegel, Bl. 1*) + 5 VI 71 + (VI-1) 82 + 2 VI 106 + V 116 + 2 VI 140 + VIII 156 + VI 168 + VIII 184 + (VI-1) 195 +
4 VI 241 (mit Bl. 212a, Spiegel). Foliierung des 17. Jhs.: 1-238 (unter Auslassung eines Bl. nach Bl. 212), Bll. l‘ :',
212a, 239*—241* mit moderner Zählung. Bl. l* v alte Foliierung: 242 (wohl bei Restaurierung als Schmutzbl. vor
Bl. 1 geklebt; das bei Gille/Spriewald 1, S. XXXI, beschriebene Bl. 1* mit Wz. Buchstabe P mit Dreiblatt ist
verloren). Wz.: Buchstabe P mit Dreiblatt (Vorder- und Hinterspiegel), ähnlich Piccard 4, VI/405 (Speyer
1556); verschiedene Varianten Ochsenkopf mit zweikonturiger Stange mit Blume mit Beizeichen (Variante 1,
klein: Bll. 1-23, 36-47, 72-94, 117-140, 185-207; Variante 2, groß: Bll. 24-35, 48-59, 157-174, 179-184), Pic-
card 2, Typ XIII/709 (München u.ö. 1467/68), Typ XIII/515 (München u.ö. 1467-1471); Ochsenkopf mit
einkonturiger Stange mit Blume mit Beizeichen (Bll. 60-71, 95-116, 141-156, 176-177, 208-241 ::'), Piccard 2,
Typ XII/857 (Süddeutschland 1457-1470); Ochsenkopf mit einkonturiger Stange mit Blume mit Schlange
(Bll. 175/178; identisch in Cod. Pal. germ. 345), Piccard 2, Typ XII/643 (Heidenheim am Hahnenkamm 1470).
Schriftraum (links und rechts mit Metallstift bzw. blind geritzt begrenzt, 175 r-179 r rundum mit Tinte begrenzt;
Versalienspalte): 14,2-15,6 x 10,6-11,5; 20-21 Zeilen. Text versweise abgesetzt. Bastarda von einer Hand (Michel
Beheim). l r/v Ton der Osterweise in weißer Mensuralnotation auf fünf schwarzen Linien (zu Melodie und Ton
vgl. Petzsch, mit Lit. bis 1972). Am Liedbeginn Lombarden in Grün, zum Teil mit florealer oder abstrakter
Binnenfeldornamentik über drei bis vier Zeilen. Zu Beginn der Str. Lombarden in Violett (172 r-184 v in Rot)
iiber meist eine Zeile, zu Beginn des zweiten Stollens und des Abgesangs Unterstreichungen in Rot. 172 r—184 v
iibliche Rubrizierung. Zum Teil beginnender Tinten- oder Kupferfraß. Brauner Kalbledereinband über Holz auf
drei Doppelbünden mit blinden Rollenstempeln sowie Platten- und Einzelstempeln in Gold von Jörg Bernhardt
(?) für Kurfürst Ottheinrich von der Pfalz. Vorderseite in Gold Platte mit Bildnis Kurfürst Ottheinrichs in
Kartusche, oben O.H. [Ottheinrich], unten P.C. [Pfalzgraf Churfürst]; Jahreszahl: 1558-, Rückseite in Gold
Wappen der Pfalz in Kartusche (Haebler 2, S. 71 Nr. V, VII, Nr. 3, 2/6, 4, 7, Nr. 4 nur hinten), Rückentitel auf
papiernem Schild (heute auf Vorderspiegel geklebt): Poema Spirit[uale] circa Spz[ritu]m Sanctum (vgl. Vatikan
BAV Cod. Vat. lat. 13220, 34 r). Blau-weiß-rotes Kapital. Geprägte Messingbeschläge, zwei Riemenschließen
(bewegliche Teile modern). Restaurierung 1961 (Hans Heiland/Stuttgart), dabei drei papierne Rückenschilder
abgelöst und auf Vorderspiegel geklebt: Rückentitel sowie zwei alte römische Signaturschilder: 351 und 1358.

Herkunft: Autograph Michel Beheims. Die Hs. entstand nach Beheims Wiener und vor seiner Heidelberger
Zeit, als er auf Wanderschaft in Bayern war. Hs. spätestens 1558 im Besitz Kurfürst Ottheinrichs von der Pfalz
(zum Einband s.o.), verzeichnet bei der Katalogisierung 1581 im Inventar der Heiliggeistbibliothek: Vatikan
BAV Cod. Pal. lat. 1930, S. 487 [Theologici, Gedicht vnd Meistergesang, geschrieben]: Michel Behems gedicht
vom geschapff der Engel vnd fall der bosen engel In 4 geschriehen papir bretter braun leder, bucklen (gleichlau-

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