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Universitätsbibliothek Heidelberg [Hrsg.]; Miller, Matthias [Bearb.]; Zimmermann, Karin [Bearb.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 304 - 495) — Wiesbaden, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.28979#0375
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Cod. Pal. germ. 401

Cod. Pal. germ. 401

Heinrich von Neustadt: Von Gottes Zukunft, Visio Philiberti

Pergament • 1 (Pap.) + 73 + 1 (Pap.) Bll. • 23 x 17 • Südwestdeutschland • Mitte 14. Jh.

Lagen: I 1* (mit Spiegel) + 2 IV 16 + III 22 + IV 30 + III 36 + IV 44 + III 50 + 2 IV 66 + (IV-1) 73 + I 74" (mit Spiegel). Regel-
mäßige Kustoden: •i—ix-. Foliierung des 17. Jhs.: 7—73, Bll. 1 !:", 74 ;:" mit moderner Zählung. Wz.: Baselstab in
Wappenschild mit Schildhalter (Bll. 1 ::", 74 ;:"), vergleichbar Piccard, WZK, Nr. 33.610. Schriftraum (Zeilenge-
rüst mit Tinte vorgezeichnet; am Rand Einstichlöcher): 19,2-19,7 x 13,5-14,5; zwei Spalten, 30-32 Zeilen. Text
versweise abgesetzt, häufig mit Reimpunkten. Textura von einer Hand. Wenige Korrekturen von der Hand des
Schreibers (u.a. 4 va), selten von einer etwa zeitgleichen, zweiten Hand. 67 rb und 69 ra jeweils eine freie Zeile fiir
fehlende - in der Vorlage schwer zu lesende? - V. (V. 7.371, 7.573). Rote Überschriften, 55 va Vorschrift am
unteren Rand erhalten. Rote Lombarden über eine bis drei Zeilen. Brauner Kalbledereinband über Holz auf drei
Doppelbünden mit blindgedruckten Rollenstempeln und Streicheisenlinien und vergoldeten Einzelstempeln von
Petrus Betz (?) für Kurfürst Ottheinrich von der Pfalz. Vorderseite vergoldete Platte mit Bildnis Kurfürst Ott-
heinrichs und Unterschrift: OTTHAINRICH VON. G. G. PFALTZ/ GRAVE BEY REIN DES HEILIGEN/
RÖMISCHEN R. ERTZ. VND. CHÜR/ H. IN NIDERN VND OBER BEYERN; Jahreszahl: 1557; Rückseite
vergoldetes Wappen der Pfalz, ohne Einfassung, oben O.H.P.C. [Ottheinrich Pfalzgraf Churfürst], unten
M.D.Z. [Mit der Zeit] (Haebler 2, S. 71, Nr. I, III, Nr. 1, 7; Karin Zimmermann, in: Schlechter, Ottheinrich,
Nr. 12; mit Abb.). Rückentitel war: 401 Poema Alani (17. Jh.; vgl. Vatikan BAV Cod. Vat. lat. 13220, 33 r). Reste
eines Farbschnitts (gelb). Blau-weiß-rotes Kapital. Messingbeschläge, zwei Riemenschließen (beide erneuert).
Restaurierung 1962 (Hans Heiland/Stuttgart).

Herkunft: Datierung nach dem Schriftbefund, Lokalisierung nach der Schreibsprache. Hs. der älteren Schloß-
bibliothek aus dem Besitz Kurfürst Ottheinrichs von der Pfalz (zum Einband s.o.), verzeichnet bei der Katalogi-
sierung 1556/59: Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1932, 9 r [Theologici, 4°]: Alanus von Vnsers herrn zukunfft reymen
weiß auf Perment geschriehen. Y der im Zuge dieser Katalogisierung eingetragene Bibliothekstitel: Alanus von
vnsers herrn zukunfft (16. Jh.). Vorderdeckel Capsanummer: [C.] +; alte römische Signatur: 1318. Eine Abschrift
des 19. Jhs. durch Johann Georg Lehmann (s. Einleitung, S. XVIII) befindet sich unter der Signatur ms. 1937
(All. 20) in der BNU Straßburg (vgl. Kat. Straßburg, BNU, S. 401). l vb-9 rb sporadische Zählung der Verse nach
der auszugsweisen Ausgabe Joseph Strobls (19./20. Jh.).

Schreibsprache: niederalemannisch.

Literatur: Bartsch, Nr. 222; Adelung, Nachrichten, S. 33; ders., Gedichte, S. 158-161; Wilken, S. 467f.; Hein-
richs von Neustadt ‘Apollonius von Tyrland’ nach der Gothaer Handschrift, ‘Gottes Zukunft’ und ‘Visio Phili-
berti’ nach der Heidelberger Handschrift hrsg. von Samuel Singer, Berlin 1906 (DTM 7), S. XI-XIII (Sigle P);
Kat. HSA-BBAW, Günther Jungbluth, Winter 1938, 10 Bll.; Die Zeit der frühen Habsburger. Dome und
Klöster 1279-1379, Katalog zur Niederösterreichischen Landesausstellung in der Wiener Neustadt vom 12. Mai
bis 28. Oktober 1979, Wien 1979 (Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums, N.F. 85), S. 395f.
Nr. 177; Hs. verzeichnet im ‘Marburger Repertorium’; Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg401.

l ra-52 ra, 57 ra-73 va HEINRICH VON NEUSTADT, VON GOTTES ZUKUNFT. >In
gotes namen • Amen • hie get an Alanus etc.<. Olpha [!] et o. Deus sabaoth/ An angenge
an ende ein got... 52 ra der himel vnd der erden plan/ vnd daz die doden vf stan ... [‘Visio
Philiberti’, s.u.] 57 ra >Von der vrstende<. Do daz füre vber get/ daz zwischen himel vnd
erde stet... 73 va An dem iuengsten tage/ Von dem buch ich nit me sage. >Hie get vz Ala-
nus oder vnser herren zu künft<. Text: Heinrichs von Neustadt..., s. Lit., S. 331—452
(nach dieser Hs.); Karl Bartsch, Bruchstücke von Heinrichs von Neuenstadt Gottes Zu-
kunft, in: ders., Beiträge zu Quellenkunde der altdeutschen Literatur, Straßburg 1886,
S. 207-228 (Auszüge mit Lesarten der Hs.). Zu Autor und Text vgl. Peter Ochsenbein,
in: VL 2 3 (1981), Sp. 838-845, bes. Sp. 842-844 (Hs. erwähnt; mit Parallelüberlieferung);
Christoph Huber, Die Aufnahme und Verarbeitung des Alanus ab Insulis in mittelhoch-
deutschen Dichtungen. Untersuchungen zu Thomasin von Zerklxre, Gottfried von Straß-

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