Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Universitätsbibliothek Heidelberg [Hrsg.]; Miller, Matthias [Bearb.]; Zimmermann, Karin [Bearb.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 304 - 495) — Wiesbaden, 2007

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.28979#0378
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Cod. Pal. germ. 403

den Rubrikator, teilweise stark beschnitten (u.a. 17 r, 120 v). 53 v, 204' Beischrift zu einer Illustration und Randno-
tiz eines späteren Benutzers. 4 r ornamental gespaltene Initiale in Blau und Rot mit Binnenfeldornamentik und
Besatzfleuronnee über acht Zeilen. Rote Lombarden über zwei bis drei Zeilen; rote Paragraphzeichen; übliche
Rubrizierung (Versalien rot gestrichelt). 39 kolorierte Federzeichnungen, ein Zeichner (Kautzsch, Elsässische
Bilderhandschriften, S. 290: Zeichner A; Wegener, S. 11: Zeichner B; Saurma-Jeltsch 2, S. 70: Gruppe III).
Raum für weitere Miniaturen (u.a. 39 v, 61 r). Zu den Miniaturen s. auch Stange, S. 52; Deutsche Bilderbibel aus
dem späten Mittelalter. Handschrift 334 der Universitätsbibliothek Freiburg i. Br. und M. 719-720 der Pierpont
Morgan Library New York, hrsg. von Josef Hermann BECKMANN/Ingeborg Schroth, Konstanz 1960, S. 8 (mit
Abb.); Jänecke, S. 105 Anm. 519; Stamm, S. 333 Anm. 33; Andrea Rapp, ‘bücher gar hübsch gemolt’. Studien
zur Werkstatt Diebold Laubers am Beispiel der Prosabearbeitung von Bruder Philipps ‘Marienleben’ in den
Historienbibeln Ila und Ib, Berlin (u.a.) 1998 (Vestigia biblise 18), S. 160. Restaurierung 1975 (Walter Schmitt/
Heidelberg). Moderner Halblederband. Alter Rücken auf Vorsatzbl. Z angefalzt, Rückentitel: 4031 Poema
Enetel et Sybillaruml Pictis ornam[enüs\/ et [figuris?] (17. Jh.)/ [19. Jh.: Alte Eneit]. Modernes gelb-grünes Kapi-
tal. Das von Jungbluth, s. Lit., erwähnte, auf dem Vorderspiegel aufgeklebte Inventarschild der Universitäts-
bibliothek Heidelberg mit blauem Rand (700/ Univers. Biblioth.l Heidelberg-, 19./20. Jh.) ist nicht mehr vor-
handen. Rundes Signaturschild, modern: Pal. Germ. 403.

Herkunft: Hs. aus der ‘Elsässischen Werkstatt von 1418’ (vgl. Wegener, S. llf.; Koppitz, S. 34-36 [Hs. er-
wähnt]; Saurma-Jeltsch 1, bes. S. 5-59), evtl. in Straßburg (vgl. das Straßburger Stadtwappen auf 94 r und 103 r)
entstanden. 255 r Datierung, Schreibereintrag und -spruch (s.d.; Abb. 17). Nach Wegener, S. 112, durch Kur-
fürst Ludwig III. von der Pfalz erworben. Hs. der älteren Schloßbibliothek, verzeichnet bei der Katalogisierung
1556/59: Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1937, 4 r [Historiographi et Cosmographi A in foliis; Verweiszeichen für
‘Fabel’]: JEneas, wie der Inn die helle fuhr mit fraw Sibyllen; reymen weiß, mit Alten figuren auf Papir geschrie-
ben. 1.3.7. (gleichlautend Cod. Pal. lat. 1941, 2 Y). Danach bei der Katalogisierung 1581 im Inventar der Heilig-
geistbibliothek verzeichnet: Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1956, S. 57 [2°]: /Enqas geschrieben, papir, reymen,
bretter, rott leder, bucklen (gleichlautend Cod. Pal. lat. 1931, 306 v). 3 V Eintrag: Eneaß (zu weiteren Hss. mit
vergleichbaren Einträgen vgl. Cod. Pal. germ. 323). l r der im Zuge einer Katalogisierung eingetragene Biblio-
thekstitel: Eneas (16. Jh.); Capsanummer: C. 63. Eine Abschrift des 19. Jhs. durch Johann Georg Lehmann (s.
Einleitung, S. XVIII) befindet sich unter der Signatur ms. 1957 (All. 40) in der BNU Straßburg (vgl. Kat.
Straßburg, BNU, S. 404). Vorderspiegel Inhaltsangabe (20. Jh., Bibliothekar Hermann Finke). Am Anfang Vers-
zählung mit Bleistift, modern. Metall- oder Bleistiftstriche an den Vorderschnitträndern zahlreicher Seiten.

Schreibsprache: niederalemannisch.

Literatur: Bartsch, Nr. 224; Adelung, Nachrichten, S. 33; ders., Gedichte, S. 98-108; Wilken, S. 468; Beha-
ghel, S. V-VIII (Sigle h); Wegener, S. 17f. (mit Abb.); Kat. HSA-BBAW, Günther Jungbluth, Januar 1937,
18 Bll.; Stammler, S. 141; Henric van Veldeken, Eneide, hrsg. von Gabriele ScHiEß/Theodor Frings, Bd. 1:
Einleitung. Text, Berlin 1964 (DTM 58), S. L-LIV (Sigle h); Werner, Buchkunst, S. 14; ders., Cimelia, S. 76-78
Nr. 23 (mit Abb.); Becker, S. 22f. Nr. 3 (Sigle h); Heinrich von Veldeke, Eneas-Roman (Universitätsbibliothek
Heidelberg, Cod. Pal. germ. 403). Farbmikrofiche-Edition. Mit einer Einführung in das Werk von Hans
Fromm, München 1987, S. 1-3; Klein, S. 141 (Sigle V7); Heinrich von Veldeke, Eneasroman. Die Berliner
Handschrift mit Ubers. und Komm., hrsg. von Hans Fromm, mit den Miniaturen der Handschrift und einem
Aufsatz von Dorothea und Peter Diemer, Frankfurt/M. 1992 (Bibliothek deutscher Klassiker 77; Bibliothek des
Mittelalters 4), S. 752f. (Sigle h); Karin Zimmermann, in: Schlechter, Kostbarkeiten, S. 155f. Nr. A28 (mit
Abb.); Saurma-Jeltsch 2, S. 70f. Nr. 48 (mit Abb.); Lothar Voetz, in: ‘Uns ist in alten Mären ...’ Das Nibelun-
genlied und seine Welt, hrsg. von der Badischen Landesbibliothek und dem Badischen Landesmuseum, Katalog
zur Ausstellung im Badischen Landesmuseum Schloss Karlsruhe 13.12.2003-14.03.2004, Darmstadt 2003, S. 123
Nr. 81 (mit Abb.); Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg403.

l r—255 r HEINRICH VON VELDEKE, ENEAS. [l r-2 v Register] >Hie uohent sich an des
büchis cappitel daz do sagit von dem herren Eneaß wie der in die helle für mit frowen
Sybillen vnd wie sich frowe Dido vmb sinen willen verbrantte vnd wie er die vesten bu-
wete in Rome zü dem ersten vnd wie er vnd Turnus kempften vmb kunig Lattinus toch-
ter<. 4 l [Text:] >Hie Vohet sich an daz büch daz do saget von dem herren Eneaß wie er
von Troye kam vnd waz wunderß er hat getriben also ir har noch vindent<. HEiliger
herre Jhesu crist/ Des lebenden gottes suen du bist... 255 r Dz hilff vns maget suesse! Daz

318
 
Annotationen