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Kalning, Pamela; Miller, Matthias; Zimmermann, Karin; Universitätsbibliothek Heidelberg [Hrsg.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 496 - 670): bearb. von Pamela Kalning, Matthias Miller und Karin Zimmermann ... — Wiesbaden, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.31953#0377
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Cod. Pal. germ. 622

Cod. Pal. germ. 622

Medizinische Rezeptsammlungen

Papier • 150 Bll. • 15,8 x 9,8 • Heidelberg (?)/Kaiserslautern (?) • um 1560 bis wenig nach 1572

Lagen: 19 IV 143 (mit Bll. P-3 4, 12a ::', 12b ;:', 22a“', 142a ;:' und Spiegeln). Foliierung des 16. Jhs.: 1-33, Bll. l ;:'-3 ;:',
12a*, 12b*', 22a ;:', 34*-142a.*, 143*' mit moderner Zählung. Wz.: Ochsenkopf mit einkonturiger Stange, darüber
Kreuz, ohne Gesichtsmerkmale, ähnlich Piccard, WZK, Nr. 61.008 und 61.092 (Kassel, Frankfurt/M. 1561).
Schriftraum (zum Teil links und rechts blind geritzt): 13-15 x 7-8,5; Bll. l r-16 v: 28-31 Zeilen; Bll. 17 v-33 r, 143 r:
18-23 Zeilen. Deutsche Kursive des 16. Jhs. von vier Händen: I. 1 r—16 V, Überschriften in Rot; II. 17 v-22 r, 23 r-26 r,
28 r, 32 r (Pfalzgräfin Elisabeth von Pfalz-Lautern); III. 22 v, 32 v, 33 r, 143 r (Dr. Wilhelm Rascalon); IV. 27 r, 29'-32 r.
Regelmäßig Randeinträge (dranck, pulffer, etc). Kopert mit Einschlagklappe auf drei durchgezogenen
Lederbünden. Rundes Signaturschild, modern: Pal. Germ. 622.

Herkunft: Die Hs. befand sich im Besitz der Pfalzgräfin Elisabeth von Pfalz-Lautern, die zum ersten Teil
Ergänzungen einfiigte und, ebenso wie Wilhelm Rascalon, weitere Rezepte in das Buch eintrug. Auf dem
vorderen Umschlag Capsanummer: C. 78 [?], darunter: Nr.13.

Schreibsprache: Hand I: südliches Niederalemannisch; Hand II: hochdeutsch mit bairischen und nordbairischen
Formen; Hand III/IV: unspezifisches Hochdeutsch.

Literatur: Wille, S. 86; nicht bei Wilken; Digitalisat: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/cpg622.

l r-16 v MEDIZINISCHE REZEPTSAMMLUNG.

Als Rezeptzuträger, Probanden und Gewährsleute werden genannt: Kaiser Ferdinand I.
(l r); Hippocrates (7 V). Die Sammlung zeichnet sich dadurch aus, dass Rezepte nicht
einfach nur beschrieben, sondern ihre Wirkung in Abhängigkeit vom Temperament des
Kranken differenziert werden; zu vermuten ist ein studierter Mediziner als Verfasser.

(1. l r-3 v) Quittensaft, Rezept und Anwendungen. >Recept des einfachen küttensaffts wie
keyser Ferdinandus jnen [?] vor allerhand gifft, vnnd andere meer gebrechlicheyt hat
Järlich lassen machen, vnnd stättig vor ein Thesaurum vnnd Secretum mit Jm gefüret,
vnnd gehraucht vor ein experiment<. (l v) >Vor gifft braucht man den safft also<. - (2. 4 r-
6 V) >Vor die rot rhuer oder blutgangk<. 5 Rezepte. - (3. 7 r-12 r) >Von der breün vnnd
hitzigem [?] vergifften fiber<. Regimen mit Rezepten und Aderlassregeln. - (4. 13 r-14 r)
>Von der puluerleschung<. 3 Rezepte. - (5. 15 r) >Vor Das gliedtwasser ein gute salb<. -
(6. 16 r/v) >Von wundtrencken<. 2 Rezepte. - 12 v-12b' :' v, 14 v, 15 v, 17 r leer.

17 V—3 3 r, 143 r ELISABETH VON PFALZ-LAUTERN, MEDIZINISCHE

REZEPTSAMMLUNG.

Als Rezeptzuträger, Probanden und Gewährsleute werden genannt: Dr. Wilhelm
Rascalon (Dr. Wilhelm; 18 r, 19 r, 20 r, 33 r); Kurfürst August von Sachsen (mein herre herre
vater, 18 v, 21 r, 23 r, 24 r); die Alte von Nassau (Gräfin Juliana von Nassau-Dillenburg?)
(19 v); Hofmeisterm Ehsabeths von Pfalz-Lautern (mine hoffmeisterin; 19 v, 24 v, 25 r); Kur-
fürstin Anna von Sachsen, geb. von Dänemark (die fraw mutter, 21 v); die Landgräfin (22 r);
meine iungfrau die menden (23 v); Graf Johann [III.?] (Hans) von Nassau-Saarbrücken
(31 r).

Datiertes Rezept: 15. Mai [15]72 (31 r).

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