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Cod. Pal. germ. 708

II.
Bll. 21-68c“‘. Lagen: IV27a + 5 II47 + (II + II)55 + 4 II68c'. Bll. 50-53 falsch eingebunden, korrekte Blattfolge: 21-
49, 54-67, 50-53, 68-68c*. Ab Bl. 35v unregelmäßig Reklamanten. Bll. 68b:768c* nicht aufgeschnitten. Wz.:
Adler, im Brustschild Buchstabe F (Bll. 21—27b*, 40-68c*; auch Wz. in Cod. Pal. germ. 714), ähnlich Piccard,
WZK, Nr. 162.019 (Heidelberg 1573); Löwe im Kreis (Bll. 28—39), nicht nachweisbar. Schriftraum: 16,5-20 x
11-13; 27-31 Zeilen. Nach rechts geneigte deutsche Kursive des 16. Jhs. von einer Hand. Überschriften in Aus-
zeichnungsschrift. Gelegentlich am Rand Notizen (scheden, Ist geschrieben Im 4 Capt. findet Irs u.a.) von
mehreren weiteren Händen (darunter 31r Elisabeth von Pfalz-Lautern), bei einzelnen Rezepten am Rand Zif-
fern: 1-9. 23r/v, 26v, 27r, 31r/v, 39vam Rand: Elisabeth und Monogramm: HF. 35r, 40r, 43r, 61r, 63ram Rand: Elisa-
beth.
Herkunft: Lokalisierung nach der Schreibsprache (Ansbach?), Datierung nach Wasserzeichen (um 1575). Hs.
aus dem Besitz Pfalzgräfin Elisabeths von Pfalz-Lautern. Auf Zeilensprung zurückzuführender Fehler 49v weist
den Text als eine Abschrift aus. Einzelne Rezepte aufgenommen in Cod. Pal. germ. 256.
Schreibsprache: ostfränkisch.
1. 21r-27v MEDIZINISCHE REZEPTSAMMLUNG. 14 Rezepte gegen verschiedene
Krankheiten (Lenden, Beine, Ruhr, Wasser, Aufsteigen der Mutter, drei Rezepte für den
Schlag, Gelbsucht, Nasenbluten, Blut), darunter: (23v) >Johanns Blumen öhl wilhes [?] die
altten Gottes oder Nicodemj das Juden ohl genent haben<. (25r) >Wie man auß zimmett
Rinden ein wasser vnnd öhl gleich machen solle.
Als Rezeptzuträger, Probanden und Gewährsleute werden genannt: Kurfürstin Amalia
von der Pfalz (die Kurfürstin von Lorbach; 21r); Dr. Johann Lange (23r/v); mein gnädiger
Herr und Gemahl (27r); ich selbst (27r). Die Verfasserin der Rezeptsammlung ist eine
Adlige, vgl. 27r. - 27a*r/v leer.
2. 28r-49v, 54r-67v, 50r-53v, 68r MEDIZINISCHE REZEPTSAMMLUNG. 83 Rezepte
gegen verschiedene Krankheiten (Magen, fallender Siechtag, Podagra, Bräune, Wunden,
Ruhr, Hals, Zunge, Zähne, Wassersucht, Bauchweh, Stein, Gift, Haupt, Schenkel, Husten,
Schwinden, Frauenkrankheiten, hitzige Aposteme, Augen, Nase, Glieder, Fieber, Grim-
men, Milz), unsortiert, darunter: (28v—30v) >wie man das gülden wasser des Lebens ma-
chen solle. ... Erstlich nimb gutte ausgebißene dimmet Rinden ... (42r) >In dem Jarr als
man zaltt nach Christ] geburdt vier zehen hundert vnd dreißig acht Jare was ein gemein
sterben in Teutschen landen da gab ein Meister zu Cölln diß hernach geschrieben Recepte.
Auch in Cod. Pal. germ. 189, 93v, Cod. Pal. germ. 666, 21r, Cod. Pal. germ. 843,
3/XVIII./11. und weiteren. (43r) Pestrezept. >Fur die schwere kranckheit der altten
leuth<. (46v) >Regiment in speiß Tranckh vnnd andere arzney Magister Otto Korber [?]
gestellt als er mit einer hitzigen geschwulst... der leber behafft war<. (49‘) >Ein Recept vor
den lenden oder Nieren stein zu gebrauchen<. Aderlass, Bad und ein Rezept. (61r/v) >Das
gülden ay für die Pestilentz<. (50r) >Wie man gutten Dennischen Meth Braunn soll<. auch
in Cod. Pal. germ. 748/IV.
Als Rezeptzuträger, Probanden und Gewährsleute werden genannt: Kurfürst Friedrich
[III. von der Pfalz] (31r/v); Kurfürstin Amalia von der Pfalz (die Kurfürstin von Lorbach;
37v, 59v); die Herzogin von Württemberg (41r); Kurfürst Ludwig VI. von der Pfalz (mein
gnädiger Kurfürst und Herr; 41r); ein Meister zu Köln 1438 (42'); die Kurfürstin (vermut-

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