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Cod. Pal. germ. 844
Herkunft: Datierung 2V und 10v (31. Mai 1570), Entstehungsort Heidelberg.
Schreibsprache: ostoberdeutsch (bairisch).
lr—10v PLUTARCH, EHETRAKTAT, dt. Übersetzung von Wilhelm Xylander. (1. lr)
Titel. >Des berhüemtesten hochgelehrtesten vnnd Weysen Griechen Plutarchj vnderricht,
wie im Ehlichen stand wol zuleben sey, Gestellt an angehende Ehleütt Pollianum vnd
Eurydicam. In Teütsche sprach auß der Griechischen vertolmetscht. Darmitt
vnderthenigklich zuverehren [?], die Durchleüchtige hochgeborne fürsten vnd fürstin,
herren Joann Casimirum Plaltzgrauen bey Rhein, hertzogen inn Beyern etc. vnd freülin
Elizabetha, herzogin zu Sachsen etc. So Ire fürstliche hochzeitt den 5ten May diß 1570ten
Jars zu Heidelberg halten etc. Darunter Verse: Der Lew ist küen, die Rauten gsund / Ich
wünsch Inen von hertzens gründ... Dem Teütschland mög vil guets erwachsen. Xylanders
wünsch. — (2. 1V-2V) Widmung, gereimt. >Ann den Durchleüchtigen h och geb ornen fürsten
vnd herrn, herren Joann. Kasimir, Pfaltzgrafen bey Rhein, Hertzogen inn Bayern etc.
meinen gnedigen herren<. Durchleüchtiger Fürst hochgeborn / Ewrem Lewen ist auser-
korn ... vnd wie mein Herr wolte. E. F. Gnaden vndertheniger williger diener Xylander
mmp 1570 den letsten May. - (ß. 3r-10v) Text: >PLVTARCHI<. >Vnderricht vnd lehren,
wie sich inn dem Ehlichen stand zuhalten<. Nachdem euch der Göttin der früchten ... 10v
... so sich der guoten lehren vnd philosophia annemmen. Xylander mmp 1570. 31. May.
Wilhelm Xylander (1532-1576) stammte aus Augsburg und war nach Studienaufenthalten
in Tübingen und Basel ab 1558 in Heidelberg als Professor für griechische Sprache und
später auch für Logik tätig, ab 1561 war er außerdem kurfürstlicher Bibliothekar. Zu
Person und Werk vgl. Volker Hartmann, Xylander, Gulielmus (Holzmann, Wilhelm),
in: Killy2 12 (2011), Sp. 604f. (weitere Lit. s.d.).
II.
Bll. 11-76. Blattmaße: 29, 4 x 21. Lagen: 5 VI70 + III76. Wz.: Kanne mit Schnabel, darüber Krone und Blüte,
ähnlich Piccard, WZK, Nr. 31.813 (Dorpat 1538). Buchstabe P (Bll. 11/22, 25/32, 38/43, 50/55), ähnlich Pic-
card, WZK, Nr. 110.205 (Wesel 1512). Schriftraum (rundum durch Striche begrenzt): 21,5-23 x 14-15,5; 42-45
Zeilen.; 72v-74r 2 Spalten. Bastarda von einer Hand, rote Initialen über zwei Zeilen, mit Punktverdickung. Hs.
rubriziert, lat. Textanfänge und geomantische Figuren in roter Tinte. Am Rand ausgeworfene Betreffe und
Notizen von mehreren Händen, in roter und schwarzer Tinte, 26r u.ö. Maniculae. 26v-29v ausführliche Randno-
tizen. llr am oberen Rand eine Textzeile in Geheimschrift, darunter geomantische Figuren in schwarzer Tinte.
Bll. 11, 76 stark gebräunt, leicht beschädigt, restauriert.
Herkunft: Datierung nach Schrift und Wasserzeichen (erstes Hälfte 16. Jh.), Lokalisierung nach der Schreibspra-
che (Heidelberg? Kaiserslautern?). Abschrift aus Cod. Pal. germ. 584, lr-172r (vgl. Kat. Heidelberg, UB 11, S.
235). Der Text gelangte vielleicht über Kurfürst August von Sachsen, den Vater der Elisabeth von Pfalz-Lautern,
in die kurpfälzische Bibliothek (zum Interesse des Kurfürsten an Geomantie vgl. Bolte, s. Lit., S. 294f.). llr alte
Signatur: 1845, darunter Titel von derselben Hand: Geomantis Tractatus. llr in Rötel Buchstabe G (?), ähnlicher
Röteleintrag in Cod. Pal. germ. 812/1, weitere s.d. 12r Titel von einer weiteren Hand. llr Capsanummer: C. 64.
76v versatim alte römische Signatur: 1874.
Schreibsprache: rheinfränkisch.

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