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Minst, Karl Josef [Übers.]
Lorscher Codex: deutsch ; Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Band 3): Schenkungsurkunden Nr. 819 - 1999, Wormsgau — Lorsch, 1970

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https://doi.org/10.11588/diglit.20607#0110
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URKUNDE 1069 (12. Juli 874 — Reg. 3491)
Schenkung von Wigher und Meginrad unter König Ludwig und Abt Thetroch

Wir, der Weihbischof Wigher und Meginrat, errichten im Namen Gottes gemeinsam
eine Stiftung. Wir widmen sie dem heiligen Märtyrer Gottes Nazarius, dessen Leib in
dem in pago rhenense (im Oberrheingau) gelegenen Kloster Lauressam (Lorsch) ruht, dem
der ehrwürdige Herr Thetroh als Abt vorsteht. Wir wünschen, daß unsere Vergabung für
alle Ewigkeit Bestand habe, und wir erklären, daß sie vollkommen freiwillig erfolgt.
Wir schenken unser Eigentum in pago wormatiense (im Wormsgau), und zwar im Dorf

Guntheim (Gundheim nw. Worms), nämlich eine Hof reite mit den darauf errichteten
Bauwerken, ferner Ackerland, gelegen zwischen der

Guntheimir marca (Gemarkung Gundheim),

Bermodesheim (Bermersheim nw. Worms) und

Dagolfesheim (Dalsheim nw. Worms), im Umfang von 40 Morgen, sechs Morgen Re-
benpflanzungen und alles, was rechtlich zu diesen Gütern gehört. Wir schenken, übergeben
und übertragen dies alles, bekräftigt durch Handschlag und Brief, als ewiges Eigentum.
Geschehen im Dorf Oppenheim am 12. Juli im 34. Jahre des Königs Ludowig. Hand-
zeichen von Wighar und Meginrat, welche diese Schenkung durchführten.

URKUNDE 1070 (8. Mai 835 — Reg. 3277)
Tauschgeschäft des Rambert unter König Ludwig und Abt Adalung

Aus Liebe zu ungestörtem Frieden ist in gegenseitigem Einvernehmen zwischen dem
ehrwürdigen Herrn und Abt Adalung und einem Edelmann namens Rambert die Verein-
barung getroffen worden, daß sie einige Güter tauschen wollten, was sie dann auch tat-
sächlich getan haben. Es gab also der genannte Abt Adalung dem erwähnten Herrn eine
Hof reite in pago wormat(iensi — im Wormsgau), in

Mergistat (Mörstadt nw. Worms) und überdies in der gleichen Gemarkung drei Mor-
gen Land. Als Gegenwert gab Rambrat dem Abt Adalung im gleichen Gau, und zwar in

Gunteim (Gundheim nw. Worms) einen Weinberg. Der Tausch erfolgte in dem Sinne,
daß jeder von beiden den Güterteil, welchen er erhalten hatte, innehaben, besitzen und
seinen Rechtsnachfolgern als Besitztum hinterlassen soll. Dieses Tauschgeschäft soll fest
und beständig verbleiben. Damit ist der Vertrag abgeschlossen. Geschehen im Dorf Gund-
heim im 22. Jahre (835) des Königs Ludwig am 8. Mai. Namenszeichen von Abt Adalung
und Rambert, welche angeordnet haben, daß dieser Tauschvertrag ausgestellt werde. Ich,
Altwin, habe ihn geschrieben.

URKUNDE 1071 (17. Mai 870 — Reg. 3501)

Tauschgeschäft des Gerhoh unter König Ludwig und Abt Theotroh

Im Bestreben, ersprießlichen Frieden zu wahren, hat es dem ehrwürdigen Herrn und
Abt Theotrahc vom St.-Nazarius-Kloster und dem edlen Herrn Gerhoh in gegenseitigem
Einvernehmen gefallen, einige Güter unter sich auszutauschen. Maßgeblich hierfür waren
die für beide Kontrahenten günstigere Lage der Güter. Nach gegenseitiger Beratung und
erreichtem Einverständnis haben sie den Abschluß vorgenommen. Demgemäß gab genann-
 
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