SM
B Kunstbibliothek
Staatliche Museen
zu Berlin
Mitteilungen des Museen-Verbandes
als Manuskript für die Mitglieder
gedruckt und ausgegeben im Mai 1905.
Zu beachten ist, daß diese Mitteilungen durchaus vertraulich und
nur für die Mitglieder bestimmt sind. Einem Beschlusse der Kopen-
hagener Versammlung gemäß erwartet der Verband von seinen
Mitgliedern rechtzeitige Vorsorge, um zu verhindern, daß die Druck-
sachen des Verbandes mit hinterlassenen Bibliotheken in unberufene
Hände oder gar in den Handel gelangen.
140. Falscher Visierhelm der Frühzeit des 16. Jahr-
hunderts (Ausführliche Mitteilung zur Ergänzung des Protokolles
der Nürnberger Tagung): — Am 20. Dezember 1899 erhielt das
Bayerische Nationalmuseum den mehrfach besprochenen Helm zum
‘ Geschenk von einem durch seinen Opfersinn für museale Zwecke
wie für große Unternehmungen auf dem Gebiete der archäologischen
Forschung bekannten Herrn. Der Helm wurde auf Vorschlag eines
Künstlers, der mit dem Bayerischen Nationalmuseum in dienstlichen
Beziehungen steht und selbst über reiche Erfahrung und vielseitiges
Urteil in Beziehung auf Kunstaltertümer verfügt, aus dem Besitze
eines anderen Münchener Künstlers um den Preis von 5000 Mark
zum Zwecke der Übergabe an das Bayerische Nationalmuseum
erworben. Es handelte sich um einen Visierhelm (Sturzhelm) der
in der früheren Zeit des 16. Jahrhunderts üblichen Art. Das
Scheitelstück (Glocke) besteht aus einem Stücke von der Stirn
über den Scheitel und Hinterkopf bis zum Nacken; das Nacken-
stück ist zweimal geschoben, aber infolge der Vernietung nicht recht
beweglich; Kinnreff und Visier drehen sich um einen gemein-
samen Achsenstift, dessen Kopf eine messingene Rosette bildet; beide
sind miteinander durch einen Federknopf am Kinnreff, das letztere
mit der Glocke durch einen solchen an dieser zu verbinden; beide
B Kunstbibliothek
Staatliche Museen
zu Berlin
Mitteilungen des Museen-Verbandes
als Manuskript für die Mitglieder
gedruckt und ausgegeben im Mai 1905.
Zu beachten ist, daß diese Mitteilungen durchaus vertraulich und
nur für die Mitglieder bestimmt sind. Einem Beschlusse der Kopen-
hagener Versammlung gemäß erwartet der Verband von seinen
Mitgliedern rechtzeitige Vorsorge, um zu verhindern, daß die Druck-
sachen des Verbandes mit hinterlassenen Bibliotheken in unberufene
Hände oder gar in den Handel gelangen.
140. Falscher Visierhelm der Frühzeit des 16. Jahr-
hunderts (Ausführliche Mitteilung zur Ergänzung des Protokolles
der Nürnberger Tagung): — Am 20. Dezember 1899 erhielt das
Bayerische Nationalmuseum den mehrfach besprochenen Helm zum
‘ Geschenk von einem durch seinen Opfersinn für museale Zwecke
wie für große Unternehmungen auf dem Gebiete der archäologischen
Forschung bekannten Herrn. Der Helm wurde auf Vorschlag eines
Künstlers, der mit dem Bayerischen Nationalmuseum in dienstlichen
Beziehungen steht und selbst über reiche Erfahrung und vielseitiges
Urteil in Beziehung auf Kunstaltertümer verfügt, aus dem Besitze
eines anderen Münchener Künstlers um den Preis von 5000 Mark
zum Zwecke der Übergabe an das Bayerische Nationalmuseum
erworben. Es handelte sich um einen Visierhelm (Sturzhelm) der
in der früheren Zeit des 16. Jahrhunderts üblichen Art. Das
Scheitelstück (Glocke) besteht aus einem Stücke von der Stirn
über den Scheitel und Hinterkopf bis zum Nacken; das Nacken-
stück ist zweimal geschoben, aber infolge der Vernietung nicht recht
beweglich; Kinnreff und Visier drehen sich um einen gemein-
samen Achsenstift, dessen Kopf eine messingene Rosette bildet; beide
sind miteinander durch einen Federknopf am Kinnreff, das letztere
mit der Glocke durch einen solchen an dieser zu verbinden; beide