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Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.35225#0049
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SM

B Kunstbibliothek
staatliche Museen
zu Berlin

alt ist, als Weisesche Fälschung erkennen — es werden jetzt noch
viele Stücke folgen müssen. Erworben ist die Dose im März 1912
für 250 Mark von Emil Lissauer, Berlin, dessen Verbindung mit
Weise auch sonst noch nachgewiesen ist.

Wie übrigens Herr Lissauer auf eine Anfrage des Herrn
Hannover, der die Eremitage-Dose als Fälschung zu erwerben
wünschte, am 1. September 1912 mitteilte, hatte sie Weise, an
den sie zurückgegangen war, bereits wieder verkauft gehabt.
Ebenso ist ja, wie bereits früher mitgeteilt, die Kopenhagener
Eremitage-Bouquetiere mit den gefälschten Seitenteilen wieder im
Handel, in den voraussichtlich auch die Mopshunden-Dose und die
Menecy-Dose wieder zurückkehren werden. Also Vorsicht!

Eine oder einige der Weiseschen Fälschungen werde ich in
Wien vorlegen, Photographien kommen in das Archiv.

Hamburg, 11. September 1912. R. Stettiner.

374. Fleischmannsche Schüsseln mit Fortuna
und mit Dreiwappenrelief. Zu diesen im Archivverzeichnis
unter Nr. 596 aufgeführten, bei der Brüsseler Tagung (Prot. S. 22,
Nr. XVII) von Herrn Hampe - besprochenen Stücken teilt Herr
Josephi mit, daß beide Arbeiten sich auch unter den ausgeschiedenen
Stücken des Großherzoglichen Museums zu Schwerin befinden. Sie
wurden 1866 vom Großherzog Friedrich Franz II., als er Nürnberg
besetzt hatte, von dort mitgebracht. Die in Brüssel von Herrn
Brinckmann ausgesprochene Ansicht, daß die Stücke zum alten
Bestande Fleischmannscher Arbeiten gehören, ist dadurch bestätigt.

Über die Anfänge Fleischmannscher Tätigkeit sind wir vor-
läufig noch wenig unterrichtet. Auf der Wiener Weltausstellung
von 1873 war er zweimal vertreten: 1) Gruppe VI, Sektion 3,
Waffen. — 311. C. W. Fleischmann, Nürnberg [Gegründet 1871,
Nachbildung alter Waffen und getriebener Silberarbeiten]. Aus-
gestellt hatte Fleischmann hier Hellebarden. Im Offiziellen Bericht,
Band HI, 2,- Seite 329, heißt es: „Es war eine schöne Ausstellung
von Rüstungen, Helmen, Schilden und Schwertern von Gust. Goersch
und A. Schneider in Berlin, von Jos. Reiß in München, eine Rüstung
in Neusilber von J. Goes und einige Hellebarden von C. W. Fleisch-
mann, beide in Nürnberg. Die Herstellung imitierter alter Waffen
ist ein Industriezweig, welcher eine ziemliche Ausdehnung besitzt,

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