geführt, als cs irgend anging. Unter der Spitze des ersten Quer-
gurts des Gewölbes, welcher sich unmittelbar an die Vierung anlegt,
sind mehrere Würfel des Frieses zu sehen, welcher die Vierungskuppel
umgiebt und welcher nach dem Plane des Erbauers derselben ganz
von Außen zu sehen sein sollte. Wäre das Langhaus noch weiter
hinaufgesührt worden, so würde ein Teil des romanischen Säulcn-
umganges, der unmittelbar über jenem Friese um die Außenseite der
Vierungskuppel läuft, im Innern der Kirche zu sehen sein.
Zu Hülfe kamen dem Erbauer des Langhauses die ungewöhnlich
mächtigen Verhältnisse*, in denen die romanischen Teile des Straß-
burger Münsters erbaut sind, und diese Verhältnisse hatten auch
Einfluß auf die Breite der drei Schiffe des Langhauses. Das Mittel-
schiff desselben mußte der Vicruug, die Seitenschiffe den beiden daran
stoßenden Gewölben des Querschiffes entsprechen. Diese notwendige
Rücksichtnahme auf die vorhandenen Teile, welche von dem Meister,
der den Plan zum Langhause entwarf, wahrscheinlich als ein drücken-
der Zwang empfunden worden ist, hat bewirkt, daß Breite und Höhe
des Straßburger Langhauses, wenigstens nach dem jetzigen Geschmack,
in einem so glücklichen Verhältnisse zu einander stehen.
Es liegt hierin eine große Verschiedenheit von anderen gotischen
Kirchen, namentlich vom Kölner Dom. Während das Mittelschiff
desselben bei nur 44 Fuß lichter Breite zu der gewaltigen Höhe von
140 Fuß aufsteigt, ist das Mittelschiff des Straßburger Münsters
fast 48 Fuß breit, aber nur 96 Fuß hoch. In diesem kann der-
jenige, welcher in einem der Seitenschiffe steht, den Aufriß des
Mittelschiffes vollständig übersehen und betrachten. In Köln ist dieses
*Auch am Dom zu Freiburg ist eiu gotisches Laugschiff au ein romanisches
Ouerschiff und Chor angebaut worden. Dort aber Hatten diese Teile nicht außer-
gewöhnliche Verhältnisse und so ist denn die Vierungskuppel völlig in das Dach
des Langhauses hincingebaut. Im fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert ist
dann ein spätgotischer Chor an die Stelle der romanischen Apsis getreten und bei
dessen Erbauung sind wiederum die Höhenverhältnisse des Langhauses überboten
worden.
gurts des Gewölbes, welcher sich unmittelbar an die Vierung anlegt,
sind mehrere Würfel des Frieses zu sehen, welcher die Vierungskuppel
umgiebt und welcher nach dem Plane des Erbauers derselben ganz
von Außen zu sehen sein sollte. Wäre das Langhaus noch weiter
hinaufgesührt worden, so würde ein Teil des romanischen Säulcn-
umganges, der unmittelbar über jenem Friese um die Außenseite der
Vierungskuppel läuft, im Innern der Kirche zu sehen sein.
Zu Hülfe kamen dem Erbauer des Langhauses die ungewöhnlich
mächtigen Verhältnisse*, in denen die romanischen Teile des Straß-
burger Münsters erbaut sind, und diese Verhältnisse hatten auch
Einfluß auf die Breite der drei Schiffe des Langhauses. Das Mittel-
schiff desselben mußte der Vicruug, die Seitenschiffe den beiden daran
stoßenden Gewölben des Querschiffes entsprechen. Diese notwendige
Rücksichtnahme auf die vorhandenen Teile, welche von dem Meister,
der den Plan zum Langhause entwarf, wahrscheinlich als ein drücken-
der Zwang empfunden worden ist, hat bewirkt, daß Breite und Höhe
des Straßburger Langhauses, wenigstens nach dem jetzigen Geschmack,
in einem so glücklichen Verhältnisse zu einander stehen.
Es liegt hierin eine große Verschiedenheit von anderen gotischen
Kirchen, namentlich vom Kölner Dom. Während das Mittelschiff
desselben bei nur 44 Fuß lichter Breite zu der gewaltigen Höhe von
140 Fuß aufsteigt, ist das Mittelschiff des Straßburger Münsters
fast 48 Fuß breit, aber nur 96 Fuß hoch. In diesem kann der-
jenige, welcher in einem der Seitenschiffe steht, den Aufriß des
Mittelschiffes vollständig übersehen und betrachten. In Köln ist dieses
*Auch am Dom zu Freiburg ist eiu gotisches Laugschiff au ein romanisches
Ouerschiff und Chor angebaut worden. Dort aber Hatten diese Teile nicht außer-
gewöhnliche Verhältnisse und so ist denn die Vierungskuppel völlig in das Dach
des Langhauses hincingebaut. Im fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert ist
dann ein spätgotischer Chor an die Stelle der romanischen Apsis getreten und bei
dessen Erbauung sind wiederum die Höhenverhältnisse des Langhauses überboten
worden.