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Weber, Wilhelm; Königliche Museen zu Berlin / Ägyptische Abteilung
Mitteilungen aus der Ägyptischen Sammlung: Text — Berlin, 2.1914

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246

Schwein (Nr. 450—451). Heilige Vögel (Nr. 452).

13. Schwein (Tafel 40).
Das Schwein ist in erster Linie als Tier der Demeter1) hier zu denken; wie z. Β. im Demeter-
tempel von Priene2), so wird es auch hier unter den Opfern im ägyptischen Land3) erwähnt.
450. Schwein. (Tafel 40.)
Berlin 13343. Auf kleiner niedriger Basis steht das Schwein, geradeaus blickend mit ge-
ringeltem Schwänzchen und hochstehender, borstiger Rückenmähne.
Maß: H. 7,5 cm, L. 10,5 cm. — Herkunft: Durch Dr. Reinhardt erworben. — Material: Hell-
brauner Ton; erdbraune Oberfläche. Reste von Weiß und Schwarz. — Erhaltung: Mehrfach be-
schädigt. — Arbeit: Zwei gleiche Schalen. Fuge in der Längsachse. — Literatur: Ausführl. Ver-
zeichnis2, S. 372. — Erwähnt: 231f.; 246.
451. Schwein. (Tafel 40.)
Berlin 10334. Das Tier steht auf viereckiger, niedriger Basis mit erhobenem Kopf und vor-
gestrecktem Rüssel. Borstige Mähne.
Maß: H. 4,5 cm. — Herkunft: Angeblich aus dem Faijum. — Material: Lederbrauner Ton,
Spuren von Weiß. — Erhaltung: Am 1. Vorderfuß bestoßen, rissig. — Arbeit: Sehr roh, zwei gleiche
Schalen, Fuge in der Längsachse. — Erwähnt: 231f.; 246.

14. Heilige Vögel (Tafel 40).
1. Der Falke (452), das heilige Tier des Horos in altem Stil, trägt einen Kranz um den Hals
und die Doppelkrone auf dem Kopf. Oft auf Münzen und in Denkmälern auch außerhalb Ägyptens
erhalten1). Über seine Umsetzung in den freien Stil s. oben S. 233.
452. Sitzender Falke. (Tafel 40.)
Berlin 9147. Auf rechteckiger Basis sitzt der heilige Vogel mit Doppelkrone und einer Schnur
mit Amulett um den Hals. Am Leib und Schwanz die Federn angedeutet.
Maß: H. 8,1 cm. — Herkunft: Angeblich aus dem Faijum. — Material: Lederbrauner Ton. —
Erhaltung: Zwei gleiche Schalen. — Arbeit: Etwas bestoßen. Fuge in der Längsachse. Kein Brenn-
loch. — Literatur: Ausführl. Verzeichnis2, S. 372. — Erwähnt: 10, 2; 231f.; 246.
2. Zwei Vögel nebeneinander, vielleicht zwei Falken; dann vielleicht als Wappen des Gaus
von Koptos zu verstehen2).

!) Pringsheim, Archäol. Beiträge z. Gesch. des Eleusin. Kults, pass.

2) Wiegand-Schrader, Priene 161, Abb. 155, 156.

3) δελφακ'ις, δέλφαξ·. Wilcken, Ostraka II, Nr. 1031, P. P. II, 25a, 12; c, 3; c, 8. P. Teb. I, Nr. 120 Einl. B. G. U. 337
pass. P. Lond. II, 308, 9. III, 191, 8. δελφακιον P. Fior. I, 37, 7. B. G. U. 949, 8. P. Rainer, E. 410. P. Giss I, 2, 49: και
τους Δημητρίοις κατ' έτος δελφακήδα αξίαν δραχμών τριάκοντα δύο, ebenda καί την δελφακίδα τοίς Δημητρίοις. — Schwein der Isis
heilig: Wiedemann, Her. II. Buch, S. 85.
!) Vgl. dazu das älteste Stück, Perdrizet, Bronzes, Fouilles de Delphes V, 57, das „unique parmi ceux de Delphes pourla
couIeur verte-bleue de sa patine", entweder griechische Imitation äg. Arbeit oder äg. Stück ist.
2) Brugsch, Geographie 108, Nr. 5.
 
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