Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Schlossverein [Hrsg.]
Mitteilungen zur Geschichte des Heidelberger Schlosses — 2.1890

DOI Artikel:
Oechelhäuser, Adolf von: Sebastian Götz, der Bildhauer des Friedrichsbaues
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.3128#0273
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
2?q

zahlrcichen Zllabastcrfragnicnte» ^tückc sowobl des schwarzen wie des
„rochgesprengten Marmolsteins", diesclben sind aber zu unbedeutend, um
Schlüsse auf die einstige Gestalt des Denkmals daraus ziehen zu können.
Unter dcn Alabastcrfragmenten zeigt sich am besten erhalten die linke untere
Lcke einer Neliefplatte, welche vorn die knorrigen Wurzeln eines Baumes und
cincn auf dcm Boden kriechenden Krebs zeigt, während dahinter im tVasser
der Nest eines gewaltigen Unthier- (Ksch- ?)Nachens sichtbar wird. Zu welcher
Darstellung dies Fragnient gehörte, ist schwer zu sagen. An eine weltgericht-
darstellung ist nicht zu denken, da der geöffnete Äachen auf der linken Seite und,
statt von lodernden Flammen umgeben, im Masser schwimmend erscheint.
Außerdem würden Bauin und Rrebs daneben keinen Sinn haben. Lher
könnte cine Ionasdarstellung in Frage komnien — doch spielt der in der
älteren Uunst als Andeutung auf die Auferstehung Lhristi so beliebte vor-
gang, wie Ionas voni Fische ans tand gespieen wird, in damaliger Zeit
nur mchr eine untergeordnete Nolle. Die feine Ausarbeitung und die Be-
handlung des Terrains erinnern an die Aschaffenburger Altar-Reliefs. Tr-
wähnt sei noch der trotz der Verstümmelung äußerst liebliche Nopf eines
Rindcs mit geschlossenen Zlugen, unter einem öäubchen, wohl vom Grabmal
eines der früh verstorbenen Geschwister Friedrichs IV. oder ciner der Töchter
Zohann Lasimirs, welche in Heiliggeist beigesetzt waren, herrührend.

ö) (zu Seite Zeile sö). Der Ansicht Nl. Rosenbergs (gZuellen re.
5. (d)/ daß das von Ntichael Lseberer erwähnte „Gemach ober dem
Nönig-F>aal" im Gttheinrichsbau gelegen habe, kann ich nicht bei-
pflichten. Ts liegt keine Veranlassung vor, waruni i. Z. f382, als der
Verfasser der rVuK) ptiucu servitus bei seinem Scheiden von öeidelbcrg „den
Nachtimbs" auf dem Schlosse nahni, die „junge öerrschaft" nicht im Frauen-
zimmerbau gewohnt haben soll.
 
Annotationen