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Modderman, Pieter J.; Clason, Anneke
Die neolithische Besiedlung bei Hienheim, Ldkr. Kelheim (Band 1): Die Ausgrabungen am Weinberg 1965 bis 1970 — Kallmünz/​Opf.: Verlag Michael Lassleben, 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.63701#0018
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Abb. 1 Grundrisse (a) und Tiefe der Pfosten und Wandgräbchen (b) der Gebäude 1 und 2.

enthielten, die vorhergegangenen Bewohnungsaktivi-
täten zugeschrieben werden könnte. Mit ziemlich
großer Sicherheit ist die Länge von Gebäude 2, an
der NO-Wand entlang gemessen, die richtige. Sie
beträgt 17,80 m. Wir werden in dieser Meinung
bestärkt durch die SW-Wandpfosten und in etwas
weniger starkem Maße durch die DPR im SO-Teil.
Letzterer muß an einer Stelle gesucht werden, wo
es vor Pfostengruben und Gruben nur so strotzt.
Die Gruben sind nicht sehr tief (max. 23 cm). Eine
enthält ausschließlich Linearbandkeramik-Scherben;
sie schneidet eine Pfostengrube, die wir zu Ge-
bäude 2 zählen. Eine andere gehört zu der Chamer
Gruppe. Es besteht also eine ziemlich große Un-
gewißheit über den SO-Teil des Grundrisses. Es
darf keineswegs ausgeschlossen werden, daß es
mehr Pfosten gegeben hat als wir wiedergefunden
haben. Die DPRn stehen 1,30, 3,00, 3,30, 1,50
bzw. 1,00 m auseinander.
Von den Pfostengruben der DPR sind sechs 50—
56 cm tief unter der gezeichneten Fläche eingegra-
ben. Die Extremwerte liegen zwischen 18 und 56 cm
und der Durchschnitt bei 39,5 cm, was für Hien-
heimer Verhältnisse eine hohe Zahl ist. Die Wand-
gräben sind 20—24 cm tief, mit Ausnahme von

einigen Stellen, wo Pfosten gestanden haben, die
das Dach mit unterstützt haben, und von einem
Teil der SW-Wand, der bis max. 48 cm tief ist.
Bemerkenswert sind die Teile eines Zwischenwand-
gräbchens, das den NW-Teil in einen 2,00 m und
einen 1,90 m großen Raum unterteilt.
Die langen Wände zeichnen sich durch doppelte
Pfostenreihen aus, die sich neben dem Graben bis
an den Quergraben im NW-Teil fortsetzen; die-
selbe Konstellation wurde in sehr klarer Form bei
Gebäude 8 beobachtet. Von den Wandpfosten wa-
ren nicht weniger als 8 im Schnitt nicht oder kaum
sichtbar. Die übrigen sind im Durchschnitt 15 cm
tief. Sie variieren zwischen 7 und 37 cm. In vier
Fällen wurden für die äußeren und die inneren
Pfosten verschiedene Tiefenwerte notiert; dreimal
war der innere der tiefere. Die Distanz zwischen
den inneren Wandpfostenreihen beträgt 4,80 m.
Typenmäßig möchten wir Gebäude 2 zu den „Groß-
bauten“ zählen, d. h. daß eine Dreiteilung zu er-
kennen ist. Über den 4,00 m langen NW-Teil be-
steht kein Zweifel. Er ist ebenso wie bei den Ge-
bäuden 8 und 31 durch eine Querwand zweigeteilt.
Die Grenze zwischen dem Mittelteil und dem SO-
Teil müßte bei 4,60 m von der SO-Wand angenom-

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