men werden, so daß ein 9,20 m langer Wohnteil
übrig bleibt, was durchaus akzeptabel ist.
Auf der NO-Seite des Grundrisses wurden Gruben
beobachtet, die ihre Entstehung in erster Linie dem
Bau von Gebäude 2 verdanken. Sie haben außer 16
verzierten linearbandkeramischen Scherben auch 2
verzierte stichbandkeramische Scherben und eine
Rössener Scherbe eingebracht. Außerdem findet sich
bei den Funden etwas Tonware der Chamer Grup-
pe. Die Gruben auf der SW-Seite ergeben ein ver-
gleichbares Bild. Dort wurden 28 verzierte linear-
bandkeramische und 3 mittelneolithische Scherben
gefunden. Die Chamer Gruppe ist durch eine Gru-
be am SO-Ende der Grubenreihe vertreten.
Im NW des Grundrisses wurden einige kleine
Funde gemacht im Wandgraben und in zwei Pfo-
stengruben. Sie sind für die Datierung bedeutungs-
los, es sei denn durch die C 14-Zahl für Pfosten-
grube 822, die 6155 ±45 BP (GrN-7156) beträgt.
Gebäude 2 ist älter als Gebäude 3, weil der Wand-
graben des letzteren den des ersteren schneidet.
Angesichts der Tatsache, daß der Wandgraben von
Gebäude 5 eine Lehmgrube von Gebäude 2 schnei-
det, ist letzteres das ältere. Ein ähnliches Verhält-
nis besteht zwischen den Gebäuden 4 und 2.
Schließlich ist ein Doppelpaar Wandpfosten von
Gebäude 1 in einen Palisadengraben hineingestellt,
den wir auf Grund der Farbe der Füllung und der
Lage im Verhältnis zu Gebäude 2 als damit gleich-
zeitig beurteilen. Diese Befunde deuten darauf hin,
daß Gebäude 2 die erste neolithische Aktivität auf
dem betreffenden Geländeteil gewesen ist. Daß da-
bei insbesondere an die Linearbandkeramik gedacht
werden muß, steht archäologisch fest, wenn man
die Konstruktion dieses Großbaus und die verzier-
ten Scherben berücksichtigt, die aus den angrenzen-
den Gruben stammen. Die C14-Datierung bestätigt
diese Schlußfolgerung außerdem noch.
Gebäude 3
Für die Situierung und die Fundumstände sei auf
Hausgrundriß 2 verwiesen (Abb. 2, Taf. 5). Der
Wandgraben und die Pfostengruben von Grund-
riß 3 unterschieden sich deutlich von anderen, ähn-
lichen Spuren durch eine viel dunkler gefärbte Fül-
lung, in der immer wieder kleine Stückchen weich-
gebackenen Lehms auffielen.
Über die Länge dieses Baus besteht Ungewißheit.
Die Frage ist, ob die Wandpfosten, die außerhalb
der am meisten südöstlich liegenden DPR gefunden
worden sind, noch zu diesem Gebäude gezählt wer-
den müssen oder nicht. Die Wahrscheinlichkeit, daß
diese Frage positiv beantwortet werden muß, kann
nur erhärtet werden durch das Beibringen von Par-
allelfällen von schiffsförmigen Hausgrundrissen aus
derselben Periode. Die Länge beträgt also mit Si-
cherheit 9,80 m, aber vielleicht 14,00 m. Die Breite
ist im äußersten NW nur 2,40 m und maximal
6,80 m. Bei dem letzteren Maß wurde davon aus-
gegangen, daß die beiden Pfostengrubenreihen auch
die Stelle angeben, wo sich die Wand befand —
und darüber besteht keine absolute Gewißheit. Der
Hausgrundriß wird durch die DPRn in Abschnitte
von 1,90, 3,10 und 4,80 m Größe unterteilt.
Insgesamt wurden 9 Innenpfosten festgestellt. Sie
bilden zwei vollständige DPRn und eine unvoll-
ständige, während eine Pfostengrube sehr schön
halbwegs zwischen den Enden des Wandgräbchens
liegt, so daß angenommen werden kann, daß in
jenen Enden Pfosten gestanden haben, die die
Funktion der beiden äußersten Pfosten einer DPR
ausgeübt haben. Die Tiefen der Innenpfostengru-
ben variieren zwischen 32 und 56 cm unter der
gezeichneten Fläche mit einem Durchschnitt von
40,5 cm.
Der Raum innerhalb des Wandgräbchens verschmä-
lert sich nach NW. Die Tiefe beträgt an einigen
Stellen 35 cm, ist aber in der Regel nicht viel mehr
als 20 cm; lediglich das SW-Gräbchen ist 30 cm
tief. An drei Stellen sind Pfostenspuren erkannt
worden, darunter die Stelle, wo man einen First-
pfosten erwarten möchte. Die beiden anderen be-
finden sich etwas jenseits des Knicks in beiden
„Armen“; sie sind 28 bzw. 34 cm tief. An beiden
Enden wurden keine Pfostenspuren beobachtet;
wohl fand man dort ein Hämatitbröckchen bzw.
eine Scherbe (Taf. 27), was angesichts der Art die-
ser Funde auf einem reinen Zufall beruhen kann.
Die Wandpfostengruben, insofern sie mit Sicher-
heit zu diesem Gebäude gerechnet werden dürfen,
sind im Durchschnitt 22 cm tief; die Extremwerte
betragen 14 bzw. 52 cm. Auf beiden Seiten ist ein
Pfosten nach innen schräggestellt und außerordent-
lich tief eingegraben, nämlich bis 52 und 50 cm.
Diese beiden Pfosten stehen sich aber nicht gegen-
über.
Der Grundriß weicht typologisch stark von dem
der Linearbandkeramik ab. Am auffälligsten ist in
dieser Hinsicht der Umstand, daß das Gebäude im
NW fast nur halb so breit ist wie im SO. Ein zwei-
tes bemerkenswertes Phänomen ist, daß die bei-
den Enden des Wandgräbchens die äußersten Pfo-
sten einer DPR zu enthalten scheinen, in Anbe-
tracht des Mittelpfostens zwischen beiden. Ein drit-
— 15
übrig bleibt, was durchaus akzeptabel ist.
Auf der NO-Seite des Grundrisses wurden Gruben
beobachtet, die ihre Entstehung in erster Linie dem
Bau von Gebäude 2 verdanken. Sie haben außer 16
verzierten linearbandkeramischen Scherben auch 2
verzierte stichbandkeramische Scherben und eine
Rössener Scherbe eingebracht. Außerdem findet sich
bei den Funden etwas Tonware der Chamer Grup-
pe. Die Gruben auf der SW-Seite ergeben ein ver-
gleichbares Bild. Dort wurden 28 verzierte linear-
bandkeramische und 3 mittelneolithische Scherben
gefunden. Die Chamer Gruppe ist durch eine Gru-
be am SO-Ende der Grubenreihe vertreten.
Im NW des Grundrisses wurden einige kleine
Funde gemacht im Wandgraben und in zwei Pfo-
stengruben. Sie sind für die Datierung bedeutungs-
los, es sei denn durch die C 14-Zahl für Pfosten-
grube 822, die 6155 ±45 BP (GrN-7156) beträgt.
Gebäude 2 ist älter als Gebäude 3, weil der Wand-
graben des letzteren den des ersteren schneidet.
Angesichts der Tatsache, daß der Wandgraben von
Gebäude 5 eine Lehmgrube von Gebäude 2 schnei-
det, ist letzteres das ältere. Ein ähnliches Verhält-
nis besteht zwischen den Gebäuden 4 und 2.
Schließlich ist ein Doppelpaar Wandpfosten von
Gebäude 1 in einen Palisadengraben hineingestellt,
den wir auf Grund der Farbe der Füllung und der
Lage im Verhältnis zu Gebäude 2 als damit gleich-
zeitig beurteilen. Diese Befunde deuten darauf hin,
daß Gebäude 2 die erste neolithische Aktivität auf
dem betreffenden Geländeteil gewesen ist. Daß da-
bei insbesondere an die Linearbandkeramik gedacht
werden muß, steht archäologisch fest, wenn man
die Konstruktion dieses Großbaus und die verzier-
ten Scherben berücksichtigt, die aus den angrenzen-
den Gruben stammen. Die C14-Datierung bestätigt
diese Schlußfolgerung außerdem noch.
Gebäude 3
Für die Situierung und die Fundumstände sei auf
Hausgrundriß 2 verwiesen (Abb. 2, Taf. 5). Der
Wandgraben und die Pfostengruben von Grund-
riß 3 unterschieden sich deutlich von anderen, ähn-
lichen Spuren durch eine viel dunkler gefärbte Fül-
lung, in der immer wieder kleine Stückchen weich-
gebackenen Lehms auffielen.
Über die Länge dieses Baus besteht Ungewißheit.
Die Frage ist, ob die Wandpfosten, die außerhalb
der am meisten südöstlich liegenden DPR gefunden
worden sind, noch zu diesem Gebäude gezählt wer-
den müssen oder nicht. Die Wahrscheinlichkeit, daß
diese Frage positiv beantwortet werden muß, kann
nur erhärtet werden durch das Beibringen von Par-
allelfällen von schiffsförmigen Hausgrundrissen aus
derselben Periode. Die Länge beträgt also mit Si-
cherheit 9,80 m, aber vielleicht 14,00 m. Die Breite
ist im äußersten NW nur 2,40 m und maximal
6,80 m. Bei dem letzteren Maß wurde davon aus-
gegangen, daß die beiden Pfostengrubenreihen auch
die Stelle angeben, wo sich die Wand befand —
und darüber besteht keine absolute Gewißheit. Der
Hausgrundriß wird durch die DPRn in Abschnitte
von 1,90, 3,10 und 4,80 m Größe unterteilt.
Insgesamt wurden 9 Innenpfosten festgestellt. Sie
bilden zwei vollständige DPRn und eine unvoll-
ständige, während eine Pfostengrube sehr schön
halbwegs zwischen den Enden des Wandgräbchens
liegt, so daß angenommen werden kann, daß in
jenen Enden Pfosten gestanden haben, die die
Funktion der beiden äußersten Pfosten einer DPR
ausgeübt haben. Die Tiefen der Innenpfostengru-
ben variieren zwischen 32 und 56 cm unter der
gezeichneten Fläche mit einem Durchschnitt von
40,5 cm.
Der Raum innerhalb des Wandgräbchens verschmä-
lert sich nach NW. Die Tiefe beträgt an einigen
Stellen 35 cm, ist aber in der Regel nicht viel mehr
als 20 cm; lediglich das SW-Gräbchen ist 30 cm
tief. An drei Stellen sind Pfostenspuren erkannt
worden, darunter die Stelle, wo man einen First-
pfosten erwarten möchte. Die beiden anderen be-
finden sich etwas jenseits des Knicks in beiden
„Armen“; sie sind 28 bzw. 34 cm tief. An beiden
Enden wurden keine Pfostenspuren beobachtet;
wohl fand man dort ein Hämatitbröckchen bzw.
eine Scherbe (Taf. 27), was angesichts der Art die-
ser Funde auf einem reinen Zufall beruhen kann.
Die Wandpfostengruben, insofern sie mit Sicher-
heit zu diesem Gebäude gerechnet werden dürfen,
sind im Durchschnitt 22 cm tief; die Extremwerte
betragen 14 bzw. 52 cm. Auf beiden Seiten ist ein
Pfosten nach innen schräggestellt und außerordent-
lich tief eingegraben, nämlich bis 52 und 50 cm.
Diese beiden Pfosten stehen sich aber nicht gegen-
über.
Der Grundriß weicht typologisch stark von dem
der Linearbandkeramik ab. Am auffälligsten ist in
dieser Hinsicht der Umstand, daß das Gebäude im
NW fast nur halb so breit ist wie im SO. Ein zwei-
tes bemerkenswertes Phänomen ist, daß die bei-
den Enden des Wandgräbchens die äußersten Pfo-
sten einer DPR zu enthalten scheinen, in Anbe-
tracht des Mittelpfostens zwischen beiden. Ein drit-
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