5. Grubenkomplex F-7 und G-7 (Taf. 12)
Dieser Grubenkomplex hat sich hauptsächlich im
Mittelneolithikum gebildet. Nur im W des S-Teils,
in der Nähe von Gebäude 17, ist eine linearband-
keramische Grube (Fundnummer 380) gefunden
worden.
Während der Stichbandkeramik muß sie zum Teil
zerstört worden sein, wie aus dem ziemlich großen
Bestand an linearbandkeramischen Scherben über
fast den gesamten S-Teil des Komplexes hervor-
geht. Es läßt sich in diesem Komplex besonders
schwer ein System erkennen. Einzelgruben sind nur
im äußersten N (Fundnummern 297 und 299) und
S zu unterscheiden. Besonders die zuletzt genannte
(264), die ausschließlich verzierte Stichbandkeramik
erbrachte, ist ein interessantes Gebilde. Es stellte
sich heraus, daß in der zylinderförmigen Grube ein
starkes Feuer gebrannt hat, wodurch der Boden und
die Wände rot gebacken sind (Abb. 21). Die Gru-
bentiefe beträgt 90 cm unter der gezeichneten Flä-
che, der Durchmesser etwa 95 cm. Die auf der Hand
liegende Hypothese ist, daß die Grube als Getreide-
silo funktioniert hat. Im Schnitt durch die Grube
hat Frl. C. C. Bakels keine verkohlten Samen er-
kannt; es ist keine Bodenprobe gesiebt worden.
Die folgenden Fundnummern stammen aus diesem
Grubenkomplex: 140, 162, 263, 264, 294, 295,
296, 297, 299, 380, 386, 387, 388, 391 und 396.
6. Grubenkomplex im Quadrat G-8 (Taf. 12)
Dieser Grubenkomplex hat sich in vier verschiede-
nen Perioden herausgebildet, und zwar zur Zeit
der Linearbandkeramik, der Stichbandkeramik, der
Altheimer Gruppe und der Chamer Gruppe.
Zu der Linearbandkeramik müssen die beiden Gru-
ben (Fundnummern 305 und 381) gezählt werden,
die auf der Grenze von G-8 und G-9 liegen. Alles
deutet darauf, sie mit dem Gebäude 19 in Verbin-
dung zu bringen, von dem zwei Dreipfostenreihen
im Quadrat G-8 zu sehen sind.
Eine Grube mit mittelneolithischer Keramik (Fund-
nummer 302) befindet sich südlich von den beiden
soeben genannten linearbandkeramischen Gruben.
Der größte Teil der übrigen Gruben aus diesem
Komplex hat als jüngste Scherben Altheimer Ware
(Fundnummern 300, 372, 373, 378, 379 und 394).
Daneben wurde aber auch Linearbandkeramik und
Stichbandkeramik gefunden. In der am meisten
westlich liegenden Grube (Fundnummern 300 und
394) wurde eine geschlossene rotgebackene Schicht
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