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F. E. Schöler & P. Bonatz, Stuttgart
Aus der Stadthalle zu Hannover. — Ecke eines Gesellschaftssaales
Freskomalerei von Wilhelm Koppen, München
INNENRÄUME DER STADTHALLE ZU HANNOVER
Von Dr. Hans HILDEBRANDT, Stuttgart
Nicht von der großzügigen Stadthalle selbst soll
dieser kurze Aufsatz handeln, die von E. Schöler
und Professor Paul Bonatz in Hannover errichtet
worden ist, und die sich durch machtvolle äußere
Erscheinung, eine Grundrißlösung von seltener Klar-
heit, vor allem aber durch die Eleganz auszeichnet,
mit der die schwierigsten technischen Konstruk-
tionen bewältigt worden sind. Nur von einigen
Innenräumen möge die Rede sein, deren Dekoration
sich durch Geschmack und Erfindung weit über das
erhebt, was man meist zu sehen bekommt, und die
hoffen läßt, daß wir einer neuen Blüte dekorativer
Kunst entgegengehen.
Daß das Werk eines dekorativ arbeitenden Künst-
lers, eines Malers oder Plastikers gelinge, hat zur
Voraussetzung, daß das Werk des Baumeisters
glückliche Verhältnisse und glückliche Raumwirkung
aufweist. Nur über einem wohlgestalteten Körper
kommt ein schönes Gewand zur Geltung. Bei den
Erbauern der Stadthalle in Hannoverdurftemanohne
weiteres annehmen, daß ihr Werk dem Maler oder
Plastiker die besten Bedingungen bot.
Die Künstler, die unter der Leitung des Archi-
tekten hier vereint gewirkt haben — Kunstmaler
Wilhelm Koppen in München, die Bildhauer Wid-
mann und Neumeister in Stuttgart — haben sich
bei aller Selbständigkeit zu einem Schaffen von
erfreulicher Einheitlichkeit der Wirkung zusammen-
gefunden. Der vorwiegende Eindruck ist der einer
gemäßigten Modernität, die es versteht, Motive einer
alten dekorativen Kultur (hier der ägyptischen und
der griechisch-archaischen) umzudeuten und mit
dem Formgefühl unserer Tage zu durchdringen, daß
Schöpfungen entstehen, die unserem Wunsche nach
F. E. Schöler & P. Bonatz, Stuttgart
Aus der Stadthalle zu Hannover. — Ecke eines Gesellschaftssaales
Freskomalerei von Wilhelm Koppen, München
INNENRÄUME DER STADTHALLE ZU HANNOVER
Von Dr. Hans HILDEBRANDT, Stuttgart
Nicht von der großzügigen Stadthalle selbst soll
dieser kurze Aufsatz handeln, die von E. Schöler
und Professor Paul Bonatz in Hannover errichtet
worden ist, und die sich durch machtvolle äußere
Erscheinung, eine Grundrißlösung von seltener Klar-
heit, vor allem aber durch die Eleganz auszeichnet,
mit der die schwierigsten technischen Konstruk-
tionen bewältigt worden sind. Nur von einigen
Innenräumen möge die Rede sein, deren Dekoration
sich durch Geschmack und Erfindung weit über das
erhebt, was man meist zu sehen bekommt, und die
hoffen läßt, daß wir einer neuen Blüte dekorativer
Kunst entgegengehen.
Daß das Werk eines dekorativ arbeitenden Künst-
lers, eines Malers oder Plastikers gelinge, hat zur
Voraussetzung, daß das Werk des Baumeisters
glückliche Verhältnisse und glückliche Raumwirkung
aufweist. Nur über einem wohlgestalteten Körper
kommt ein schönes Gewand zur Geltung. Bei den
Erbauern der Stadthalle in Hannoverdurftemanohne
weiteres annehmen, daß ihr Werk dem Maler oder
Plastiker die besten Bedingungen bot.
Die Künstler, die unter der Leitung des Archi-
tekten hier vereint gewirkt haben — Kunstmaler
Wilhelm Koppen in München, die Bildhauer Wid-
mann und Neumeister in Stuttgart — haben sich
bei aller Selbständigkeit zu einem Schaffen von
erfreulicher Einheitlichkeit der Wirkung zusammen-
gefunden. Der vorwiegende Eindruck ist der einer
gemäßigten Modernität, die es versteht, Motive einer
alten dekorativen Kultur (hier der ägyptischen und
der griechisch-archaischen) umzudeuten und mit
dem Formgefühl unserer Tage zu durchdringen, daß
Schöpfungen entstehen, die unserem Wunsche nach