K. Freise. Gemälde aus der Sammlung Dr. Hofstede de Groot im Haag 57
widerspiegele. Ein Kunsthistoriker geht bei der Auswahl für seine eigene Sammlung
von ganz anderen Gesichtspunkten aus, wie der nicht fachwissenschaftlich gebildete
Sammler. Und es wird ihm meistens wohl weniger darauf ankommen, ein möglichst
vollständiges Bild der gesamten Kunstgeschichte in charakteristischen Werken zusammen-
zustellen — wie es die großen öffentlichen Sammlungen tun —, sondern er wird in
erster Linie solche Stücke bevorzugen, die ihn auch als Mann der Wissenschaft inter-
essieren, von Künstlern und aus Zeiten, über die er eingehender arbeitet und ge-
arbeitet hat, Kunst, in die ihn seine speziellen wissenschaftlichen Studien tiefer als
andere haben einsehen lassen, und die selbst wieder durch seine Studien anderen ver-
mittelt und näher gebracht wurde. Das trifft für die eben betrachtete Sammlung Dr.
Hofstede de Groots gewiß zu. Denn die meisten Bilder gehören Künstlern an, zu
deren Kenntnis die Forschungen Hofstede de Groots wesentlich beigetragen haben.
Daß in einer solchen Sammlung „kunsthistorischen Charakters" mit „interessanten"
Bildern das rein Ästhetische dabei aber sehr wohl auch auf seine Rechnung kommen
kann, das dürften schon die hier wiedergegebenen Reproduktionen dartun.
widerspiegele. Ein Kunsthistoriker geht bei der Auswahl für seine eigene Sammlung
von ganz anderen Gesichtspunkten aus, wie der nicht fachwissenschaftlich gebildete
Sammler. Und es wird ihm meistens wohl weniger darauf ankommen, ein möglichst
vollständiges Bild der gesamten Kunstgeschichte in charakteristischen Werken zusammen-
zustellen — wie es die großen öffentlichen Sammlungen tun —, sondern er wird in
erster Linie solche Stücke bevorzugen, die ihn auch als Mann der Wissenschaft inter-
essieren, von Künstlern und aus Zeiten, über die er eingehender arbeitet und ge-
arbeitet hat, Kunst, in die ihn seine speziellen wissenschaftlichen Studien tiefer als
andere haben einsehen lassen, und die selbst wieder durch seine Studien anderen ver-
mittelt und näher gebracht wurde. Das trifft für die eben betrachtete Sammlung Dr.
Hofstede de Groots gewiß zu. Denn die meisten Bilder gehören Künstlern an, zu
deren Kenntnis die Forschungen Hofstede de Groots wesentlich beigetragen haben.
Daß in einer solchen Sammlung „kunsthistorischen Charakters" mit „interessanten"
Bildern das rein Ästhetische dabei aber sehr wohl auch auf seine Rechnung kommen
kann, das dürften schon die hier wiedergegebenen Reproduktionen dartun.