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Monatshefte für Kunstwissenschaft — 2.1909

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Monatshefte für Kunstwissenschaft

E.


5) Gartenszenerie, durch einen Baum geteilt. Links kost sie das Hündchen,
offenbar in Erwartung seiner, rechts entläßt sie es zu seiner bedeutungsvollen Aufgabe.
6) Die Liebenden auf dem Lager in inniger Umarmung.
3) Die Herzogin, durch ihre Krone genau kenntlich gemacht, sucht den Ritter
zu verführen. Der Künstler wird hier drastischer, als sein poetisches Original, wo sie
ihn nur beschwatzen will, durch das hinter ihnen bereite Lager, welches die Szene
ganz zu der biblischen zwischen Joseph und der Frau Potiphar stempelt.
4) Die Herzogin (gekrönt) dem Herzoge, dessen damals modische Tracht schon
etwas Geistliches ankündigt, ihre Lüge insinuierend und mit der rechten Hand auf der
Brust beteuernd, welche er mit beiden Händen ablehnt.
7) Hier hilft sich der Künstler sehr merkenswert. Statt der künstlerisch nicht
darstellbaren Auseinandersetzung zwischen dem Herzog und dem Ritter läßt er jenen ihn
einfach mit dem Schwerte bedrohen und diesen durch einen Fußfall in die Forderung
des Herzogs willigen.
8) Der Herzog vom weisenden Ritter an der Hand (im Dunkel!) an den Ort
des Rendevouz geführt.
E. Die letzte Abbildung der englischen Publikation, eine Breitseite (Rückseite)
des Kästchens, vier Felder, durch die gleichen Stäbe geteilt. Daß sie der Editor nicht
verstanden hat, entnimmt man schon aus der Anordnung. Denn die Szenenfolge
(1, 2, 3, 4) bringt die unmittelbare Fortsetzung zu der des Deckels und gehört an die
zweite Stelle nicht an den Schluß.
1) Szene im Garten der Chätelaine. Ein Baum trennt den (dahinter versteckten)
Herzog vom Ritter, der auf das an ihm heraufspringende Hündchen deutend,
diesem folgt.
2) Die Liebenden treffen sich in zärtlicher Umarmung im Garten (von zwei
Bäumen eingeschlossen). Das Hündchen hat offensichtlich zu ihr hingeleitet. Auch hier
scheidet sich die linke von der rechten Hälfte. Denn
 
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