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Monatshefte für Kunstwissenschaft
Abb. 9. Kopie nach der Michelangeloschen Studie
(Abb. 6)
fähigste Beispiele auf dem Blatte der Malcolm-Sammlung, auf der Vorderseite: auf die
andere Lage des rechten Armes, die Randzeichnung des Beines im Zustande der Ruhe,
den in senkrechter Richtung stehen-
den Fuß, auf dem Verso: auf den
steileren rechten Arm und die kleine
Studie des linken ohne Untersicht,
auf dem Blatte des Teyler-Museums:
abgesehen von den den vorigen
ähnlichen Unterschieden, namentlich
auf das Vorhandensein der linken
Gesichtshälfte.
Die spezielle Methode verlangte
die Teilung in zwei Studiengruppen.
Die Vorderseite des Malcolm-Blattes
zeigt die eine, das des Teyler-
Museums die andere, das Verso
des ersten deren Ergänzung, so
daß wir schon darin eine Logik
finden, die schwerlich die zufällige
Nebeneinanderstellung von Kopieen
nach dem Fresko bieten würde.
Diese Ansicht fällt also ganz
zusammen.
Das Blatt in Windsor (Abb. 9)
zeigt (in schlechter Qualität) ohne
einige spezielle Merkmale der Stu-
dienmethode dieselbe Erscheinung
wie die Vorderseite des Malcolm-
Blattes. Schon diese Tatsache hätte
genügen müssen, letzteres nicht als
Zeichnung nach dem Fresko anzu-
sehen, denn da sie als solche ganz
unvollkommen und „mühsam" wäre,
würde sie nicht als Vorlage für eine
Wiederholung gedient haben.
eine Originalstudie Michelangelos zurückgehen.
Es bleibt also die Frage offen,
ob beide Blätter, das in Windsor
und das der Malcolm-Sammlung auf
Deren Vergleich ergibt bedeutsame
Resultate. Ich spreche nicht über die Qualität, derentwegen das erste allgemein
verworfen wird. Darauf basierendes Urteil ist individuell und momentan. Das
Blatt in Windsor enthält ausschließlich die später durch die Ergänzungen er-
haltenen inneren Konturen, die für die Entstehung notwendigen äußeren, nach dem
Monatshefte für Kunstwissenschaft
Abb. 9. Kopie nach der Michelangeloschen Studie
(Abb. 6)
fähigste Beispiele auf dem Blatte der Malcolm-Sammlung, auf der Vorderseite: auf die
andere Lage des rechten Armes, die Randzeichnung des Beines im Zustande der Ruhe,
den in senkrechter Richtung stehen-
den Fuß, auf dem Verso: auf den
steileren rechten Arm und die kleine
Studie des linken ohne Untersicht,
auf dem Blatte des Teyler-Museums:
abgesehen von den den vorigen
ähnlichen Unterschieden, namentlich
auf das Vorhandensein der linken
Gesichtshälfte.
Die spezielle Methode verlangte
die Teilung in zwei Studiengruppen.
Die Vorderseite des Malcolm-Blattes
zeigt die eine, das des Teyler-
Museums die andere, das Verso
des ersten deren Ergänzung, so
daß wir schon darin eine Logik
finden, die schwerlich die zufällige
Nebeneinanderstellung von Kopieen
nach dem Fresko bieten würde.
Diese Ansicht fällt also ganz
zusammen.
Das Blatt in Windsor (Abb. 9)
zeigt (in schlechter Qualität) ohne
einige spezielle Merkmale der Stu-
dienmethode dieselbe Erscheinung
wie die Vorderseite des Malcolm-
Blattes. Schon diese Tatsache hätte
genügen müssen, letzteres nicht als
Zeichnung nach dem Fresko anzu-
sehen, denn da sie als solche ganz
unvollkommen und „mühsam" wäre,
würde sie nicht als Vorlage für eine
Wiederholung gedient haben.
eine Originalstudie Michelangelos zurückgehen.
Es bleibt also die Frage offen,
ob beide Blätter, das in Windsor
und das der Malcolm-Sammlung auf
Deren Vergleich ergibt bedeutsame
Resultate. Ich spreche nicht über die Qualität, derentwegen das erste allgemein
verworfen wird. Darauf basierendes Urteil ist individuell und momentan. Das
Blatt in Windsor enthält ausschließlich die später durch die Ergänzungen er-
haltenen inneren Konturen, die für die Entstehung notwendigen äußeren, nach dem