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Monatshefte für Kunstwissenschaft
Abb. 13. RUSAFA-SERGIOPOLIS, Zentralkirche, Apsisdekoration im Diakonikon □
Kirche ex+ra rouror
^fo 'uJ-Ji'if 7 =3«
Abb. 14. RUSAFA-SERGIOPOLIS, Zentralkirche
vor der Nordmauer □
□ Aufgenommen von E. Herzfeld
Dunkel berechnete Wirkungen treten; die in der Antike übliche Modellierung der
Ornamente ist einer flächenhaften Behandlung gewichen, bei der sich die Zeichnung
hell von dem dunkelen, ausgestochenen Grunde abhebt.
Wir übergehen die unbedeutenden Gebäuderuinen und Zisternen, die
sich sonst innerhalb des Mauervierecks befinden, und erwähnen nur noch kurz eine
außerhalb, im Norden gelegene kleine Kirche; eine Zentralanlage mit Vorhalle und
hufeisenförmiger Apsis (Abb. 14). Die Kreuzarme sind mit massiven Tonnengewölben,
die quadratischen Eckräume mit Kuppeln gedeckt, während über dem quadratischen
Mittelraum, wie der schuttfreie Boden und der Mangel jedes Ansatzes von Eckzwickeln
zeigen, keine Steinkuppel-Wölbung vorhanden gewesen sein kann. Eine geradlinige
Verdachung oder eine Holzkuppel sind hier
anzunehmen. Eine Holzkuppel scheint mir
sehr möglich zu sein; wissen wir doch, daß
in Antiochia die Steinkuppel des Oktogons
Constantins, als sie im Jahre 526 durch ein
Erdbeben einstürzte, durch eine hölzerne
Kuppel ersetzt wurde. Die bei unserem
Zentralbau vorkommenden Pfeilerkapitelle
mit ihren bossenartigen Dreiblattkränzen
stimmen mit den Kapitellen vom Umbau
der Sergius-Basilika auffallend überein, so
daß eine gleiche Erbauungszeit angenommen
werden kann.
Welcher Zeit gehören diese Denk-
mäler von Rusafa, die beiden Hauptkirchen
Monatshefte für Kunstwissenschaft
Abb. 13. RUSAFA-SERGIOPOLIS, Zentralkirche, Apsisdekoration im Diakonikon □
Kirche ex+ra rouror
^fo 'uJ-Ji'if 7 =3«
Abb. 14. RUSAFA-SERGIOPOLIS, Zentralkirche
vor der Nordmauer □
□ Aufgenommen von E. Herzfeld
Dunkel berechnete Wirkungen treten; die in der Antike übliche Modellierung der
Ornamente ist einer flächenhaften Behandlung gewichen, bei der sich die Zeichnung
hell von dem dunkelen, ausgestochenen Grunde abhebt.
Wir übergehen die unbedeutenden Gebäuderuinen und Zisternen, die
sich sonst innerhalb des Mauervierecks befinden, und erwähnen nur noch kurz eine
außerhalb, im Norden gelegene kleine Kirche; eine Zentralanlage mit Vorhalle und
hufeisenförmiger Apsis (Abb. 14). Die Kreuzarme sind mit massiven Tonnengewölben,
die quadratischen Eckräume mit Kuppeln gedeckt, während über dem quadratischen
Mittelraum, wie der schuttfreie Boden und der Mangel jedes Ansatzes von Eckzwickeln
zeigen, keine Steinkuppel-Wölbung vorhanden gewesen sein kann. Eine geradlinige
Verdachung oder eine Holzkuppel sind hier
anzunehmen. Eine Holzkuppel scheint mir
sehr möglich zu sein; wissen wir doch, daß
in Antiochia die Steinkuppel des Oktogons
Constantins, als sie im Jahre 526 durch ein
Erdbeben einstürzte, durch eine hölzerne
Kuppel ersetzt wurde. Die bei unserem
Zentralbau vorkommenden Pfeilerkapitelle
mit ihren bossenartigen Dreiblattkränzen
stimmen mit den Kapitellen vom Umbau
der Sergius-Basilika auffallend überein, so
daß eine gleiche Erbauungszeit angenommen
werden kann.
Welcher Zeit gehören diese Denk-
mäler von Rusafa, die beiden Hauptkirchen