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grenzte Formdarstellung ersetzen. Dies Universalausdrucksmittel ermöglicht
den exakten Ausdruck der großen ewigen Gesetzmäßigkeit, im Verhältnis zu
der die Objekte und alles Sein nur ihre undeutlichen Verkörperungen sind.
»Die neue Gestaltung« drückt diese Gesetzmäßigkeit, dieses »Unveränder-
liche« aus durch das Verhältnis von Stand, d. h. das Rechtwinklige. Sie bedient
sich dazu insofern des »Veränderlichen«, als das Verhältnis der Dimensionen
(Maß), das Verhältnis der Farben und das Verhältnis von Farbe (Ton) zu Nicht-
Farbe (Geräusch).
In der Komposition drückt sich das Unveränderliche (das Geistige) aus
durch die gerade Linie und die Flächen in Nichtfarbe (schwarz, weiß, grau),
während das Veränderliche (das Natürliche) Ausdruck findet in den Farb-
flächen und im Rhythmus.
In der Natur sind alle Verhältnisse verschleiert durch die Materie, die als
Form, Farbe oder Naturlaut sich äußert. Die Darstellung dieser Formen ist
in der Vergangenheit sowohl für die Musik wie für die Malerei unbewußt als
Ziel angestrebt worden. So waren bisher diese Künste schaffend »auf die
Weise der Natur«. Durch Jahrhunderte hat die Malerei die Verhältnisse mit
naturähnlichen Farben und Formen ausgedrückt, bis sie endlich erst in der
Gegenwart »zur Gestaltung der Verhältnisse selbst« gelangte. Durch Jahr-
hunderte hat sie mit natürlichen Farben und Formen komponiert, bis jetzt
erst die Komposition selbst »gestalteter Ausdruck« wurde, bis »ein Werk zu
einem gestalteten Gegenstand« werden konnte. Viele Epochen von künst-
lerischer Kultur haben gezeigt, daß ein reinster und bestimmtester Ausdruck
von Verhältnis möglich ist und daß ein universelles gestaltendes Mittel einer
gleichwertigen Dualität heute erforderlich ist.
Indem sie die natürlichen Verhältnismäßigkeiten nachwies, hat die frühere
Kunst bereits teilweise gezeigt, daß das Universale sich nicht im Natürlichen
als solchem offenbart, sondern in Verhältnissen. Indem sie die Verhältnisse
mehr oder weniger verschleiert aufwies, da sie sich zu sehr an die äußere Er-
scheinungsform der Natur hielt, wurde ihr Ausdruck »beschreibend« und es
grenzte Formdarstellung ersetzen. Dies Universalausdrucksmittel ermöglicht
den exakten Ausdruck der großen ewigen Gesetzmäßigkeit, im Verhältnis zu
der die Objekte und alles Sein nur ihre undeutlichen Verkörperungen sind.
»Die neue Gestaltung« drückt diese Gesetzmäßigkeit, dieses »Unveränder-
liche« aus durch das Verhältnis von Stand, d. h. das Rechtwinklige. Sie bedient
sich dazu insofern des »Veränderlichen«, als das Verhältnis der Dimensionen
(Maß), das Verhältnis der Farben und das Verhältnis von Farbe (Ton) zu Nicht-
Farbe (Geräusch).
In der Komposition drückt sich das Unveränderliche (das Geistige) aus
durch die gerade Linie und die Flächen in Nichtfarbe (schwarz, weiß, grau),
während das Veränderliche (das Natürliche) Ausdruck findet in den Farb-
flächen und im Rhythmus.
In der Natur sind alle Verhältnisse verschleiert durch die Materie, die als
Form, Farbe oder Naturlaut sich äußert. Die Darstellung dieser Formen ist
in der Vergangenheit sowohl für die Musik wie für die Malerei unbewußt als
Ziel angestrebt worden. So waren bisher diese Künste schaffend »auf die
Weise der Natur«. Durch Jahrhunderte hat die Malerei die Verhältnisse mit
naturähnlichen Farben und Formen ausgedrückt, bis sie endlich erst in der
Gegenwart »zur Gestaltung der Verhältnisse selbst« gelangte. Durch Jahr-
hunderte hat sie mit natürlichen Farben und Formen komponiert, bis jetzt
erst die Komposition selbst »gestalteter Ausdruck« wurde, bis »ein Werk zu
einem gestalteten Gegenstand« werden konnte. Viele Epochen von künst-
lerischer Kultur haben gezeigt, daß ein reinster und bestimmtester Ausdruck
von Verhältnis möglich ist und daß ein universelles gestaltendes Mittel einer
gleichwertigen Dualität heute erforderlich ist.
Indem sie die natürlichen Verhältnismäßigkeiten nachwies, hat die frühere
Kunst bereits teilweise gezeigt, daß das Universale sich nicht im Natürlichen
als solchem offenbart, sondern in Verhältnissen. Indem sie die Verhältnisse
mehr oder weniger verschleiert aufwies, da sie sich zu sehr an die äußere Er-
scheinungsform der Natur hielt, wurde ihr Ausdruck »beschreibend« und es