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https://doi.org/10.11588/diglit.12541#0327
31S
Matthäus 10, 2—4. Er malte die Apostel stehend, wobei er
die Attribute so viel er konnte vermieden hat, was nickt zu ta-
deln ist. Auch muß man anerkennen, daß er im allgemeinen
der Tradition bezüglich der Farben gefolgt ist und grelles Co-
lorit vermieden hat. Die Apostel hat er auf einem grünen
bewachsenen Boden, aus welchem einzelne Blüten sprossen,
stehend dargestellt, waS ebenfalls anzuerkennen ist. Jn wieweit
er hiebei der Vorstellung der Mystiker folgte, dah jede jener
Blumen, tvelcke aus dem mtt dem Blute der Märtyrer ge-
trcmkten Boden hervorsprossen, ihre besondere Bedeutung habe und
Symbvl einer bestimmten Tugend sei, kann ich nicht entscheiden.
Feinen Farbensinn kann man dem Maler Schraudolpb nicht
absprechen, aber seine Gemälde tragen doch mehr den Charakter
von colorierten Zeichnungen. Das schwierigste der Aufgabe
welche dem Maler Johannes Schraudolph gestellt war, bestand
ohne Zweifel darin, die Köpfe und die Haltung der Apostel so
zu zeichnen, wie man es heut zutage von einem gebildeten
.Künstler, der Stndien gemacht hat, oder angebornes Talent
besitzt, zu hoffen berechtigt ist. Hierin aber hatte Schraudolph
kein Glück, denn nur selten gelang es ihm, wie er selbst sagte,
ein gut gezeichnetes Antlitz zu stande zu bringen.
II.
Die Einzel-Darstellungen der Apostel in der bildsnden
.Kunst, entweder die in ganzen Figuren, einzeln oder
paarweise, oder je ein Apostel mit je einer alttestamentlichen
Figur (Propheten oder Söhne Jarobs) und je einem Heiligen
der Kirche zusammengestellt, oder in Brustbildern, oder nur an-
-gedeutet durch Schrift, oder Symbol, wie Schlüssel, Kelch,
Matthäus 10, 2—4. Er malte die Apostel stehend, wobei er
die Attribute so viel er konnte vermieden hat, was nickt zu ta-
deln ist. Auch muß man anerkennen, daß er im allgemeinen
der Tradition bezüglich der Farben gefolgt ist und grelles Co-
lorit vermieden hat. Die Apostel hat er auf einem grünen
bewachsenen Boden, aus welchem einzelne Blüten sprossen,
stehend dargestellt, waS ebenfalls anzuerkennen ist. Jn wieweit
er hiebei der Vorstellung der Mystiker folgte, dah jede jener
Blumen, tvelcke aus dem mtt dem Blute der Märtyrer ge-
trcmkten Boden hervorsprossen, ihre besondere Bedeutung habe und
Symbvl einer bestimmten Tugend sei, kann ich nicht entscheiden.
Feinen Farbensinn kann man dem Maler Schraudolpb nicht
absprechen, aber seine Gemälde tragen doch mehr den Charakter
von colorierten Zeichnungen. Das schwierigste der Aufgabe
welche dem Maler Johannes Schraudolph gestellt war, bestand
ohne Zweifel darin, die Köpfe und die Haltung der Apostel so
zu zeichnen, wie man es heut zutage von einem gebildeten
.Künstler, der Stndien gemacht hat, oder angebornes Talent
besitzt, zu hoffen berechtigt ist. Hierin aber hatte Schraudolph
kein Glück, denn nur selten gelang es ihm, wie er selbst sagte,
ein gut gezeichnetes Antlitz zu stande zu bringen.
II.
Die Einzel-Darstellungen der Apostel in der bildsnden
.Kunst, entweder die in ganzen Figuren, einzeln oder
paarweise, oder je ein Apostel mit je einer alttestamentlichen
Figur (Propheten oder Söhne Jarobs) und je einem Heiligen
der Kirche zusammengestellt, oder in Brustbildern, oder nur an-
-gedeutet durch Schrift, oder Symbol, wie Schlüssel, Kelch,