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Unter — den Gedanken oder Mittheilung desselben, also
Bote oder Geschenk. Die Bedeulnngen der Zehner,
Neuner, Achter und Sieben richten sich nach der Farbe
der Karte.
Die Spielkarten am Bodcnsee scheinen im 16. Jahr-
hundert von Martin Wöhrle in Augsburg (Briefmaler
und Luminierer) und im 17. bon Maystetter in Angsburg
gekommen zu sein.
m.
Die bildenden Künste im Dienste des Priesters und
der Andacht des Jndibidunms müssen sich gewissen Vor-
schristen nnterwerfen. Denn selbst nber die Lage und
die Richtung der Kirchen werden herkömmliche Gebränche
anfrecht erhalten. Es handelt sich hier nämlich um
Fragen der symbolischen und typischen Kunstsorm. Der
bekannteste Grundsatz in dieser Hinsicht, daß das Chor
der Kirche gegen Osten, d. h. nach Jernsalem (Golgatha)
und Bethlehem gerichtet sein ivll, oder wenigstens nach
derjenigen Himmclsgegcnd, wo am Tage der Grundstein-
legung des bezüglichen Baues die Sonne aufgegangen
ist, wird oft ausser Acht gelassen. Was sonst noch bei
der Lage und der Richtung cines Kirchenbaues in ein-
zelnen Gegenden früher beobachtet wurde oder noch jezt
beobachtct wird, ist immcrhin ein untrügliches Zeugnitz
iür die Auffassung des Christentums in dem bezüglichen
Lande. Denn daraus kann man entnehnien, welche
Eindrücke die Naturbeschaffenheit der Heimat auf die
Phantasie, aus den Verstand, die Willenskraft und auf
das Gewissen hervorgebracht hat (s. S. 250). Es finden
sich im Linzgau wie auch anderwärts Kirchen und
Kapellen auf den schönsten Aussichtspunkten, auf domi-
nierenden Anhöhen, in engen Thälern, am sumpfigen
Unter — den Gedanken oder Mittheilung desselben, also
Bote oder Geschenk. Die Bedeulnngen der Zehner,
Neuner, Achter und Sieben richten sich nach der Farbe
der Karte.
Die Spielkarten am Bodcnsee scheinen im 16. Jahr-
hundert von Martin Wöhrle in Augsburg (Briefmaler
und Luminierer) und im 17. bon Maystetter in Angsburg
gekommen zu sein.
m.
Die bildenden Künste im Dienste des Priesters und
der Andacht des Jndibidunms müssen sich gewissen Vor-
schristen nnterwerfen. Denn selbst nber die Lage und
die Richtung der Kirchen werden herkömmliche Gebränche
anfrecht erhalten. Es handelt sich hier nämlich um
Fragen der symbolischen und typischen Kunstsorm. Der
bekannteste Grundsatz in dieser Hinsicht, daß das Chor
der Kirche gegen Osten, d. h. nach Jernsalem (Golgatha)
und Bethlehem gerichtet sein ivll, oder wenigstens nach
derjenigen Himmclsgegcnd, wo am Tage der Grundstein-
legung des bezüglichen Baues die Sonne aufgegangen
ist, wird oft ausser Acht gelassen. Was sonst noch bei
der Lage und der Richtung cines Kirchenbaues in ein-
zelnen Gegenden früher beobachtet wurde oder noch jezt
beobachtct wird, ist immcrhin ein untrügliches Zeugnitz
iür die Auffassung des Christentums in dem bezüglichen
Lande. Denn daraus kann man entnehnien, welche
Eindrücke die Naturbeschaffenheit der Heimat auf die
Phantasie, aus den Verstand, die Willenskraft und auf
das Gewissen hervorgebracht hat (s. S. 250). Es finden
sich im Linzgau wie auch anderwärts Kirchen und
Kapellen auf den schönsten Aussichtspunkten, auf domi-
nierenden Anhöhen, in engen Thälern, am sumpfigen