Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
77
dafern sonsten die Fürsten sich dem deutschen Le-
A Hen-Recht gemäß erzeiget/ und die Macht/ welche
sie von dem auf beschehene Erledigung neu zuge-
wachsenen Reichs-Lehen erlanget/ nicht wider dm
M Kayser ohne dringende und gerechte Bewegungs-
W gründeangewendet. Denn auch fteylich hierinn,
W wie bey schlechten Bündnissen und Allianzen/ und
W noch viel mehr in Acht genommen werden muste,
„damit sie nicht zu des Kaysers als Kaysers und
^ 7 „des Reichs Schaden und Nachtheil gereichten.,,
Nicht weitläuftig zu erwehnen/ daß in solcherley
«ß Verbündnissen die verschriebene Provinzen und Lande
W einemvonden beyden Partheyen nicht ehender heim-
W» fielen und zugutekamen/alsbisdaseineHaußausge-
Astorben/ emfolglichdieselbigk/so lange dieVerbrüderte
mit zu beyden Seiten lebten / in der That fast nichts
en N mehr / als Erbeinigungen auf sich hatte»/
W auch mittlerweile sich viel Veränderungen zutra-
sU! gen konten. So hatten die Stande/ welche ger-
« « ne mit jederman ruhig und verträglich gelebet/ m
pit den damals immer fort anhaltenden Unruhm
mH und Befehdungen beynahe keine andere Zuflucht/
Wi als daß sie zu LoiümrMmäten so wohl/ als Erb-
, D einigungrn griffe»/ damit in Nothfall sie sich desto
Mi besser ihrer Haut wehren möchten. Denn Kayser
- W Ludewig und schon seine Vorfahren waren entwe-
den« der denenselben aus dem Grunde abzuhelfen nicht
> O gewachsen/ oder gaben sich doch mit Herstellung
aO und Unterhaltung eines beständigen Reichs- und
« Landfriedens keine rechte Mühe / würden auch die
kW meisten derer Fürsten und Stände/ weilen sie ein-
D mahl gewohnt worden, im Faust-Recht einen
W Ruhm zu suchen/ sich schwerlich so gleich haben
>. un-
 
Annotationen