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Die Galerie zu München.

haften Malers sich vorfinden. Ausser dem Louvre be-
sitzt unter den ausländischen Sammlungen die National-
Gallery in London einige vorzügliche Bildnisse des An-
drea Solario. Eine grössere Verbreitung im Ausland
als die Werke des Solario erfuhren dagegen die des
Bernardino Luini. Derselbe ist in der Louvre-Galerie
vortrefflich vertreten durch drei gute Wandgemälde und
durch ebenso viele Staffeleibilder; unter diese» letztern
sind namentlich die Madonna mit dem schlafenden
Christuskinde auf dem Arm (Nr. 231) und die „Hero-
dias" (Nr. 232) hervorzuheben. Auch das Museo del
Prado in Madrid besitzt von B. Luini in einer heiligen
Familie (Nr. 290) ein gutes Werk, während das an-
dere Bild mit der „Herodias" (Nr. 291) zwar echt, allein
sehr übermalt ist. *

In der Belvedere-Galerie in Wien befinden sich
ebenfalls zwei Werke dieses liebreichen lombardischen
Meisters; das eine derselben stellt wieder die „Herodias"
dar (Nr. 12, Saal IV), das andere (Nr. 22 im selben
Saal) einen büssenden heiligen Hieronymus. Im näm-
lichen Saal unter Nr. 10 ist ein „kreuztragender Christus"
aufgestellt, ein Bild, das beim ersten Blick an Luini
erinnert, im Katalog jedoch als aus der Schule des Lio-
nardo da Vinci bezeichnet wird. Und in der That,
trüge ich mich nicht, erweist sich auch dieser Lionardo-
schüler wieder als ein vlämischer Nachtreter, der jedoch
diesmal weder den Verrocchio noch den Lionardo, son-
dern den Luini sich zum Muster nahm, (f)

Die an seltenen italienischen Bildern reiche Ester-
hazy-Galerie zu Pest enthält desgleichen zwei ganz
vorzügliche Madonnenbilder des B. Luini, ebenso wie
ein hervorragendes Madonnenbild des Boltraffio1 (f),

1 Herr Direetor W. Bode will dieses für Boltraffio so charak-
teristische Werk (erinnert es doch lebhaft an das Madonnenbild
desselben Meisters in der National-Gallery) nicht gelten lassen,
 
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