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Müller, Johann Heinrich Friedrich
Vier Narren in einer Person: Ein Vorspiel in einem Aufzuge — Wien, 1770 [VD18 14318245]

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https://doi.org/10.11588/diglit.33461#0007
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Dritter Auftritt.
Rarolme, Reifenste.
Rarolme. Sie können nicht glauben, wie
weh es mir thut, daß sich mein Vater so lä-
cherlich macht.
Reifensie. Lassen Sie mich machen liebste
Karoline, wer weiß, bin ich nicht noch heute
so glücklich, ihn auf andere Gedanken zu
bringen, wenn mein Anschlag von statten
geht.
Rarolme. Hat Lindhof Ihnen denn verspro-
chen seine Gesellschaft mitzubringen?
Reifenste. Wo Er noch nicht angekommett
ist, muß Er unfehlbar bald eintreffen. Ich
habe mit ihm die Abrede genommen, daß Er
die besten Schauspieler von seiner Gesellschaft
mitbringen, Sie in einem Wirthshause zurück-
lassen und allein Herkommen soll. Er wird
sich die Erlaubniß ausbitten ein Stück zu
spielen, und ich zweifle nicht-
Rarolme. O wie viel Dank würde ich Ih-
nen schuldig seyn, wenn Sie bey einem sonst
so würdigen Manne ein Vorurtheil ausreuten
könnten, das so viel lächerliches über seine
Denkungsart verbreitet. Er wird dadurch bey
dem ganzen benachbarten Adel zum Gespötte,
und die Neigung zu diesem so elenden Zeit-
vertreib hat einen Einfluß in die geringste
seiner Handlungen, ja so gar in die Handlun-
gen aller demjenigen, die um ihn sind, nie-
 
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