Müller, Johann Heinrich Friedrich: Vier Narren in einer Person: Ein Vorspiel in einem Aufzuge (Wien, 1770) [VD18 14318245]

12

Fünfter Auftritt.
Selchemr und dre VoriZen.
Geltheim. (Mit einem auSgestopften Teufel in der
Hand.) Die Eselsköpfe von Handwerkern! Man
hat nichts als Verdruß mit ihnen; da haben
sie mir wieder einen Teufel gemacht, den ich
gar nicht brauchen kann. Dreymal habe ich
es ihnen ausdrücklich gesagt, daß ein Teufel,
Pferdsfüße haben muß, und da machende
Schlingel nur ein paar Ochfenfüße daran,
die keinem Menschen ähnlich sehn. (Er wirft dm
Teufel hin.) La Herr Lindorf, sie verstehn das
Ding doch; betrachten sie den Teufel, ob
das »richt zum ärgern ist.
Reifensee. (Leise zum Lindhof.) Nur ikNAn-
fänge behutsam.
Lindhof. Es ist wahr, er ist schlecht ge-
macht.
Seltheim. Ein elender Teufel. Die Kerle
müssen in ihrem Leben keinen Teufel gesehen
haben.
Reifenfte. Aber Herr von Seltheim, die
Füße kommen ja ohnedem in die Maschine
hinein, und sind also nicht zu sehen.
Seltheim. Ach das verstehen sie ja nicht, -
apropos! Lindhof haben Sie Zeit einige Ta-
ge bey uns zu bleiben? Sie haben ja ohnedem
itzt Ferien; Sie Lhun mir wohl den Gefallen,
und spielen eine Rolle mit, es ist noch eine
übrig