Die vedischen Gottheiten. 157
beständig angerufen 5. Indra ist der Anführer in den Sehlachten,
der Beschützer der hellen Arier, der Vernichter der schwarzen
einheimischen Bewohner von Indien. »Er hat fünfzig tausend
schwarze Bursche niedergeworfen«, sagt der Dichter, »und ihre
Burgen zerrissen wie Petzen.« Merkwürdig genug wird Indra
gepriesen, dass er sein Volk vor seinen Feinden errettet hat,
gerade wie Jehovah von den jüdischen Propheten gepriesen
wird. So lesen wir in einem Hymnus, dass als Sudäs, der
fromme König der Trtsus, in der Schlacht mit den zehn Königen
bedrängt wurde, Indra die Flut in eine bequeme Furt verwan-
delte und ihn so errettete.
In einem anderen Hymnus lesen wir0: »Du hast den
großen Fluss aufgehalten um des Turviti Väyya willen: die Flut
bewegte sich, um dir zu gehorchen, und du machtest die Flüsse
leicht zu überschreiten.« Dies ist nicht sehr verschieden von
dem Psalmisten (78, 13): »Er zerteilete das Meer, und ließ sie
hindurchgehen, und stellete das Wasser, wie eine Mauer.«
Und es giebt andere Stellen, welche einige Vedaforscher
an die Schlacht des Josuah erinnert haben7, als »die Sonne und
der Mond stillestand, bis dass sich das Volk an seinen Feinden
rächete«. Denn wir lesen auch im Veda, wie Professor Kaegi
bemerkt hat (1. c. S. 63), dass »Indra die Tage in die Nacht
hinein verlängerte«, und dass »die Sonne ihren Wagen aus-
spannte mitten am Tage « 8.
In einigen der an Indra gerichteten Hymnen seheint sein
ursprünglicher Zusammenhang mit dem Himmel und dem Ge-
witter ganz und gar vergessen. Er ist ein geistiger Gott ge-
worden , der einzige König aller Welten und aller Menschen9,
welcher alles sieht und hört, ja den Menschen ihre besten
Gedanken eingiebt. Niemand ist ihm gleich, niemand über-
trifft ihn.
Der Name Indra gehört Indien allein an und muss erst ge-
bildet sein, als die Trennung der großen indogermanischen
Familie bereits stattgefunden hatte; denn wir finden ihn weder
im Griechischen noch im Lateinischen noch im Deutschen. Es
giebt vedische Götter, wie ich vorhin erwähnte, deren Namen
beständig angerufen 5. Indra ist der Anführer in den Sehlachten,
der Beschützer der hellen Arier, der Vernichter der schwarzen
einheimischen Bewohner von Indien. »Er hat fünfzig tausend
schwarze Bursche niedergeworfen«, sagt der Dichter, »und ihre
Burgen zerrissen wie Petzen.« Merkwürdig genug wird Indra
gepriesen, dass er sein Volk vor seinen Feinden errettet hat,
gerade wie Jehovah von den jüdischen Propheten gepriesen
wird. So lesen wir in einem Hymnus, dass als Sudäs, der
fromme König der Trtsus, in der Schlacht mit den zehn Königen
bedrängt wurde, Indra die Flut in eine bequeme Furt verwan-
delte und ihn so errettete.
In einem anderen Hymnus lesen wir0: »Du hast den
großen Fluss aufgehalten um des Turviti Väyya willen: die Flut
bewegte sich, um dir zu gehorchen, und du machtest die Flüsse
leicht zu überschreiten.« Dies ist nicht sehr verschieden von
dem Psalmisten (78, 13): »Er zerteilete das Meer, und ließ sie
hindurchgehen, und stellete das Wasser, wie eine Mauer.«
Und es giebt andere Stellen, welche einige Vedaforscher
an die Schlacht des Josuah erinnert haben7, als »die Sonne und
der Mond stillestand, bis dass sich das Volk an seinen Feinden
rächete«. Denn wir lesen auch im Veda, wie Professor Kaegi
bemerkt hat (1. c. S. 63), dass »Indra die Tage in die Nacht
hinein verlängerte«, und dass »die Sonne ihren Wagen aus-
spannte mitten am Tage « 8.
In einigen der an Indra gerichteten Hymnen seheint sein
ursprünglicher Zusammenhang mit dem Himmel und dem Ge-
witter ganz und gar vergessen. Er ist ein geistiger Gott ge-
worden , der einzige König aller Welten und aller Menschen9,
welcher alles sieht und hört, ja den Menschen ihre besten
Gedanken eingiebt. Niemand ist ihm gleich, niemand über-
trifft ihn.
Der Name Indra gehört Indien allein an und muss erst ge-
bildet sein, als die Trennung der großen indogermanischen
Familie bereits stattgefunden hatte; denn wir finden ihn weder
im Griechischen noch im Lateinischen noch im Deutschen. Es
giebt vedische Götter, wie ich vorhin erwähnte, deren Namen