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In der Tanzstunde

688


„Die ersten Bedingungen eines galanten Tänzers sind diese:
Alle seine Bewegungen müssen rund, leicht und graziös sein.


Beim Engagiren treten Sie der Dame gerade gegenüber, machen
mit geschlossenen Beinen eine Verbeugung und erwarten leicht
gebückt die Entscheidung.


Beim Gehen schleife er mehr und trage eine zierliche Beweg-
lichkeit zur Schau,


Bekommen Sie einen Korb, so machen Sie eine Achtelswend-
ung und zeigen durch eine elegante Bewegung, daß Sie nicht
im Geringsten ärgerlich darüber sind.

Die Dame halten Sie mit der rechten Hand oberhalb der
Hüfte fest, und erfassen mit der Linken ihre Rechte; sodann
sehen Sie den linken Fuß vor und beginnen den Tanz.


Werden Sie von einem Herrn ans dem Balle beleidigt,
so treten Sie ihm auf diese Weise entgegen und bitten sich
nähere Erklärung aus.


Münchener Bilderbogen.

Nun mache Ich die Dame. Takt gehalten: 1—2—8—4—5—6...
So, tzs geht schon recht gut. -



Treten Sie einer Dame durch Unvorsichtigkeit auf den Fuß,
so drücken Sie Ihr tiefstes Bedauern durch eine leichte Senkung
des Kopfes auf die linke Seite aus.

«88.

welches auf die mannigfachste Art geschehen kann.



Der Walzer braucht sechs Bewegungen des Fußes, mittels
welcher eine vollständige Umdrehung des Körpers stattfindet.
Jetzt heißt es fleißig zählen: 1 — 2 — 3 — 4 — 5 — 6,
k —2—3 —4 —5—6.


Ist ein Tanz zu Ende, , so nehmen Sie die Dame bei der linken
Hand, lassen sie einen halben Schritt vortreten, und führen
sie in graziöser Haltung mit dem Ausdrucke eines verbindlichen
Lächelns an ihren Platz.


Indem Sie nochmals um Entschuldigung bitten, treten Sie einen
Schritt zurück und machen sich aus dem Staube."

Kgl. Hof- und Universitäts-Buchdruckerei von Or. C- Wo lf L Sohn in München.

Heransgegebcn und verlegt von Braun L Schneider in München,
 
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