ge-
lungen bereichern und dadurch seinen geistigen
Gesichtskreis erweitern, so gewähren die Be-
zeichnungsarten , und gleichsam Gepräge, die
jede Nation ihren Vorstellungen aufgedrückt
hat, einen zwar noch weniger erkannten, aber
ebenso vielfachen Gewinn. Durch die Kennt-
nifs und fleifsige Beschauung dieser Gepräge in
mehrern Sprachen fangen wir zuerst an, uns in
der Intellectual-Welt zurecht zu finden, und
die bereits daheim erworbenen Reichthümer
derselben besser kennen und gebrauchen zu
lernen, indem die mancherlei Modifikationen
ähnlicher Haupt-Ideen uns zwingen, die an
denselben vorkommenden Unähnlichkeiten wahr-
zunehmen, und solche Vorstellungen, die uns
schon unter andern Denkformen bekannt wa-
ren, von neuen Seiten aufzufassen. So erhalten
wir in den mit einander verglichenen Wörtern
und Ausdrucksarten nicht etwa armselige Schätze
vieler gleichgeltenden Zeichen, sondern einen
uns wirklich bereichernden Vorrath von Mitteln
zur Auflösung und Zusammensetzung unserer
Ideen, der "auf keinem andern Wege zu gewin-
nen ist; und hierauf gründen sich wieder Ue-
bungen des Verstandes, welche eine Gewandt-
heit und Fertigkeit verschaffen, ohne die keine
höhere Operation desselben von statten gehen
kann *).
*) Mau sehe G. B. Funk's kleine Schrift: Uebcr den
JSutzcn richtig getriebener Philologie, «ine Abhandlung
lungen bereichern und dadurch seinen geistigen
Gesichtskreis erweitern, so gewähren die Be-
zeichnungsarten , und gleichsam Gepräge, die
jede Nation ihren Vorstellungen aufgedrückt
hat, einen zwar noch weniger erkannten, aber
ebenso vielfachen Gewinn. Durch die Kennt-
nifs und fleifsige Beschauung dieser Gepräge in
mehrern Sprachen fangen wir zuerst an, uns in
der Intellectual-Welt zurecht zu finden, und
die bereits daheim erworbenen Reichthümer
derselben besser kennen und gebrauchen zu
lernen, indem die mancherlei Modifikationen
ähnlicher Haupt-Ideen uns zwingen, die an
denselben vorkommenden Unähnlichkeiten wahr-
zunehmen, und solche Vorstellungen, die uns
schon unter andern Denkformen bekannt wa-
ren, von neuen Seiten aufzufassen. So erhalten
wir in den mit einander verglichenen Wörtern
und Ausdrucksarten nicht etwa armselige Schätze
vieler gleichgeltenden Zeichen, sondern einen
uns wirklich bereichernden Vorrath von Mitteln
zur Auflösung und Zusammensetzung unserer
Ideen, der "auf keinem andern Wege zu gewin-
nen ist; und hierauf gründen sich wieder Ue-
bungen des Verstandes, welche eine Gewandt-
heit und Fertigkeit verschaffen, ohne die keine
höhere Operation desselben von statten gehen
kann *).
*) Mau sehe G. B. Funk's kleine Schrift: Uebcr den
JSutzcn richtig getriebener Philologie, «ine Abhandlung