Wolf, Friedrich August [Editor]; Buttmann, Philipp Carl [Editor]: Museum der Alterthumswissenschaft (1.1807)

279

Anmerkung H.

Ueber die Gewölbe der Alten.

Wer die Denkmäler der Alten studirt, weifs,
dafs die Alten im Bau der Wölbungen die
höchste Vollkommenheit erreicht haben, und
zwar in jeder Art von Material. So wenig hier
der Ort sein würde, ausführlich davon zu han-
deln; so wird uns doch vergönnt sein, bei Ge-
legenheit der in der Abhandlung im Allgemei-
nen erwähnten Gufswölbungen, einige Worte
über eine merkwürdige, bis jetzt noch uner- .
klärte Stelle im Spartian zu sagen.

Von den Thermen des Caracalla spre-
chend, sagt er: *) „Von dem sohlenartigen
Saal in diesen Thermen behaupten die Archi-
tekten, man könne auf keine Weise wieder
etwas ähnliches bauen. Denn man versichert,
es sei eine Art Rost von Erz, oder Kupfer,
der die ganze Wölbung zusammen halte. Die
Spannung ist aber so grofs, dafs geschickte

*) Spartiani Antoninus Caraeallus cap. IX. Thermas sui
nominis eximias: quarum cellam solearcm architecti
negant posse ulla imilatione, qua facta est, ßcri. Nant
et ex acre, vel ex cupro cancelli superpositi esse di-
cuntur, quibus concameratio tota concredita est. Et *
lantum est spatium, ut idipsum fieri ncgent potuisse
docti mechanici.