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266 Ueber die Versmafse

irgend etwas Allgemeines mufste doch zum
Grunde gelegt werden für die Betrachtung des
Einzelnen. Ohne ein vollständiges System auf-
zustellen, werden wir vielfältige Irrthümer be-
richtigen, manche Erscheinungen erklären,
welche noch nicht erklärt sind, und so auf
kritischem Wege zu einigen bessern Einsichten
helfen. Da die Kürze ein Gesetz ist, welches
wir uns immer gern bei so weitschichtigen Un-
tersuchungen auflegen, müssen wir auf bedacht-
same alles erwägende Leser rechnen, wrelche
auch nicht unbekannt seien mit den Forschun-
gen unserer Vorgänger. Aufser den Herman-
nischen Schriften müssen wir uns oft auf Vos-
sens Zeitmessung und auf Apels treffliche Ab-
handlung in der Allg. musikal. Zeitung 6) be-
rufexa, aufser welchen der scharfsinnige Bern-
hardi noch Erwähnung verdient, der mehrere
Punkte neu, wenn auch nicht alle richtig erör-
tert hat 7).

Dafs Hermann von philosophischen Grund-
sätzen aus die Metrik begründen wollte, kann
ihm wohl Niemand verargen; wohl aber könnte
man tadeln, dafs er in der Anwendung dersel-
ben auf das Alterthum den Theorien der Alten
selbst zu wenig auf die Spur gekommen sei

«

6) Sept. 1807. Febr. und July 1808.

7) Jen Allg. Litt Z. iSozj- No. 104—107. und in seiner
Sprachwissenschaft S. 38l ff.
 
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