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Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung [Editor]
Nassauische Annalen: Jahrbuch des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung — 60.1943/​1948

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Schmidt, F.A.: Fürst Karl August und seine Bautätigkeit in und um Weilburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.62668#0097
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Fürst Karl August und seine Weilburger Bautätigkeit = 89

angenommen. Bei Luthmer Baubeschreibung und 3 Abbildungen. — ?° Auch hier irrt
Janotha (S. 102), der die Frankfurter Straße von Johann Ernst „auf eine Stunde
Weglänge mit den schönsten Lindenbäumen bepflanzt‘“ anlegen läßt.

21 Wsb. St.-Arch. Extradenta, Kirchheim VHI b7. — 2 Für den Anbau
kommen an Akten in Betracht: 130 1I, 2711 Anbau an Orangerie 1745—352; 152, 716
Serenissimi intensionierter Abbruch des alten Schlosses. zu Weilburg, dessen neue Auf-
erbauung ... 1744—48; 130 II, 2709 Baurisse aus verschiedenen Zeiten. — ? Der Titel
der Akte 152, 716 „Der Abbruch des alten Schlosses zu Weilburg und dessen neue
Auferbauung“ und manche Briefstellen, wie der Bericht Mösers über das Projekt „des
neu zu erbauenden Schlosses‘ legten zunächst den Gedanken nahe, daß der Fürst
den Abbruch des gesamten Renaissanceschlosses und einen völligen Neubau an
dessen Stelle beabsichtigt habe. Bei Betrachtung aller Umstände aber und der Durch-
arbeitung des gesamten einschlägigen Aktenmaterials konnten Karl August so weit“
gehende Abbruch: und Neubaupläne nicht nachgewiesen werden. Sie wären bei. seiner
sparsamen Veranlagung auch unwahrscheinlich gewesen. Dagegen ist anzunehmen, daß
er anfangs vorhatte, das gesamte Dachwerk der Schöpfung des 16. Jahrhunderts, min-
destens aber das von zwei Flügeln abzureißen, an seine Stelle Mansardendächer zu
setzen und die hier entstehenden Räume nebst denen des Neubaus für seine Zwecke
und im Zeitgeschmack umzugestalten. Dafür spricht einmal die Notiz in dem Briefe
des Herrschers an Möser vom 15. 1. 44, daß.er vorhabe, „das alte Schloß zu W.
abzuwerfen“. Das kann man nur vom Dachwerk sagen, nicht auch von einem
Steinbau. Vom Abreißen ist nirgends die Rede. Ferner wird gleich bei den Vor-
bereitungen zum Neubau nur ein Ueberschlag über das benötigte Bauholz und
dessen rechtzeitiges Heranschaffen gefordert. Vom Bereitstellen des _Steinmaterials
hören wir nichts. Auch die Mitteilung Rothweils (29. 5. 45), der Bau könne nicht, wie
in Kirchheim, aus Holz erstellt werden, sondern müsse den übrigen Bauten ent-
sprechend aus Stein errichtet sein, zeigt, daß ursprünglich keine so weitgehenden Bau-
pläne vorgelegen haben können, wie sie der gesamte Abbruch des Renaissance-
schlosses voraussetzt, mögen auch Karl August anfangs bedeutendere Abänderungen
vorgeschwebt haben. Dem steht auch kaum die Aeußerung Mösers im Wege, der
von. „dem neu zu erbauenden Schlosse‘“ spricht, womit er auch schon einmal die ge-
planten starken Veränderungen gemeint haben könnte. — 24 Nass. Annalen, 36. Bd.,.
Taf. V: — ® Lohmeyer, K., Südwestdeutsche Gärten, S. 118. — °° Vgl. Nass. Annalen,
36. Bd.. Taf. V. Es ist das hinter der Superintendentur, quer vor dem runden Turm ein-
gezeichnete, langgestreckte Gebäude.

Zu den Abbildungen: Die Abb. 1, 6, 7 und 8 nach einer Vermessung von
Regierungsbaurat Grabenhorst, vom Preuß. Staatshochbauamt Diez zur Verfügung
gestellt: — Abb. 2 Ausschnitt aus einem unveröffentlichten Plan des Windhofs, Wies-
baden, Staatsarchiv, 212, 2518 I. — Abb. 3—5 nach Luthmer, Bau- und Kunstdenkmäler
des Reg.-Bez. Wiesbaden VI (Frankfurt/M. 1921), S. 47 und 48. — Abb. 9-11:
Wiesb. Staatsarch. 13011, 1709; Abb. 9 nach einem Entwurf Rothweils, Abb. 10 nach
einem Entwurf wohl von Petri; Abb. 11 Skizze nach einer Zeichnung wohl von
Rothweil. — Abb. 12 Rekonstruktion von Regierungsbauführer E. Schwarzer.
 
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