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Künstler-Gesellschaft Zürich [Hrsg.]
Neujahrsblatt der Künstlergesellschaft in Zürich — 41.1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.43132#0055
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Unterwerfung unter die Autorität der Professoren und unter die Regeln der akademischen Methode.
Dieses Eine Verdienst liess dann hei Manchem über den Mangel künstlerischen Talentes hinwegsehen.
Als Vogel, schüchtern, ohne Protektion und, wie es scheint, ohne Empfehlungen sich an der Aka-
demie anmeldete, verweigerte ihm der Direktor Zauner den Zutritt zum Antikensaal und verwies ihn in
die Maurer’sche Zeichnungsschule. Aber auch hier gab es Schwierigkeiten, bis sich der Maler Schön-
berger 30) seiner freundlich annahm. Durch seine Fürbitte ward ihm Anfangs Juni der Besuch der Aka-
demie als Schüler im Conversationsfach, wenigstens provisorisch, gestattet31), und nun sollte es an das
Zeichnen der Antiken gehen. «Aber, o Gott, wie’s da happerte, darf ich nicht sagen. Jedermann ricth
mir an, einige Zeit nur Umrisse zu zeichnen und das tliue ich jetzt auch, denn gewiss kann ich nichts
Besseres thun.» In der That trägt eine Zeichnung VogePs nach dem Diskuswerfer die Bezeichnung:
«Das ist die erste Figur, die ich auszeichnete. Dezember 1808, Wien.» Er sagte aber damals selbst,
die Schönheiten der Antiken verstehe er noch nicht, sondern glaube sie gleichsam erst zu wittern.
Auch zur Aufnahme in die Maurer'sehe Zeichnungsschule bedurfte es wieder « öfteres Anhalten und
viele Kratzfüsse». Doch befriedigte ihn weder die Manier Maurer’s selbst («er wirft die Schatten mit
braunem Pastell ein und höcht mit Weiss auf; es wird zu Verblasen»), noch diejenige Caucig’s («dieser
schraffirt dann nur zu kupferstichmässig»). Dagegen gefielen ihm sehr wohl die Modellakten «von
einem gewissen Italiener, Battoni genannt». Ueber Fügers Arbeiten, darunter eine büssende (also ent-
blösste) Magdalena, die er ohne Modell malte (!), urtheilte Vogel, bei der grossen Technik fehle doch die
innere Wahrheit.
Als sich Vogel Mitte Juli dem Direktor Füger vorstellte, verweigerte ihm dieser immer noch den
(förmlichen) Eintritt in die Akademie, und verlangte, dass er schon fertig nach Gyps zeichnen, auch
etwas Gemaltes vorweisen könne; «kurz trotz allem meinem Maölelen muss ich gleichsam wieder beim

A, B, C anfangen, wie ich wohl ahndete;
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Dagegen empfiengen ihn damals freundlich die Professoren
\ne Zwanziger-Jahre Tyroler Maurerjunge gewesen war.
y , den Aetti32) und die Spinnerin33), er beurtlieiltc sie aber
Aber nicht lange dauerte dieses freundliche Verhältniss.
Maurer werde ich nicht mehr gehen, denn ich krieche
llichen Sinne (?) tliut, so ist Nichts mit ihm zu haben»,
r zum Studium nur Denjenigen geöffnet, die sich bereits
Jebrigen, sowie für das Publikum war sie nur drei Tage
[ lisch e Abtheilung überhaupt gar nicht offen, sondern nur
iese im Ganzen nur Einmal sah.
Jluss der freien Erfindung, die ihm in Zürich so reichlich
[eilte er sich grosse Sorgen. «Kein Gedanke ist mir so
und als ein halber Zuckerbäcker zurückkommen sollte,
lickkommen, der seine Selm brav zu machen versteht»,
[unterung und Beistimmung zu seinen Grundsätzen von
genannte Maler Schönberger zu Tlieil werden. «Wir
[Weg, den ich zu machen hätte. Er ist ein Mann, dem
mlies Uebrige, als schöne Ausführung und das Colorit etc.,
hm leicht zu erlernen sei. Er rieth mir, ich solle vor

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