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I. bſch Beſchreibung des eandes und der Einwohner
gehch
ct dieſer Beume Jupiter mit der Europa zuerſt der diebe gepflogen. Die Ein-
—1 wohner der Stadt Gortyna ſchlugen daher eine Muͤnze, deren eine Seite die
Hb betruͤbte Europa unter einem Baum, deſſen einer Theil ein Ahorn, der andere
bůn aber eine Palme iſt, ſitzend vorſtellet. An dem dus dieſes Baums befindet
uhh ſeh ein Adler, welchem ſie den Ruͤcken zukehret. Auf der andern Seite
Wſh dieſer Muͤnze iſt eben dieſe Prinzeſſin abgebildet wie ſie auf einem Stier ſitzt,
m welcher mit Lorbeerblaͤttern umgeben iſt; mit der Aufſchrift: Gortinion. Sie
ö muß uͤbrigens auch eine auſerordentliche weiſſe Farbe gehabt haben; weil die
Iu 6 Poeten gedichtet, daß die junge Angelo, eine Tochter des Jupiters und der
n Juno, ihrer Mutter die Schminke weggenommen, und der Europa gegeben/
ind M. welche ſowohl damit umzugehen gewuſt / daß ſie davon 1 e weiß
Wü ö geworden ware „) (31)— ö ö
Mfuhru *
Iſt V. 29. Europa erwarb ſich auf der Inſel Cuetg eine ſolche Hochachtung Ihre Ber-
u und Liebe, daß die Einwohner derſelben ſie nach ihrem Tod als eine Gottheit doͤtterung.
uu verehrten, und ſogar ihr iu Ehren, ein Feſt begingen, welches ſie Hellotia
uum — nennten ) (32). Die Sidonier, um den uͤber die Entfuͤhrung ſeiner
Tochter betruͤbten Agenor einigermaſen zu troͤſten, verſetzten ebenfalls dieſelbe ö
unter die Zahl der Goͤtter, und vermiſchten den Dienſt, den ſie ihr anſtellten,
ch mwit der Aſtarte ihrem. Dieſes mag den Lucian bewogen haben zu glauben/
mA daß deſe beyde nur eine einzige Gotthet geweſen. * — 3
Wi
0 0 6 (31) Bochart Phaleg. lib. 4. cap. 33. und den Namen Hellotes, welcher eine Jungfrau
auut Canaan, lib. 1. cap. 16. haͤlt dafuͤr, daß ſo⸗ bedeuten ſoll, beygeleget. Der gelehrte Bo⸗ —
haltb/ wohl dieſe Prinzeſſin, als derjenige Welt⸗ chart Canaan, lib. 1. cap. 15. hingegen kann
ken: 6 bhbheil, welchen wir bewohnen, von dem phoͤ⸗ nicht glauben, daß man eine Mutter dreyer
det / K ni·iciſchen Wort Ur⸗ appa, welches ein weiſſes Prinzen eine Jungfrau genennet. Er haͤlt
* Geſicht bedeutet, ihre Benennung bekommen alſo dafuͤr, daß dieſe Benennung der Eu-
de ö hhaaben; weil die Europaͤer, in Anſehung ropa von dem phoͤniciſchen Wort Halloth ge-
Ibn der Bewohner der andern Welttheile, ein kommen, welches loben oder auch ein Hoch-
u ſehr weiſſes Geſicht haben. Andere glau⸗ zeitsgedicht abſingen bedeutet, und daß die *
E ben, daß Europa gemeldtem Welttheil hren Creter dadurch anzeigen wollen, daß ſie die
Namen beygeleget habe. — Ankunft der Europa und ihre Vermaͤhlung —
5. mit dem Jupiter oder Aſterius, mit Verſen
Ln (3³ Man iſt über den urſprung die⸗ und Liedern auf eine feyerliche Art beſun-
4100 — ſ Benennung nicht einerley Meynung. gen. Sie haͤtten dieſes, dem Vermuthen
1„ Einige halten dafuͤr, daß, weil die Grie⸗ nach, alle Jahre, ſo lang ſie gelebet, er-
00 R chen gewohnt geweſen, die Namen derjeni⸗ neuert, und nach ihrem Tod, bey demjeni-
10 — gen zu veraͤndern, welche ſie in die Zahl gen Feſt fortgeſetzet, welches ſie ihr zu Eh-
lbe. der Goͤtter verſetzet, die Creter der Europa ren angeſtellet, und welches den Namen Hel-
— —..—.— ö 1060
bm ö ) Scboliaſte Theoeriti. * 7 Hehcbiur.
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ct dieſer Beume Jupiter mit der Europa zuerſt der diebe gepflogen. Die Ein-
—1 wohner der Stadt Gortyna ſchlugen daher eine Muͤnze, deren eine Seite die
Hb betruͤbte Europa unter einem Baum, deſſen einer Theil ein Ahorn, der andere
bůn aber eine Palme iſt, ſitzend vorſtellet. An dem dus dieſes Baums befindet
uhh ſeh ein Adler, welchem ſie den Ruͤcken zukehret. Auf der andern Seite
Wſh dieſer Muͤnze iſt eben dieſe Prinzeſſin abgebildet wie ſie auf einem Stier ſitzt,
m welcher mit Lorbeerblaͤttern umgeben iſt; mit der Aufſchrift: Gortinion. Sie
ö muß uͤbrigens auch eine auſerordentliche weiſſe Farbe gehabt haben; weil die
Iu 6 Poeten gedichtet, daß die junge Angelo, eine Tochter des Jupiters und der
n Juno, ihrer Mutter die Schminke weggenommen, und der Europa gegeben/
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Iſt V. 29. Europa erwarb ſich auf der Inſel Cuetg eine ſolche Hochachtung Ihre Ber-
u und Liebe, daß die Einwohner derſelben ſie nach ihrem Tod als eine Gottheit doͤtterung.
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Tochter betruͤbten Agenor einigermaſen zu troͤſten, verſetzten ebenfalls dieſelbe ö
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haltb/ wohl dieſe Prinzeſſin, als derjenige Welt⸗ chart Canaan, lib. 1. cap. 15. hingegen kann
ken: 6 bhbheil, welchen wir bewohnen, von dem phoͤ⸗ nicht glauben, daß man eine Mutter dreyer
det / K ni·iciſchen Wort Ur⸗ appa, welches ein weiſſes Prinzen eine Jungfrau genennet. Er haͤlt
* Geſicht bedeutet, ihre Benennung bekommen alſo dafuͤr, daß dieſe Benennung der Eu-
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Ibn der Bewohner der andern Welttheile, ein kommen, welches loben oder auch ein Hoch-
u ſehr weiſſes Geſicht haben. Andere glau⸗ zeitsgedicht abſingen bedeutet, und daß die *
E ben, daß Europa gemeldtem Welttheil hren Creter dadurch anzeigen wollen, daß ſie die
Namen beygeleget habe. — Ankunft der Europa und ihre Vermaͤhlung —
5. mit dem Jupiter oder Aſterius, mit Verſen
Ln (3³ Man iſt über den urſprung die⸗ und Liedern auf eine feyerliche Art beſun-
4100 — ſ Benennung nicht einerley Meynung. gen. Sie haͤtten dieſes, dem Vermuthen
1„ Einige halten dafuͤr, daß, weil die Grie⸗ nach, alle Jahre, ſo lang ſie gelebet, er-
00 R chen gewohnt geweſen, die Namen derjeni⸗ neuert, und nach ihrem Tod, bey demjeni-
10 — gen zu veraͤndern, welche ſie in die Zahl gen Feſt fortgeſetzet, welches ſie ihr zu Eh-
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bm ö ) Scboliaſte Theoeriti. * 7 Hehcbiur.
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