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451 II. Buch. Bevoͤlkerung der Chamiten. VII. Hauptſtuͤck.
gerathen die Datteln ſchlecht, weil ſie durch die Naſſe ſaulen. Wenn es
aber ſtark in dem October und April regnet „ ſo uͤberſchwemmen die Flüſſe
das Land„ und duͤngen die ſonſt magere Felder mit ihrem Schlamm: das
Getreide waͤchſt alsdann ſehr wohl. Allein die Einwohner haben mehr Nu-
tzen von den Datteln 3 denn ſie bekommen fuͤr dieſelbe von ihren Nachbarn
ſo viel Getreid als ſie wollen : da ſie hingegen mit ihrem Korn nicht über
ſechs bis ſieben Monate reichen.
Insbeſon, L. 5. In dem tingitanichen Mauretanien zeigen ſich ſieben berühmte
dere von Berge, welche wegen ihrer Aehnlichkeit mit einander, in Anſehung ihrer Hoͤhe,
uen, nd die ſieben Bruͤder genennet wurden. Dieſe Landſchaft ſowohl als die
den an⸗ uͤbrige, bis an die aͤgyptiſche Graͤnzen, ſind unter dem Namen der Barbarey
ſhaften begriffen worden. Alle dieſe Laͤnder liegen uͤberhaupt unter einer angenehmen
gegen Himmelsgegend, indem hier die Luft ziemlich gemaſiget iſt. Das Erdreich iſt
Morgen in einigen Gegenden ſehr fruchtbar, und bringt ſowohl Getreide als indiſch Korn
bin. hervor. Es waͤchſt daſelbſt ein guter Wein, und die Fruͤchte gerathen vortreff-
lich. Auſer den Datteln, findet man auch hier Pomeranzen, Citronen,
Feigein „ Oliven, Melonen u. ſ. w. in der Menge. Es gibt in dieſen
Laͤndern viel zahm Vieh, deſſen Fleiſch ſehr ſchmackhaft iſt, und davon
die Felle ſehr koſtbar ſind. Die Walder dortherum heegen, auſer den
Elephanten, Kamelen „ Buͤffeln, u. ſ. w.) auch Loͤwen, Tiger, Leo-
parden „ Pantherthiere, Drachen, ſehr groſe Schlangen und Affen /
nebſt andern wilden Thieren mehr, deren wir auf der abendlaͤndiſchen Kuͤ⸗
ſte Erwähnung gethan haben. Uebrigens zeigen ſich in dieſer Gegend zur
Sommerszeit, groſe Schwaͤrme von Heuſchrecken, welche ſo ſtark und ſo ſchaͤd⸗
lich ſindd, daß ſie nicht nur das Land erbarmlich verheeren, ſondern dab
auch das Vieh vor ihnen in Sicherheit muß geſetzet werden. Im Winter
geſchiehet es nicht ſelten, daß beydes Menſchen und Vieh unter dem
Schnee vergraben werden. An der Mittagsſeite von Karthago„ in
der Landſchaft Tripolis, wurde in den alten Zeiten den Einwohnern der Na-
me Lotophagen beygeleget, weil ſie ſich vornehmlich von der Lotuspflanze
welche die beſte Frucht ihres Landes war, naͤhrten. Es gab zwar an der
Kuſte hin und wieder auch Citronen, Limonen, Pomeranzen, und Feigen: allein
in den meiſten Gegenden fand man nebſt dem gemeldten Lotus faſt nichts als
Datteln, und das Land war laͤngſt den Gebirgen mit groſen Waldungen bedeckt.
Wenn man aber weiter gegen Morgen, naͤmlich in die Landſchaft Cyrenaica, oder
in das obere Libyen kam, ſo waren die Kuͤſten ſchon wieder fruchtbarer; ob-
gleich dieſes Land gegen Mittag an die Libyſche Wuͤſteneyen graͤnzet, wo
man glaubte, daß man, wegen des dürren Sandes, eben ſo wenig. woh-
nen
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2 44.— — * 2
ENSN
SE IIX *
* * V 22² SSSS E 443
DSSPPP
. IE D I REEN .
ES 8*8* — EE SEE
2 * S. 2 7 SRR
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451 II. Buch. Bevoͤlkerung der Chamiten. VII. Hauptſtuͤck.
gerathen die Datteln ſchlecht, weil ſie durch die Naſſe ſaulen. Wenn es
aber ſtark in dem October und April regnet „ ſo uͤberſchwemmen die Flüſſe
das Land„ und duͤngen die ſonſt magere Felder mit ihrem Schlamm: das
Getreide waͤchſt alsdann ſehr wohl. Allein die Einwohner haben mehr Nu-
tzen von den Datteln 3 denn ſie bekommen fuͤr dieſelbe von ihren Nachbarn
ſo viel Getreid als ſie wollen : da ſie hingegen mit ihrem Korn nicht über
ſechs bis ſieben Monate reichen.
Insbeſon, L. 5. In dem tingitanichen Mauretanien zeigen ſich ſieben berühmte
dere von Berge, welche wegen ihrer Aehnlichkeit mit einander, in Anſehung ihrer Hoͤhe,
uen, nd die ſieben Bruͤder genennet wurden. Dieſe Landſchaft ſowohl als die
den an⸗ uͤbrige, bis an die aͤgyptiſche Graͤnzen, ſind unter dem Namen der Barbarey
ſhaften begriffen worden. Alle dieſe Laͤnder liegen uͤberhaupt unter einer angenehmen
gegen Himmelsgegend, indem hier die Luft ziemlich gemaſiget iſt. Das Erdreich iſt
Morgen in einigen Gegenden ſehr fruchtbar, und bringt ſowohl Getreide als indiſch Korn
bin. hervor. Es waͤchſt daſelbſt ein guter Wein, und die Fruͤchte gerathen vortreff-
lich. Auſer den Datteln, findet man auch hier Pomeranzen, Citronen,
Feigein „ Oliven, Melonen u. ſ. w. in der Menge. Es gibt in dieſen
Laͤndern viel zahm Vieh, deſſen Fleiſch ſehr ſchmackhaft iſt, und davon
die Felle ſehr koſtbar ſind. Die Walder dortherum heegen, auſer den
Elephanten, Kamelen „ Buͤffeln, u. ſ. w.) auch Loͤwen, Tiger, Leo-
parden „ Pantherthiere, Drachen, ſehr groſe Schlangen und Affen /
nebſt andern wilden Thieren mehr, deren wir auf der abendlaͤndiſchen Kuͤ⸗
ſte Erwähnung gethan haben. Uebrigens zeigen ſich in dieſer Gegend zur
Sommerszeit, groſe Schwaͤrme von Heuſchrecken, welche ſo ſtark und ſo ſchaͤd⸗
lich ſindd, daß ſie nicht nur das Land erbarmlich verheeren, ſondern dab
auch das Vieh vor ihnen in Sicherheit muß geſetzet werden. Im Winter
geſchiehet es nicht ſelten, daß beydes Menſchen und Vieh unter dem
Schnee vergraben werden. An der Mittagsſeite von Karthago„ in
der Landſchaft Tripolis, wurde in den alten Zeiten den Einwohnern der Na-
me Lotophagen beygeleget, weil ſie ſich vornehmlich von der Lotuspflanze
welche die beſte Frucht ihres Landes war, naͤhrten. Es gab zwar an der
Kuſte hin und wieder auch Citronen, Limonen, Pomeranzen, und Feigen: allein
in den meiſten Gegenden fand man nebſt dem gemeldten Lotus faſt nichts als
Datteln, und das Land war laͤngſt den Gebirgen mit groſen Waldungen bedeckt.
Wenn man aber weiter gegen Morgen, naͤmlich in die Landſchaft Cyrenaica, oder
in das obere Libyen kam, ſo waren die Kuͤſten ſchon wieder fruchtbarer; ob-
gleich dieſes Land gegen Mittag an die Libyſche Wuͤſteneyen graͤnzet, wo
man glaubte, daß man, wegen des dürren Sandes, eben ſo wenig. woh-
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* * V 22² SSSS E 443
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