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6⁰ II. Buch. Bevoͤlker. der Chamiten. II. Hauptſt. Von Phoͤnicien.
nicht gehabt. Dieſe Muthmaſung gruͤndet ſich auf einige bibliſche Stellen 19/
worin dem Koͤnig zu Tyrus angekuͤndiget wird, daß es ihm eben ſo/ wie
den andern unbeſchnittenen Königen, ergehen ſollte.
Aus einer Stelle beym Herodian 8) erhellet, daß ſich die Phonicer des
Schrweinenffeiſches enthalten; indem ſie dieſes Thier fuͤr unrein angeſehen. ö
Sie pflegten ſich auch keiner ſtemden Eidſchwüre zu bedienen/ als welches
bey ihnen ausdrücklich verboten war ). ö
Muficali⸗ . 20. Die Phoͤnicier hatten verſchiedene muſi caliſche Inſtrumente/ welche
ſche In⸗ ſie theils ſelbſt ſollen erfunden haben. Hieher gehoͤret eine gewiſſe Art Floͤten, ö
— —— nur eine Spanne lang waren, und einen ſchnarrenden und traurigen
Ton von ſich gaben. Sie pflegten ſich derſelben bey dem Trauerfeſt zu be-
dienen, welches ſie zu Ehren des Adonis, der bey ihnen auch Gingras hies,
zu gewiſſen Heiee begingen, und nennten dieſes Inſtrument, nach deſſen Na⸗ *
men, Gingris v). Ferner wird den Phoͤniciern die Erfindung eines muſi-
caliſchen Inſtruments zugeſchrieben, welches ſie Nabla nennten x), und mit
dem Pſalter oder Saitenſpiel, deſſen David in ſeinen Pſalmen hin und wieder
gedenket, einerley geweſen ſeyn ſoll )). Es hatte die Geſtalt eines Trian-
gels, und war mit zehn, oder, wie andere melden e), mit zwoͤlf Saiten
uͤberzogen, ſo daß es oben einen hohlen Bauch hatte, und unten beruͤhret
wurde: da im Gegentheil die Cythar oben gegriffen wird, und unten hohl
iſt a). Auch waren ſie die Erfinder der Sambuta oder der ſo genannten
phoͤniciſchen Leyer P). Es wird dieſes Inſtrument auch ſchlechtweg Phoͤnir
genennet c), und war eine Art einer Cythar 4). Das Inſtrument Cinyra,
war auch bey den Phoͤniciern und Syrern gebräuchlich. Die Hebraͤer nenn-
ten es Kinnor; die Chaldaͤer Kinnora, und die Araber Kinnara. Dieſes In-
ſtrument ſoll von dem Jubal erfunden e), und alſo ſchon lange vor der Suͤnd-
fluth bekannt geweſen ſeyn. Es ſoll dasjenige ſeyn, worauf David vor dem
Koͤnig Saul geſpielet 7), und welches man gemeiniglich fuͤr eine Harfe haͤlt.
Es war aus Holi gemacht g)/ mit zehn Saiten Abenogen / und wurde auf
ö der
1) Ezech. 28, 10. 32, 19. ar· 2a. u. f. 2) Joſepb. antiq. lib. 7. cap. 10. —
‚ und Calmer dict. loc. — 4) Hieron. ad Caſſiod. in erpoſ. Pſalterii
*) Lib. -5. Prolog. cap. 4.
2½) Theophraſtus apud Joſeph. Ib. 1. contr. 5) Juba apud Athencæum, loc. cit.
c). Phyllis delius apnud Aubeuæum, „ lib. 14.
Apion.
v) Xenophon apud Athenæum, lih. 4. cap. 23. eap. 2. ö 4
Euſtarbius in Iliad. 6. Homeri. Pollux, ꝗ) Heſycbiur. — *
Onomaſt. lib. 4. cap. 10. e) 1 Moſ. 4, 22. *
&) Atbenæus; loc. cit. — F)I Sam. 16, 16. 23.
) Calmet, Diction. voc. NMuſi de g) oͤnig. 10, 12. 2 Chron.9, 11. ö
8 * SE 2 * 22
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6⁰ II. Buch. Bevoͤlker. der Chamiten. II. Hauptſt. Von Phoͤnicien.
nicht gehabt. Dieſe Muthmaſung gruͤndet ſich auf einige bibliſche Stellen 19/
worin dem Koͤnig zu Tyrus angekuͤndiget wird, daß es ihm eben ſo/ wie
den andern unbeſchnittenen Königen, ergehen ſollte.
Aus einer Stelle beym Herodian 8) erhellet, daß ſich die Phonicer des
Schrweinenffeiſches enthalten; indem ſie dieſes Thier fuͤr unrein angeſehen. ö
Sie pflegten ſich auch keiner ſtemden Eidſchwüre zu bedienen/ als welches
bey ihnen ausdrücklich verboten war ). ö
Muficali⸗ . 20. Die Phoͤnicier hatten verſchiedene muſi caliſche Inſtrumente/ welche
ſche In⸗ ſie theils ſelbſt ſollen erfunden haben. Hieher gehoͤret eine gewiſſe Art Floͤten, ö
— —— nur eine Spanne lang waren, und einen ſchnarrenden und traurigen
Ton von ſich gaben. Sie pflegten ſich derſelben bey dem Trauerfeſt zu be-
dienen, welches ſie zu Ehren des Adonis, der bey ihnen auch Gingras hies,
zu gewiſſen Heiee begingen, und nennten dieſes Inſtrument, nach deſſen Na⸗ *
men, Gingris v). Ferner wird den Phoͤniciern die Erfindung eines muſi-
caliſchen Inſtruments zugeſchrieben, welches ſie Nabla nennten x), und mit
dem Pſalter oder Saitenſpiel, deſſen David in ſeinen Pſalmen hin und wieder
gedenket, einerley geweſen ſeyn ſoll )). Es hatte die Geſtalt eines Trian-
gels, und war mit zehn, oder, wie andere melden e), mit zwoͤlf Saiten
uͤberzogen, ſo daß es oben einen hohlen Bauch hatte, und unten beruͤhret
wurde: da im Gegentheil die Cythar oben gegriffen wird, und unten hohl
iſt a). Auch waren ſie die Erfinder der Sambuta oder der ſo genannten
phoͤniciſchen Leyer P). Es wird dieſes Inſtrument auch ſchlechtweg Phoͤnir
genennet c), und war eine Art einer Cythar 4). Das Inſtrument Cinyra,
war auch bey den Phoͤniciern und Syrern gebräuchlich. Die Hebraͤer nenn-
ten es Kinnor; die Chaldaͤer Kinnora, und die Araber Kinnara. Dieſes In-
ſtrument ſoll von dem Jubal erfunden e), und alſo ſchon lange vor der Suͤnd-
fluth bekannt geweſen ſeyn. Es ſoll dasjenige ſeyn, worauf David vor dem
Koͤnig Saul geſpielet 7), und welches man gemeiniglich fuͤr eine Harfe haͤlt.
Es war aus Holi gemacht g)/ mit zehn Saiten Abenogen / und wurde auf
ö der
1) Ezech. 28, 10. 32, 19. ar· 2a. u. f. 2) Joſepb. antiq. lib. 7. cap. 10. —
‚ und Calmer dict. loc. — 4) Hieron. ad Caſſiod. in erpoſ. Pſalterii
*) Lib. -5. Prolog. cap. 4.
2½) Theophraſtus apud Joſeph. Ib. 1. contr. 5) Juba apud Athencæum, loc. cit.
c). Phyllis delius apnud Aubeuæum, „ lib. 14.
Apion.
v) Xenophon apud Athenæum, lih. 4. cap. 23. eap. 2. ö 4
Euſtarbius in Iliad. 6. Homeri. Pollux, ꝗ) Heſycbiur. — *
Onomaſt. lib. 4. cap. 10. e) 1 Moſ. 4, 22. *
&) Atbenæus; loc. cit. — F)I Sam. 16, 16. 23.
) Calmet, Diction. voc. NMuſi de g) oͤnig. 10, 12. 2 Chron.9, 11. ö
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