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Neue Sammlung der merkwürdigsten Reisegeschichten, insonderheit der bewährtesten Nachrichten von den Ländern und Völkern des ganzen Erdkreises (Band 34) — 1781

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Fortsetzung der Geschichte des Römischen Reichs, unter den Nachfolgern des Kaisers Mauritius
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Fünftes Hauptstück. Constantinus IV. Pogonatus, Kaiser
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https://doi.org/10.11588/diglit.71768#0237
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Mier dem Kaistr TonKantiMlö IV. Pogsuatus. 217

§. 22. Endlich starb Constantinus im Jahre 68s. nachdem er Jahr
siebenzebn Jahre und zween Monate lang regiert hatte. Er wurde ^ C- G-
in die Kirche der Heiligen Apostel begraben. Zwo grosse Begeben- ^sf.
Heilen machen die Regierung dieses Kaisers merkwürdig; die Beste- Tod es
gung der Saracenen und der der Kirche wieder gegebene Frieden. Er
Hat das seinem Umstürze so nahe Reich noch unterstützet und nur die Mcheilunz
kurze Dauer seiner Regierung und die damalige Verfassung war schuld, des Rei-
daß er dem Reiche seinen vorigen Glanz wieder zu verschaffen äusser
Stand gesetzt war. Die Vorsicht hatte ihn zwischen zween schlechte
Fürsten gestehet. Constans, sein Vater, hinterließ ihm ein in al-
len seinen Theilen erschüttertes Reich und Justinianus, sein Sohn,
richtete die Stützen, die er zur Befestigung desselben zubereitet hat-
te, wieder zu Grunde. Bis zur Zeit der Einfalle der Saracenen
war das römische Reich in verschiedene Statthalterschaft abgetheilt, de-
ren jede einige Provinzen unter sich begriff. Ganz Klein - Asien
wurde noch zu den Zeiten des Justinianus von einem einzigen Pro-
consul regiert. Ein einziger Präfectus war Befehlshaber der Trup-
pen in diesem so weitläuftigen Lande. Beltsarius führete alle in
Lem Orient befindliche Truppen am Nachdem aber die Sarace-
nen anfiengen, die Grenzen anzugreifen und sich überall nach allen
Provinzen ausbreiteten, hielten es die Kaiser für rathsam, die gros-
sen Statthalterschaften in kleinere abzutheilen und in jede derselben eine
hinlängliche Anzahl Truppen zu legon, die bey dem ersten Anfälle in
Bereitschaft wären. Diese Einrichtung würde sehr nützlich gewesen
sepn, wenn diese Truppen bessere Soldaten gewesen wären und besse-
re Anführer gehabt hätten und wenn sich die Kaiser hätten gefallen
.lassen, ihre Pattäste öfters zu verlassen und sich ihren Soldaten zu zei-
gen. Diese neuen Abtheilungen wurden Themata genannt, wel-
ches Wort in der griechischen Sprache so viel als politivnes bedeu-
tet. Deren waren in dem römischen Reiche neun und zwanzig; 17.
im Orient und 12. im Oceident. Die eigentliche Zeit dieser Ver-
änderung kann nicht genau bestimmt Werdens doch ist sie vermuthlich
Mischen den. letzten Jahren des Heraclius und Lem Ende der Regie-
rung des Constantinus Pogonatus vorgenommen worden.


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