unter dem Kaiser Tiberius H.Absimarus. 24z
und belagerte Antaradus.Unerachlet Aradus, das Moavia ero- Jahr
bert und geschleift hatte, seit Lrep und fünfzig Jahren in der Ge- n. ^ G-
Walt der Saraeenen war, so hatten doch die Rönier den Haven An- 70^
taradus, der an dem vesten Lands dieser Insel gerade gegen über
lag, erhalten» Sie Hatten daselbst eine starke Besatzung. Durch
Die Streifereyen der Maroniten und durch die bürgerlichen Kriege wa-
ren die Saraeenen verhindert werden, sich an diesen Ort Zu wagen.
Sie griffen ihn im Jahre 70;. an. Allein der tapfere Wider-
stand der Belagerten, welche von der Meerseite her stets neue Un-
stützung bekamen, nöthigte sie, die Belagerung aufzuheben. Ab-
dalla kam endlich bis nach Cilicien, wo er die Mauern von Mopsuestia
welche in dem wider die Maroniten geführten Kriege zerstöret worden
waren, wieder aufbauen ließ. Er ließ daselbst eine Besatzung zu-
rück, welche das ebene Land iw Cilicien durch beständige Streifereyen
verheeret?« Die Erhebung des Lsontius und noch vielmehr des
Absimarus Hatte dis Hoffnung aller Ehrsüchtigen belebt. Ein Ar-
memaner, namens Bardanes, der Sohn des Patriciers Nicephorus,
chatte im Traume einen Adler über seinem Haupte schweben sehen und
bildete sich ein, daß dieses seine Gelangung zum Kaiserlichen Trene
Lede-uten würde n Er fragte deswegen einen Einsiedler, der mit den
Jrrrhümern des Monochelismus angesteckt war und für einen geschick-
ten Ausleger der Traume gehalten wurde, um Rach. Der Ere-
mit antwortete ihm, daß dre Sache ihre vollkommene Richtigkeit hat-
^e; allein Gott, der ihm das Reich bestimmt hätte, wollte, daß er
eine gewisse Bedingung erfüllet^; er sollte sich nemlich der höchsten
Macht bedienen, um sich Der gedrückten Kirche an>unehmen; zu die-
sem Ende sollte er ihm schwören, daß er sogleich in der ersten Stun-
de, wenn er Kaiser sepn würde, durch ein Edict alles dasjenige für
ungültig erklären wollte, was auf dem sechsten allgemeinen Concilio
beschlossen worden wäre. Der in den Angelegenheiten der Religion
eben so unerfahrene als gegen dieselbe gleichgültige Vardanes beschwur
alles., was sein Prophet verlangte und erwartete mit Ungedult die
Erfüllung einer so schmeichelhaften Weissagung. Seine Eitelkeit er-
laubte ihm nicht, das Geheimniß lange verborgen zu Halten. Er
entdeckte sich einem Freunde, welcher es für das beste hielt, die Sa-
che dem Kaiser zu hinterbringen, von dem er sich eine gute Beloh-
nung versprach. Tiberius ließ es dabey bewenden, daß er den
künftigen Kaiser mit Ruthen streichen, ihm den Kopf abscheeren und
ahn in Ketten und Banden auf die Insel Cephalomen bringen ließ.
HH 2 Indes-
und belagerte Antaradus.Unerachlet Aradus, das Moavia ero- Jahr
bert und geschleift hatte, seit Lrep und fünfzig Jahren in der Ge- n. ^ G-
Walt der Saraeenen war, so hatten doch die Rönier den Haven An- 70^
taradus, der an dem vesten Lands dieser Insel gerade gegen über
lag, erhalten» Sie Hatten daselbst eine starke Besatzung. Durch
Die Streifereyen der Maroniten und durch die bürgerlichen Kriege wa-
ren die Saraeenen verhindert werden, sich an diesen Ort Zu wagen.
Sie griffen ihn im Jahre 70;. an. Allein der tapfere Wider-
stand der Belagerten, welche von der Meerseite her stets neue Un-
stützung bekamen, nöthigte sie, die Belagerung aufzuheben. Ab-
dalla kam endlich bis nach Cilicien, wo er die Mauern von Mopsuestia
welche in dem wider die Maroniten geführten Kriege zerstöret worden
waren, wieder aufbauen ließ. Er ließ daselbst eine Besatzung zu-
rück, welche das ebene Land iw Cilicien durch beständige Streifereyen
verheeret?« Die Erhebung des Lsontius und noch vielmehr des
Absimarus Hatte dis Hoffnung aller Ehrsüchtigen belebt. Ein Ar-
memaner, namens Bardanes, der Sohn des Patriciers Nicephorus,
chatte im Traume einen Adler über seinem Haupte schweben sehen und
bildete sich ein, daß dieses seine Gelangung zum Kaiserlichen Trene
Lede-uten würde n Er fragte deswegen einen Einsiedler, der mit den
Jrrrhümern des Monochelismus angesteckt war und für einen geschick-
ten Ausleger der Traume gehalten wurde, um Rach. Der Ere-
mit antwortete ihm, daß dre Sache ihre vollkommene Richtigkeit hat-
^e; allein Gott, der ihm das Reich bestimmt hätte, wollte, daß er
eine gewisse Bedingung erfüllet^; er sollte sich nemlich der höchsten
Macht bedienen, um sich Der gedrückten Kirche an>unehmen; zu die-
sem Ende sollte er ihm schwören, daß er sogleich in der ersten Stun-
de, wenn er Kaiser sepn würde, durch ein Edict alles dasjenige für
ungültig erklären wollte, was auf dem sechsten allgemeinen Concilio
beschlossen worden wäre. Der in den Angelegenheiten der Religion
eben so unerfahrene als gegen dieselbe gleichgültige Vardanes beschwur
alles., was sein Prophet verlangte und erwartete mit Ungedult die
Erfüllung einer so schmeichelhaften Weissagung. Seine Eitelkeit er-
laubte ihm nicht, das Geheimniß lange verborgen zu Halten. Er
entdeckte sich einem Freunde, welcher es für das beste hielt, die Sa-
che dem Kaiser zu hinterbringen, von dem er sich eine gute Beloh-
nung versprach. Tiberius ließ es dabey bewenden, daß er den
künftigen Kaiser mit Ruthen streichen, ihm den Kopf abscheeren und
ahn in Ketten und Banden auf die Insel Cephalomen bringen ließ.
HH 2 Indes-