422 Fortsetzung der R. Geschichte nach dem Mauritius
Jahr ne strengere Kriegszücht ein. Er warb in den Provinzen selbst Trup-
n. C G. pen an, um diejenigen Truppen vollzählig zu machen, welche in je-
der derselben in Besatzung lagen. Sein Zeitziger Vater Hatte gros-
se Schätze gesammelt. Diese wandte er an, die Herzen seiner Un-
tertbanen zu gewinnen, ohne die ^ur Unterhaltung des Staates nö-
thigen Quellen Zu erschöpfen.
Jahr §. 2. Sein Sohn Constantinus war fünf Jahre alt. Am
n. C G Palmsonntage im Jahre 776 versammelten sich alle Grossen in dem
7^6. Pallasie und baten den Kaiser, seinem Sohne den Titel: Augustus
Der ju^ge beyzulegen. Viele von dem Volke, welche sie dahin begleiteten,
Constantia unterstützten sie durch ihr Geschrey. Der Kaiser, der solches mehr,
LUN! ALM- als jemand, wünschte, stellte sich, als wolle er solches abschlagen ,
sius er- um sie desto mehr aus die Seite des jungen Prinzen zu Ziehen. Al-
scvworiM^ fchryen, daß sein Sohn ihm Nachfolgen sollte. Endlich gab der
des Rice- Kaiser nach und ertheilte Befehl, daß sie sich am folgenden Tage auf
Phoms, dem Rennplätze versammeln sollten, um dem neuen Kaiser den Eid
der Treue zu leisten. Nie sah man einen so einstimmigen Zusam-
menlauf. Das ganze Volk, die Senatoren, die Soldaten, die
Künstler, alle schwuren auf das Kreutz, daß sie niemals einen an-
dern Kaiser erkennen würden, als den Leo, den Constantinus und ih-
re Nachkommenschaft, so lange eine vorhanden seyn würde. Am
folgenden Tage verfügte sich Constantinus und sein Sohn, in Beglei-
tung keiner vier Brüder, in die Sophienkirche, und bestieg mit dem
Patriarchen den Rednerstuhl, da indessen alle Stände des Reiches die
Unterschrift ihres Eides aus den Altar legten. Die Krönung erfolg-
te am Vstertage.
auf den Rennplatz,
gerichteten -Altars.
Mit Anbruch des Tages begab sich'der Kaiser
Die Krone lag auf einem zu diesem Ende auf-
Nachdem der Patriarch das gewöhnliche Gebet
verrichtet Hatte, fetzte sie der Kaiser selbst seinem Sohne mitten unter
dem freudigen Zurufen des Volkes auf. Diese zahlreiche Ver-
sammlung gieng hernach in die Sophienkirche, wo sich die Kaiserinn
Irene mit der ganzen Pracht der Kaiserlichen Majestät einsand. Die-
se glänzende Feyerlichkeit verursachte bep dem Volke, das stets nach
solchen Schauspielen begierig ist, eine unbeschreibliche Freude. In-
dessen wurde dadurch die heimliche Eifersucht der Cäsars rege. Sie
sahen sich mit Verdruß durch ein Kind von fünf Jahren von dem
Trone verdrängt, zu dessen Besitz ihnen die schwächliche Gesundheit
des Leo sichere Hoffnung machte. Vier Wochen hernach wurde NL-
cepho-
Jahr ne strengere Kriegszücht ein. Er warb in den Provinzen selbst Trup-
n. C G. pen an, um diejenigen Truppen vollzählig zu machen, welche in je-
der derselben in Besatzung lagen. Sein Zeitziger Vater Hatte gros-
se Schätze gesammelt. Diese wandte er an, die Herzen seiner Un-
tertbanen zu gewinnen, ohne die ^ur Unterhaltung des Staates nö-
thigen Quellen Zu erschöpfen.
Jahr §. 2. Sein Sohn Constantinus war fünf Jahre alt. Am
n. C G Palmsonntage im Jahre 776 versammelten sich alle Grossen in dem
7^6. Pallasie und baten den Kaiser, seinem Sohne den Titel: Augustus
Der ju^ge beyzulegen. Viele von dem Volke, welche sie dahin begleiteten,
Constantia unterstützten sie durch ihr Geschrey. Der Kaiser, der solches mehr,
LUN! ALM- als jemand, wünschte, stellte sich, als wolle er solches abschlagen ,
sius er- um sie desto mehr aus die Seite des jungen Prinzen zu Ziehen. Al-
scvworiM^ fchryen, daß sein Sohn ihm Nachfolgen sollte. Endlich gab der
des Rice- Kaiser nach und ertheilte Befehl, daß sie sich am folgenden Tage auf
Phoms, dem Rennplätze versammeln sollten, um dem neuen Kaiser den Eid
der Treue zu leisten. Nie sah man einen so einstimmigen Zusam-
menlauf. Das ganze Volk, die Senatoren, die Soldaten, die
Künstler, alle schwuren auf das Kreutz, daß sie niemals einen an-
dern Kaiser erkennen würden, als den Leo, den Constantinus und ih-
re Nachkommenschaft, so lange eine vorhanden seyn würde. Am
folgenden Tage verfügte sich Constantinus und sein Sohn, in Beglei-
tung keiner vier Brüder, in die Sophienkirche, und bestieg mit dem
Patriarchen den Rednerstuhl, da indessen alle Stände des Reiches die
Unterschrift ihres Eides aus den Altar legten. Die Krönung erfolg-
te am Vstertage.
auf den Rennplatz,
gerichteten -Altars.
Mit Anbruch des Tages begab sich'der Kaiser
Die Krone lag auf einem zu diesem Ende auf-
Nachdem der Patriarch das gewöhnliche Gebet
verrichtet Hatte, fetzte sie der Kaiser selbst seinem Sohne mitten unter
dem freudigen Zurufen des Volkes auf. Diese zahlreiche Ver-
sammlung gieng hernach in die Sophienkirche, wo sich die Kaiserinn
Irene mit der ganzen Pracht der Kaiserlichen Majestät einsand. Die-
se glänzende Feyerlichkeit verursachte bep dem Volke, das stets nach
solchen Schauspielen begierig ist, eine unbeschreibliche Freude. In-
dessen wurde dadurch die heimliche Eifersucht der Cäsars rege. Sie
sahen sich mit Verdruß durch ein Kind von fünf Jahren von dem
Trone verdrängt, zu dessen Besitz ihnen die schwächliche Gesundheit
des Leo sichere Hoffnung machte. Vier Wochen hernach wurde NL-
cepho-