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Na; kkMckie Krieg;- un6 tiriegsrbilä un6 6ie
Krisgsnovslle in k^rankrsick.
französische Kunst dieser leit bildet den Segenpol iur holländischen,
1^« und beide iteben lick io lern nie klbiolutismus und Demokratie; die
holländische Kultur gibt lick Frieden, nenn lick die Malerei der kürgermilii
annimmt; das grohe Jahrhundert Frankreichs dagegen, das von der Re-
ligion des absoluten Königtums erfüllt ist, stellt alle Künste in den Dienst
der Monarchie, und iu diesem Zwecke müssen sie ruhmredig, gelebrt und
technisch vollkommen sein. Der Sonnenkönig hudwig XIV., seine Krieger,
seine Eroberungen, daiu aber auch das Altertum, in dessen Melden der
Monarcb fick selbst spiegelte, das ist das Ehema der offiziellen Kunst im
Srand siecle. tlber dieie5 Phänomen hätte sich nicht gebildet, wenn nicht
das französische Königtum schon frühe den iZang rum Absolutismus in sich
getragen hätte; denn die Kunst "lrouis XIV" reicht in ihren Srundlagen
big auf ?ranr I. und noch weiter Zurück; aber erst Heinrich IV. hat ihr den
ersten tlnlah iu freier Entfaltung gegeben. Malerei und plaitik wett-
eiferten in Kriegerbildnisfen, letztere hauptsächlich in ihren Srabmälern; den
niederländischen Daturalismus in der Malerei und den überlieferten fein-
fühligen sVirklichkeitslinn der Porträtplastik verdrängte unter Heinrich IV.
der 6ang, im Zinne des Altertums ru idealisieren; unter hudwig XIII.
begann der "Srand geste», der sich nicht mit krudem kealismus, sondern
nur mit französischer Srarie verbinden durfte. V^as die unvergängliche
Schönheit gotischer Plastik bedingte, rettet auch die Kunst des "grohen
Zeitalters» vor moderner Verurteilung.
kein Hand entwickelte im 17. Jahrhundert eine so auggedehnte Kunst
über den Krieg wie Frankreich; keineg besah die Vorbedingungen für eine
offizielle, mehr oder minder realistische Zchlachtenmalerei, und keines ging
in der künstlerischen Paraphrase Zeitgenössischen krieggruhmg so weit wie
Frankreich. Von der schon reichlich üppigen kuhmeskunit Venedigs mit ihrer
breit ausgedehnten chronikalen Erzählung kriegerischer Ereignisse biegt die
Entwicklung nach Frankreich ab, wo kubens im IiMus für Maria Medici die
 
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